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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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geht’s um die Daten, die an den Betreiber der Seite übermittelt werden sollen.«
    »Falsch«, widersprach Chrissy. » Wenn das Kästchen aktiviert ist, bekommt jeder, auf dessen Mail ich antworte, meine kompletten Adressdaten zugeschickt. Daher wusste Robert Clauser auch, wo er mich findet. Und deshalb hatte er in seiner Mail auch nur die Uhrzeit angegeben, aber keinen Ort – weil er von Anfang an vorhatte, mich zu besuchen, da ich ihm ja freundlicherweise meine Daten gemailt hatte.«
    »Oh«, machte Valerie betreten.
    »Ja, das bringt es auf den Punkt, du Computer-Expertin. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, hast du dir dann auch noch was anderes geleistet.«
    »Sag schon.«
    »Ruf die Anzeige auf, dann wirst du es sehen.«
    Valerie zog den Laptop zu sich heran, klickte das Menü an, dann tauchte die Anzeige auf. »Das ist der Text, den ich geschrieben habe«, merkte sie an. » Was stimmt daran nicht?«
    »Mit dem Text ist alles in Ordnung«, antwortete Chrissy. »Aber sieh dir mal die Rubriken an, in die du die Anzeige gesteckt hast.«
    » Wieso Rubriken? Die Anzeige steht natürlich unter ›Sie sucht ihn‹, was denn son…« Valerie verstummte. »Oh«, machte sie erneut.
    » Was denn? Stimmt was nicht?«, fragte Chrissy mit gespielter Ahnungslosigkeit. »Lies doch mal vor, was da noch steht.«
    Valerie räusperte sich, dann murmelte sie betreten : »›Tierunterbringung, vorübergehend.‹«
    » Wie war das? Ich hab dich nicht verstanden.«
    » › Tierunterbringung, vorübergehend‹«, wiederholte sie zerknirscht.
    » Weißt du jetzt, was ich damit meine, wenn ich sage, dass er meine Katze sehen wollte und dass er mir ein Foto von seinem Kater gezeigt hat?«
    »O nein«, flüsterte Valerie und verzog den Mund. »Er dachte, du nimmst vorübergehend fremde Katzen in Pflege, und das wollte er in Anspruch nehmen. Das tut mir leid, Chris. Ehrlich. Ich wollte dir damit nur einen Gefallen tun, aber das war ja wohl ein Schlag ins Wasser.«
    Chrissy nickte. »Und es kommt noch schlimmer.«
    » Was?«, rief sie erschrocken. »Hat er dir was angetan?«
    »Nein, aber deinetwegen darf ich mir jetzt eine Katze besorgen, und nicht nur irgendeine, sondern eine Devon Rex, was immer das sein mag.«
    Valeries Gesicht nahm wieder diesen völlig ratlosen Ausdruck an. » Was willst du denn mit einer Katze?«
    »Na ja, wenn Robert Clauser nächste Woche vorbeikommt, dann muss ich ihm doch schließlich eine Katze präsentieren, oder etwa nicht?«
    »Auch wenn ich mir mit der Anzeige einen ziemlich dicken Hund geleistet habe und ich eigentlich im Augenblick kein Recht habe, dich so was zu fragen«, konterte Valerie betont umständlich, »aber … was hast du jetzt wieder angestellt?«
    »Ich habe gar nichts angestellt«, wehrte Chrissy die vorwurfsvolle Frage ab. »Ich hab’s nur nicht übers Herz gebracht, ihm zu sagen, dass ich eigentlich gar keine Katze habe.«
    »Du hast ihn also gar nicht über den Irrtum aufgeklärt?«, fragte Valerie. »Du hast ihm nicht gesagt, dass die Anzeige in der falschen Rubrik gelandet war?«
    »Das wusste ich da ja noch gar nicht«, verteidigte sie sich.
    »Schon, aber du wusstest, dass du keine Katze hast und dass du demzufolge auch nicht seinen Kater in Verwahrung nehmen wirst.«
    » Wir haben uns sehr angenehm unterhalten, und ich will ihn wiedersehen«, beharrte Chrissy. »Er ist wirklich nett, und es war mit ihm wie bei einem Date, aber einem richtig guten.«
    »Nur mit dem Unterschied, dass es kein Date war, Süße ! Der Mann hat dich besucht, weil er seinen Kater bei dir einquartieren will … wieso eigentlich?«
    »Ach, er muss sich ein paar Monate lang um eine Restauranteröffnung in Dubai kümmern, und weil er Single ist … Valerie, er ist Single ! «
    »Freut mich für ihn«, gab sie knapp zurück. »Ist er zu geizig, seinen Kater in einer Tierpension unterzubringen, oder was soll das Ganze?«
    Chrissy winkte ab. »Nein, nein, er ist unglaublich tierlieb, und bei den Pensionen, die er sich angesehen hat, hatte er immer das Gefühl, dass die Tiere nicht gut behandelt werden. Und weil meine Anzeige so schön formuliert war …«
    » Was ich ganz allein für mich in Anspruch nehme«, warf Valerie ein.
    »… wollte er mich und meine Katze kennenlernen, um herauszufinden, ob sein Kater wohl bei uns gut aufgehoben wäre.«
    »Aber die Anzeige war nicht für ihn bestimmt !«
    »Das konnte er ja nicht wissen.«
    »Ja, allerdings hättest du es ihm sagen können.«
    Chrissy verzog

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