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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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rein hypothetisch.« Er klärte die anderen über Positos Fremdenlegionsvergangenheit auf.
    »Trotzdem war er es nicht, und genauso wenig ist dieses Wrack der Bombenleger, dessen bin ich mir sicher. Dieses schmale Hemd kann auf keinen Fall den Schweden überwältigt haben.«
    Angelas Handy klingelte. Sie sah auf das Display und stellte den Anruf laut. »Ja, Freaky, was ist?«
    »Der gute Pol Posito ist nicht das unbescholtene Schäfchen, als das er sich so gern präsentiert. Ich habe auf seiner Festplatte sein französisches Stammdatenblatt und auch noch andere Meldeblätter gefunden. Er war es, der sich in die Telefonanlagen der Konsulate eingehackt hat.«
    Angela sah García Vidals zufriedenes Gesicht. »Das kommt gerade zur rechten Zeit. Danke, Freaky.« Sie legte auf.
    Der Comisario nickte. »Das war für Posito die Fahrkarte in den Knast. Arantxa und Jordi sollen bitte nach Manacor fahren, ihn festnehmen und sich dabei eine DNA -Probe der beiden besorgen.«
    »Die sollen aber Ramirez und ein paar seiner Leute mitnehmen«, entschied Carmen. »Die beiden Posten, die schon da sind, reichen nicht.«
    »Und warum, wenn ich fragen darf?« García Vidal fühlte sich anscheinend etwas auf seinen Autoritäts-Schlips getreten.
    »Weil nach Ihrer Theorie ein weiterer Legionär aus Positos Umfeld auf dieser Insel herumläuft, für den Menschenleben nichts bedeuten. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass Arantxa und Jordi diesem Killer ins Feuer laufen.«
    García Vidal nickte. »Okay, du hast die Einsatzleitung, es geschieht, was du anordnest.«
    »Ich denke auch, dass wir da vorsichtig sein sollten«, sagte Berger.
    García Vidal lächelte. »Spricht Ihr Urin wieder zu Ihnen?«
    »Wenn ich ehrlich bin, ja.«
    »Dann sollten wir lieber mitfahren.«
    *
    Yussuf döste trotz seiner Angst immer wieder leicht ein, bis ihn das nächste Schlagloch erneut durchschüttelte. Mit einem Mal hielt der Lastwagen an, und der Motor wurde ausgestellt. Schlagartig waren die Gefangenen wach. Ohne auf ihre Befindlichkeit zu achten, wurden sie von der Ladefläche gezerrt und zum Warten in den Wüstensand geworfen. Mühsam setzten sie sich mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf. Vor ihnen spielte sich einer dieser wunderschönen Sonnenuntergänge ab, wie man ihn in der Wüste oft beobachten konnte. Sollte das ihr letzter sein?
    Hakim wies mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung. Yussuf drehte sich so, dass er das Geschehen ebenfalls beobachten konnte. Vier Soldaten waren damit beschäftigt, ein leichtes Maschinengewehr im weichen Sand aufzustellen. Alles deutete darauf hin, dass da eine der berüchtigten Wüstenexekutionen vorbereitet wurde und sie nur noch wenige Minuten zu leben hatten. Berüchtigt waren diese Hinrichtungen deshalb, weil dabei jegliches religiöse Befinden absichtlich vernachlässigt wurde, um die Delinquenten nachhaltig zu demütigen. Yussuf hatte auch von diesem Prozedere schon öfter gehört, es aber immer als unvorstellbar abgetan. Es hieß, die armen Teufel bekämen Handgranaten umgehängt und würden so lange beschossen, bis diese schließlich explodierten. Derartige Exekutionen sollten grundsätzlich bei Sonnenuntergang durchgeführt werden, denn bis zum Morgengrauen hätten Schakale und Wüstenfüchse die zerfetzen Leiber bereits bis auf die Knochen abgenagt und die Reste verscharrt.
    Yussuf hatte seltsamerweise keine Angst, obwohl sein Körper doch jede Menge Adrenalin produzierte. Er fragte sich lediglich, über wen sich die Tiere zuerst hermachen würden? Seltsam, dachte er. Da hat man nur noch Minuten zu leben und überlegt, wessen Kadaver der attraktivste für die Viecher ist, der eigene oder der eines anderen.
    Die Soldaten kamen auf sie zu, zerrten sie hoch, und da waren sie wirklich, die Handgranaten, die ihnen in die Hemden-und Jeanstaschen gesteckt wurden. Zum Schluss war nur noch ein junger Leutnant bei ihnen. Hakim versuchte, etwas zu sagen, aber das breite Klebeband über seinem Mund hinderte ihn daran. Sogar die letzten Worte wurden ihnen verweigert.
    Eigentlich hatte Yussuf seinem Tod, wenn er ihm gegenüberstand, ins Auge sehen wollen. Er wollte die letzten Eindrücke seines Lebens nicht verpassen, um Allah davon berichten zu können. Aber würde er ihm überhaupt begegnen, jetzt, wo seinem Körper so Schändliches widerfahren sollte?
    Der Leutnant entfernte sich nun ebenfalls, also konnte die Exekution beginnen. Anstatt des typischen »Ratatatata« eines Maschinengewehres hörten sie aber ein

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