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Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall

Titel: Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P Gibert
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Motorroller, stülpte den Helm über
den Kopf und fuhr los. Ein paar Minuten später parkte er vor dem Eingang eines
Hauses in der Wolfhager Straße.

     
    »Warum
kommst du mit diesem Scheiß ausgerechnet zu mir, Lutz?« Dem Mann, der das sagte,
Richard Welker, zitterten die Hände bedenklich. Er griff zu einer Flasche auf
dem Tisch und nahm gierig einen großen Schluck.
    »Weil du die beiden
kennst. Und streite es jetzt nicht ab, ich weiß es genau.«
    »Ich sag ja auch gar
nicht, dass ich sie nicht kenne. Aber du musst mir zumindest sagen, worum es
dabei geht. Sie haben es nämlich nicht so gern, wenn ihnen ein Privatschnüffler
auf den Pelz rückt.«
    Brenner dachte einen
Augenblick darüber nach, wie viel er diesem Wrack am Tisch erzählen konnte und
wollte. »Zuerst solltest du wissen, dass es einem der beiden nicht gut geht. Er
wurde heute von zwei Bullen hopsgenommen und hat dabei ganz übel was
abgekriegt.«
    »Wie? Einer der Füchse?«
    »Ja, einer der Füchse.«
    »Welcher denn?«
    »Was weiß ich? Kannst du
die beiden auseinanderhalten?«
    »Ja, klar. Ich kenn die
Jungs seit bald 40 Jahren, was glaubst du denn?«
    »Das ist im Moment egal,
Richie. Ich muss mit dem anderen reden, daran führt kein Weg vorbei. Und erzähl
mir nicht, dass ich es auf dem Schrottplatz versuchen soll, da wimmelt es
nämlich von Polizei.«
    Welker riss die Augen
auf. »Der Schrottplatz ist aufgeflogen? Ach
du große Scheiße.«
    »Ja.
Und dabei ist der eine Fuchs eine Treppe runtergesegelt, so hat es mir
zumindest ein Kumpel bei der Polizei verklickert. Er hat schwere
Kopfverletzungen davongetragen, soweit ich erfahren konnte, und liegt gerade
auf dem OP-Tisch.«
    »Und
was genau willst du jetzt von dem anderen?«
    Der Detektiv stöhnte auf,
zog einen Hunderteuroschein aus der Jackentasche und ließ ihn langsam auf den
Tisch segeln. »Mit ihm reden, mehr nicht. Es geht mir eigentlich viel mehr um
den Bullen, der ihn drangekriegt hat.«
    »Was für einen Bullen
meinst du denn?«
    »Das musst du nicht
wissen, Richie, glaub mir.«
    Der Mann am Tisch nahm
einen weiteren Schluck der klaren Flüssigkeit. »Ich frag nur so, weil es
gestern Abend auch mit ein paar Bullen Schwierigkeiten gegeben hat, ganz hier
in der Nähe. Und einer der Füchse mittendrin.«
    Brenner kniff die Augen
zusammen und sah seinen Gastgeber mit schief gelegtem Kopf an. »Erzähl!«
    Dann hörte der Schnüffler
ihm ein paar Minuten sehr interessiert zu, bevor er sich hastig verabschiedete.

     
    *
    Die
Tür zum Rothenditmolder Hof stand offen. Brenner hetzte die zwei Stufen mit
einem Satz hinauf und stürmte in den heruntergekommenen Laden. Hinter der Theke
stand ein Mann mit einem Scheuertuch in der Hand.
    »Lutz Brenner, guten
Tag«, stellte der Detektiv sich vor. »Richie schickt mich.«
    »Und was wollen Sie?«
    »Sie hatten gestern Abend
Ärger mit einem Polizisten. Stimmt das?«
    »Warum wollen Sie das
wissen?«
    Brenner griff in seine
Tasche, kramte den nächsten Hunderter hervor und legte ihn auf den Tresen.
»Reicht das als Antwort?«
    Der Mann hinter der Theke
betrachtete misstrauisch den Schein. »Weiß nich. Kommt drauf an.«
    Der Detektiv langte in
die andere Sakkotasche, beförderte ein Foto heraus und legte es neben den
Schein. »War das der Polizist, der nach Horst und Wolfgang Fuchs gesucht hat?«
    Wieder ein Schulterzucken
von hinter der Theke. Dann beugte der Wirt sich nach vorne, warf einen kurzen
Blick auf das Bild und nickte. »Der und ein Jüngerer. Beides Arschlöcher.«
    »Gut. Und jetzt möchte
ich, dass Sie mir ganz genau schildern, was sich hier abgespielt hat. Und zwar
in allen Einzelheiten.«
    Der Mann hinter der Theke
deutete auf den Hunderteuroschein. »Hat der noch Kumpels, die sich in Ihrer
Tasche versteckt halten?«
    »Viele. Aber ob die zu
ihrem Kollegen wollen und dürfen, hängt davon ab, wie auskunftsfreudig Sie
sind.«

     

17
    »Wir
müssen mehr über diese Petra Soffron herausfinden«, merkte Lenz an, während ihm
die Schweißperlen auf die Stirn schossen.
    Die beiden Polizisten
saßen vor einem Thai-Imbiss auf der Wilhelmshöher Allee und nahmen eine
schnelle, scharfe Mahlzeit ein.
    »Es
kann doch nicht sein, dass der eine, nämlich dieser Melchers, sagt, dass sie
keinerlei Verwandtschaft gehabt hat, während der andere, also Schlieper, davon
spricht, sie als permanent schwanger in Erinnerung zu haben. Irgendjemand wird
sich doch daran erinnern, was nun

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