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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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kommentierte der Comisario den Bericht. »Haben Sie eine Liste derer, mit denen er zusammen gedient hat?«
    »Ja. Er diente in der fünften Kompanie des zweiten Fallschirmjägerregiments und war auf Korsika stationiert. Dort hat er auch seine Ausbildung als IT -Spezialist gemacht. Ich habe hier eine Liste mit den Namen aller Soldaten seines Zuges.«
    García Vidal war zufrieden. »Und die vergleichen wir jetzt mit den Einreisedaten der Einwanderungsbehörde. Vielleicht erhalten wir einen Treffer.« Sein Handy empfing eine SMS . Er sah auf das Display und lächelte zufrieden. »Madame Momperen wird zusammen mit Kapitän Henriquez gegen zweiundzwanzig Uhr auf dem Grundstück der gräflichen Finca landen. Er bittet darum, den Parkplatz etwas zu beleuchten.« Er klappte sein Handy wieder zusammen. »Die Befragung wird also in einem angenehmen Ambiente stattfinden, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Berger schüttelte den Kopf. »Nein, habe ich nicht. Hoffentlich ist das für uns dann auch endlich der erhoffte Durchbruch. Ich habe nämlich das Gefühl, da brennt langsam etwas an.«
    *
    Nachdem Serge den Padrón von der Wellness-Finca abgeholt hatte, fuhren sie direkt weiter nach Manacor. Obwohl sich der alte Mann nichts anmerken ließ, wusste Serge, dass er innerlich bebte. »Das ist nun mal eine Übernahme, wie sie im Milieu durchaus üblich ist, wenn sich die Leitung, so wie wir, bedeckt hält.«
    »Das weiß ich selbst. Was mich an der Sache aber wurmt, ist, dass das Ganze offenbar unter den Augen der Polizei stattfindet.«
    »Was haben die denn für Gelder zu waschen?«
    Krause ballte die Hände zu Fäusten. »Genau das würde mich auch interessieren.«
    »Wäre es nicht sinnvoll, wenn sich unsere Anwälte mit diesem Problem beschäftigen würden?«
    »Das ist vielleicht genau das, was die wollen. Anwälte müssen ja von irgendjemanden ein Mandat haben, um tätig werden zu können, und an diese Daten wollen die ran.«
    »Dann müssen unsere Strohmänner ran.«
    »Bis die Anwälte auf den Cayman Islands tätig geworden sind, haben wir uns schon längst abgesetzt. Wir werden später den ganzen Laden offiziell verkaufen, und dann ist gut. Es wird noch interessant, was die mit dem Geld machen, das sie momentan einnehmen. Der Laden brummt wie noch nie, das muss ich denen lassen.«
    Sie fuhren das Grundstück in Manacor von der Carrer Caritat aus an.
    »Serge, du kümmerst dich, nachdem du mir mit der Deutschen geholfen hast, um die beiden Positos. Ich will, dass das ein Ende hat.«
    *
    Antonia von Siehl schreckte aus dem unruhigen Schlaf hoch, in den sie nach Tagen der Schlaflosigkeit gefallen war. Durch die lange Dunkelheit in ihrem Kellerverlies bereitete ihr das grelle Licht heftige Schmerzen in den Augen. Inzwischen war sie so kraftlos und dehydriert, dass sie sich kaum dagegen wehren konnte, von zwei starken Händen ergriffen und in einen anderen Raum mehr geschleift als geführt zu werden. Bevor sie begriff, was mit ihr geschah, fand sie sich auf einer Art OP -Tisch wieder, auf dem sie fest angeschnallt wurde.
    »Ich habe Durst«, zischte sie immer wieder mit ihrem schmerzenden, stimmlosen Kehlkopf. »Hören Sie doch, ich werde verdursten!«
    »Sie bekommen jetzt eine Spritze«, hörte sie eine alte Stimme sagen, dann spürte sie schon den Einstich im Arm. Es wurde dunkel um sie.
    Krause bemerkte die Bewusstlosigkeit der Frau zu spät, um die Propofoldosis noch verringern zu können. Verärgert schlug er seinem Opfer ins Gesicht. »Gut, dann erledigen wir eben erst den anderen Job.«
    Mit Serge zusammen durchquerte er den gesamten Keller, um durch eine Hintertür auf den Hof an der Carrer de la Fe zu gelangen, auf dem die Positos ihren Metallmüll stapelten. Beide saßen, von dem guten Stoff, den sie vom Comisario bekommen hatten, noch immer völlig zugedröhnt, vor dem Fernseher und bemerkten die Eindringlinge erst gar nicht.
    »Was ist denn jetzt los?«, schimpfte Krause ungehalten. »Die sind ja zu bis zum Stehkragen. Woher haben die das Zeug?«
    Jetzt erst wurden sie von Pol Posito registriert.
    »Serge, was machst du denn hier? Und wen hast du da mitgebracht?«
    Serge ging nicht weiter auf die Fragen seines ehemaligen Waffenbruders ein. »Woher hast du das Heroin, Pol?«
    »Tja, mein Junge, da staunst du! Das ist von der Stadtverwaltung. Wir nehmen da an einem völlig neuen Programm teil und bekommen den Stoff umsonst.«
    »Nun rede doch keinen Blödsinn!« Der sonst so ruhige Serge wurde ungehalten. »Das sind

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