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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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Eindrücke deckten sich mit den ihren.«
    »Was ist das für ein Waffengeschäft?«
    »Mit fingierten Einsätzen wie dem, mit dem wir Annmarie außer Landes brachten, schmuggeln wir schon seit geraumer Zeit Boden-Luft-Raketen.«
    »Und wohin gingen die?«
    »Keine Ahnung, damit hatte ich nichts zu tun. Es kam ein Lkw zum Hangar, der die Dinger abtransportiert hat.«
    Sie überlegten eine Weile.
    »Wir können nur hoffen, dass die internationale Gemeinschaft hinter diesen Waffendeal gekommen ist, dann haben wir vielleicht noch eine Chance, mit dem Leben davonzukommen. Verbrecher müssen als Beweis dafür, dass die Gerichtsbarkeit funktioniert, lebend vor Gericht und der Presse vorgeführt werden.«
    Hakim schüttelte den Kopf. »Dann hätten sie unsere Väter vorgeführt und nicht uns. Nein, ich denke, dass man uns in einer Stunde irgendwo in der Wüste verscharren wird.«
    Yussuf hatte zwar geahnt, dass mit ihren Vätern etwas nicht stimmte. Dass sie etwas mit dem Frauenhandel zu tun hatten, war auch klar, aber mit Waffen?
    »Wer hat alles an den Waffengeschäften verdient?«
    »Die Gewinne gingen in die Trinkgeldkasse der Luftwaffe. Das Heer hat ja die ›Blutdiamanten‹, die sie über Mali aus Zentralafrika nach Europa schmuggeln, und die Marine hat ihre Strafzölle für die Handelsschiffe.«
    Natürlich hatte Yussuf schon von entsprechenden Gerüchten gehört, sich jedoch geweigert, ihnen Glauben zu schenken oder gar nachzugehen, weil er sich sonst jeglicher Ideale beraubt gefühlt hätte. Annmarie würde jetzt sicher sagen, dass es keinen Sinn hatte, vor Problemen die Augen zu verschließen, doch er hatte ja überhaupt erst Probleme, seitdem er nicht mehr vor ihnen weglief.
    Er steckte ganz schön in der Klemme. Dennoch hatte er das Gefühl, das Richtige getan zu haben. Der Alltag hängt voller Spiegel, in denen man sich immer wieder begegnet.
    *
    Schon nach kurzer Zeit hatten Freaky und Camila die Festplatten der beiden Computer durchstöbert. Pol Posito hatte die Wahrheit gesagt und die E-Mails, die er empfangen hatte, wirklich ungeöffnet an einen Empfänger weitergeleitet, der, wie sich herausstellte, seine elektronische Post täglich über Satellitentelefon herunterlud. Eine Lokalisierung dieser Person über Sendemasten war demnach nicht möglich.
    Inzwischen war auch die Frau des Hauses vom Einkaufen zurückgekommen, und beide hatten sich über das mitgebrachte Heroin hergemacht. Danach saßen sie satt und zufrieden wieder vor dem Fernseher.
    »Ich frage mich«, sinnierte García Vidal, »ob wir denen das Zeug nicht zu früh gegeben haben.«
    Berger war nicht der Meinung. »Wir sollten die friedliche Stimmung der beiden ausnutzen und uns noch einmal genauer umsehen. Die sind dermaßen abgefüllt, dass sie das nicht weiter stören dürfte.«
    »Aber was gibt es hier anderes zu betrachten als Müllberge?«
    »Nicht viel, abgesehen von der Zisterne. Wenn sie wirklich als toter Briefkasten benutzt wird, sollte sie trocken sein.«
    Sie gingen in die Küche, in der an einer Wand ein Brunnen angemauert war, über dem ein Schöpfeimer hing. Berger betätigte den Lichtschalter neben dem Schacht und sah hinein.
    »Halb voll«, hallte es aus der Tiefe dumpf zu ihnen zurück, »und so frisch, wie es hier drin riecht, ist die Zisterne auch in Betrieb.« Er zog seinen Kopf wieder heraus. »Das Plastikrohr draußen muss irgendwo anders hinführen.«
    Er nickte García Vidal aufmunternd zu. »Lassen sie uns eine Etage höher suchen. Es muss hier etwas geben, was auf eine Verbindung mit diesem sagenhaften Padrón schließen lässt.«
    Der Comisario stöhnte auf. »Okay. Dann aber in dem großen Raum, in dessen Ecke der Computer steht. Dort habe ich einen Wust von Bürounterlagen gesehen. Vielleicht verschafft uns das einen Eindruck von dem Ablagesystem dieses Messies, und wir werden schneller fündig. In dem ganzen Chaos steckt nämlich auf perfide Weise so etwas wie eine Ordnung.«
    »Nur ist die leider höchst individuell«, pflichtete Berger ihm bei. »Aber wenn wir nur meckern, finden wir gar nichts.«
    In dem betreffenden Raum war wirklich alles gestapelt, was Pol Posito jemals in seinem Leben an amtlichen Schreiben bekommen hatte.
    »Wenn wir das alles lesen sollen, sind wir in zehn Jahren noch beschäftigt«, sagte García Vidal resigniert.
    »Wir sind inzwischen auch schon auf Papier umgestiegen«, erwiderte Freaky aus der Ecke, in der der PC stand. »Aber im Gegensatz zu Ihnen steigen wir langsam durch.«
    Der

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