Schmusekatze, jung, ledig, sucht
Handwerker brauchen werden«, antwortete sie ausweichend. »Aber bis Ende der Woche werden sie bestimmt fertig sein.«
»Okay.« Robert dachte kurz nach. »Sollen wir dann die offizielle Begegnung mit Lady Penelope auf den nächsten Sonntag verschieben. Gleiche Zeit wie heute?«
»Ja, gerne. Das würde mich freuen«, erwiderte sie. Eine Woche Aufschub. Bis dahin konnte sie sich überlegen, wie sie sich aus dieser Affäre ziehen sollte. Obwohl sie das ja gar nicht wollte. Sie wollte Robert auf jeden Fall wiedersehen, auch wenn er gar nicht ihretwegen hergekommen war, sondern wegen einer Katze, die es gar nicht gab. Jedenfalls noch nicht. Aber das ließ sich ja ändern. Wäre es nicht leichter, wenn du dich selbst in die geschlossene Abteilung einweisen würdest?, spottete die Stimme in ihrem Kopf. Da wärst du wenigstens unter deinesgleichen.
»Bestens«, sagte er und stand auf. »Dann telefonieren wir im Lauf der Woche noch einmal, damit ich weiß, ob es mit Sonntag klappt, und dann … tja, dann sehen wir uns in einer Woche wieder.«
» Wo willst du hin?«, fragte sie überrascht.
Er sah auf die Uhr. » Wir haben Viertel nach fünf, ich glaube, ich habe dir jetzt genug von deiner Zeit gestohlen.«
»Ach, Unsinn, das war sehr angenehm«, beteuerte sie, während sie sich ebenfalls aus ihrem Sessel erhob, und ergänzte dann : »Fast so wie ein Date.« O Gott, hoffentlich war das jetzt nicht zu dick aufgetragen ! Was hatte sie sich nur dabei gedacht? War das ein Versuch ihres Unterbewusstseins gewesen, doch noch im letzten Moment die Wahrheit ans Licht kommen zu lassen? Lass mich bloß aus dem Spiel, antwortete prompt ihr Gewissen. Ich werde mir in aller Ruhe ansehen, wie du dich da wieder rauswindest. Erwarte ja keine Schützenhilfe von mir.
Robert blieb vor ihr stehen und betrachtete sie auf eine undefinierbare Weise. Der Hauch eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel, so als gefalle ihm die Vorstellung, das hier könnte ein Date sein.
»Eigentlich nicht«, widersprach er ihr dann aber mit breitem Grinsen.
»Nicht?« Sie sah ihn verständnislos an.
»Nein, weil Dates meistens in einem Fiasko enden. Zumindest war das bei meinen wenigen Dates der Fall.« Er hob die Schultern und gestand ihr : »Ich muss sagen, dass ich auf dem Gebiet irgendwie außer Übung bin … oder … nein … es ist mehr … Lass es mich so ausdrücken : Ich weiß als Mann heute nicht mehr, was eine Frau von mir erwartet, wenn ich mich mit ihr treffe, und ich weiß auch nicht mehr, was ich als Mann tun und sagen darf, was ich bleiben lassen muss, was eine Frau hören will und was sie nicht hören will. Weißt du, mein älterer Bruder liest Men’s Health, GQ, den Playboy und was es noch alles gibt, meine jüngere Schwester verschlingt diese Cosmopolitan und wie diese Magazine sonst noch heißen, und weil ich als Einziger von uns dreien noch Single bin, kopieren die mir immer fleißig alle Artikel, die was mit Dates und Flirten und so weiter zu tun haben.«
»Ja, diese Beiträge kenne ich«, warf Chrissy ein.
»Dann weißt du auch bestimmt, dass die Version für die Männer etwas völlig anderes erzählt als die für die Frauen.«
»Nein, das ist mir neu«, sagte sie. » Vergiss nicht, ich lese weder GQ noch Playboy. «
Robert stutzte kurz, dann verstand er. »Ach so, ja. Stimmt ja. Auf jeden Fall ist es so, dass ich eben noch lese, Frauen möchten, dass der Mann ihnen die Tür aufhält oder ihnen aus dem Wagen hilft, und gleich darauf werden Frauen in einem Heft vor Männern gewarnt, die so was machen, weil die nämlich total altmodische Ansichten haben und Frauen nicht respektieren. Und drei Monate später kommt irgendwer und verdreht das Ganze ins Gegenteil.«
»Tja, vielleicht solltest du so was gar nicht erst lesen, sondern dich einfach auf dein Gefühl verlassen«, schlug sie ihm vor. » Wenn du dir vorher eine Anleitung durchliest und dich daran hältst, dann bist du sowieso nicht du selbst.«
Robert seufzte. »Ein guter Ratschlag, aber falls ich doch mal ein Date haben sollte, wird mir dieser ganze Mist doch wieder durch den Kopf gehen.«
Sie legte den Kopf schräg und lächelte ihn an. » Vielleicht wäre es besser, wenn du gar nicht darüber nachdenkst, dass es ein Date ist. Stell dir vor, das hier wäre ein Date gewesen – würdest du das dann auch als Fiasko bezeichnen?« O nein, jetzt fang doch nicht schon wieder damit an !
»Nein«, entgegnete er. » Wenn das hier ein Date gewesen wäre, dann würde ich das als
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