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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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können. Dementsprechend ungnädig empfing er seinen Freund.
    »Was hat denn da so lange gedauert?«
    »Ich musste in der Fereteria noch digitale Eieruhren kaufen und sie umlöten. Ich will schließlich schon ein Stück weit weg sein, wenn denen der ganze Laden hier um die Ohren fliegt.«
    »Willst du denn sprengen?«
    »Nein. Ich habe nur Brandsätze vorbereitet, aber bei der Müll-und Papiermenge wird sich alles explosionsartig entzünden. Wie sieht es bei dir aus?«
    »Sie gibt noch immer keinen Mucks von sich. Entweder hat sie eine allergische Reaktion auf das Propofol entwickelt, oder sie war für die Dosis schon zu geschwächt.«
    »Gut, wir sollten die drei anderen Frauen inzwischen schon mal im Lieferwagen verstauen, danach mache ich drüben alles scharf.«
    Als sie die Tür des Kellerverschlages öffneten, waren sie sich sicher, die Wehrhaftigkeit der Frauen durch die mehrtägige Dunkelhaft schon so weit gebrochen zu haben, dass sie leichtes Spiel mit ihnen haben würden. Doch kaum hatte Serge die Holztür entriegelt, wurde sie auch schon von innen aufgestoßen, sodass sie Krause äußerst schmerzhaft vor den Kopf gestoßen wurde. Im Lichtkegel der Gangbeleuchtung erschien die kleine russische Gräfin, von der im Vergleich zu ihr riesig wirkenden Schwedin von hinten fest umklammert. Eine Hand umspannte dabei das zitternde Kinn der zierlichen Frau. Isabell Svensson wusste um Serges Nahkampfqualitäten und zog ihre Geisel aus seiner direkten Reichweite. »Pfeif deinen Wachhund zurück, Padrón. Bei der kleinsten Bewegung werde ich dem Täubchen hier das Genick brechen, und das geht für euch ins Geld.«
    »Was willst du damit erreichen?« Krause blieb eiskalt.
    »Lasst mich einfach nur gehen. Ich werde niemandem etwas sagen, ich will nur weg.«
    Krause schüttelte angewidert den Kopf. »Doktorin, du hast mich bitter enttäuscht. Ihr Weiber habt eben keinen Stil.« Er wandte sich von ihr ab. »Serge, mein treuer Freund, mach sie tot. Wir brauchen sie nicht mehr.«
    Ohne das Gesicht zu verziehen, hob Serge seine schallgedämpfte Pistole und richtete sie auf die Frauen.
    »Ich weiß ganz genau«, rief Isabell Svensson mit sich überschlagender Stimme, »dass du auf so viel Geld niemals verzichten wirst. Macht mir sofort Platz!«
    Es ploppte erneut, und zwischen den vor Panik aufgerissenen Augen der Russin entstand ein kreisrundes Loch. Isabell Svensson lockerte fassungslos ihren Griff, und ihr Opfer rutschte leblos auf den felsigen Fußboden. Sie sah an sich herab, und das Letzte, was sie registrierte, war der Blutschwall, der aus ihrer Brust quoll. Sterbend sackte sie in sich zusammen.
    »Wenn die Ware schon verdorben ist, sollte man wenigstens Munition sparen.« Krause nickte anerkennend. »Dann werden wir den Preis für die hübsche Mallorquinerin eben etwas erhöhen. Schnapp sie dir, Tiger.«
    Olivia Campillo war von dem bisher Erlebten viel zu sehr geschockt, als dass sie sich ernsthaft gegen den Griff des Franzosen hätte wehren können. Wie in Trance ließ sie sich in die Garage führen und in den Lieferwagen verfrachten. Nach einem gezielten Handkantenschlag gegen ihren Hals sackte sie bewusstlos zur Seite.
    »Gut, nun kümmern wir uns noch um unser Sorgenkind.« Während Serge die Zeitzünder im Hause Posito scharf machte, ging Krause zu seinem letzten Opfer. Antonia von Siehl lag noch immer bewusstlos auf ihrer Pritsche. Missmutig fühlte er ihren Puls. »Das wird nichts mehr«, murmelte er. »Die ist auch so gut wie hin. Heute ist eben nicht mein Tag.«
    *
    Als der Comisario mit Berger zusammen an der Carrer de la Fe eintraf, hatte die Policía Local die Straße bereits an beiden Enden abgesperrt. Arantxa Burguera und Jordi Vidal waren nur Sekunden früher da gewesen als ihr Chef und hatten mit gezogener Dienstwaffe links und rechts der Haustür Position bezogen. Je ein SEK -Trupp stand in den Nachbargärten bereit, um das Haus von der Gartenseite her stürmen zu können. Als García Vidal und Berger ebenfalls in Stellung waren, erfolgte der Zugriffsbefehl.
    Es war ein altes Haus mit alten Türen und Fenstern, die sich besonders von der Gartenseite her problem-und annähernd geräuschlos öffnen ließen. Innerhalb von Sekunden waren Beamte in jedem Raum des Hauses.
    »Comisario«, ertönte es über Funk, »kommen Sie doch bitte ins Wohnzimmer. Die Gesuchten liegen mit Einschusslöchern in der Stirn leblos auf der Couch.«
    »Sind schon da.« Der Comisario quetschte sich an Jordi Vidal vorbei, um bei

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