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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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lächelte. »Alle guten Ritter waren verliebt, also schämen Sie sich dessen bitte nicht.«
    *
    Gräfin Rosa war, nachdem sie ihr Tagwerk auf der Finca Zarzarrosa verrichtet hatte, in der Bar Sa Plaça eingetroffen, weil sie von Tomeu erfahren hatte, dass alle außer Anatol dort waren.
    Nachdem Camila mit der Bildbearbeitung fertig war und Carmen für die Weitergabe sorgte, machte sich Freaky an die Arbeit, das Bild mit den Daten der spanischen Einwanderungsbehörde abzugleichen. Nach kurzer Zeit gab es drei Treffer. Zum einen den Spanier Bonifac Diaz, dann den Franzosen Jaques Betrand und zuletzt Norman Foster, einen betagten Briten.
    »Warum fällt dem Computer nicht auf, dass drei Leute auf seiner Festplatte dieselbe Visage haben?«, schimpfte Garcia Vidal.
    »Weil er nicht darauf konditioniert ist, die Inhalte seiner Datenbanken miteinander zu vergleichen. Man kann nur Fremdbilder eingeben.«
    »Das ist aber scheiße.«
    »Sagen Sie das bitte nicht mir, sondern Ihren Regierungsheinis. Die haben das Geld, diesen Zustand zu beseitigen.«
    »Haben sie eben nicht«, erwiderte Garcia Vidal bockig.
    »Dann ist es wie im Leben«, beendete Berger den kleinen Disput. »Keine Ärmchen, keine Kekse.«
    Freakys Gesicht hellte sich auf. »Señor Comisario, nun habe ich aber mal etwas Positives für Sie. Ihre Touristendatenbank sagt mir, dass ein Señor Norman Foster, geboren am 23. Juli 1939 in Faversham, gestern in der Finca ›Amapola‹ eingecheckt hat.«
    Garcia Vidal sprang auf. »Dann lasst uns sofort dorthin fahren.« Im Laufen zog er sein Handy aus der Tasche und alarmierte Ramirez. »Auf, Señor, packen Sie zusammen und kommen Sie mit Ihren Leuten zur ›Amapola‹ nach Campos.«
    Berger, der den Grund für den Aufbruch nicht mitbekommen hatte, weil er gerade dabei war, der Gräfin die Ereignisse des heutigen Tages zu erzählen, schreckte hoch.
    »Wohin geht’s?«
    »Nach Campos. Dort hat der Padrón im Hotel eingecheckt.«
    »Cristobal, glauben Sie denn, dass der so bescheuert ist, mit einer Geisel im Schlepptau zurück ins Hotel zu gehen? Hat er dort vielleicht die Suite ›Dracula‹ mit Folterecke gebucht?«
    »Egal. Ich fahre da jetzt hin und werde mir zur Not eben nur das Zimmer ansehen. Vielleicht gibt es dort Anhaltspunkte für seinen tatsächlichen Aufenthaltsort.« Zu mehr Diskussionen ließ sich der Comisario nicht hinreißen und war weg.
    »Ich muss Ihnen recht geben«, sagte Gräfin Rosa. »Was will der im normalen Hotel?«
    »Also ich«, bemerkte die Großherzogin trocken, »würde an seiner Stelle in diesen Schafsstall gehen, den ihr schon mehrfach erwähnt habt. Dort hat er doch alle Ruhe der Welt, um genussvoll jemanden abzumurksen.«
    »Tantchen«, sagte Berger und lächelte sie an, »wenn ich nicht schon in Rosa verliebt wäre, würde ich mich jetzt in Sie verknallen!« Er sprang auf. »Sagt Carmen Bescheid, wo sie hinzukommen hat, ich mache mich schon mal auf den Weg.«
    »Komm, Mädel«, raunte Auguste der Gräfin zu. »Wenn dein Mann erst einmal in Aktion ist, braucht er einen Bremser, um nicht Kopf und Kragen zu riskieren. Ihr beide seid ein gutes Team. Du solltest mitgehen.«
    Als Gräfin Rosa, nachdem sie sich kurz im Bad erfrischt hatte, wieder in den Schankraum zurückkam, fand sie dort neben Berger nur noch Freaky und Camila vor. Auf dem Bildschirm war noch immer der Padrón zu sehen.
    »Das ist doch der Brite von der Wellness-Finca, der früher in Berlin in der britischen Botschaft gelebt hat. Was macht der auf Ihrem Bildschirm?«
    Freaky grinste sie an. »Das mit dem Briten wüsste ich aber, Gräfin. Das ist kein Geringerer als Erwin Krause, der Padrón.«
    »Dieser alte Mann?«, amüsierte sich Rosa.
    »Warum nicht?«, gab Berger zurück. »Sogar ›Jack the Ripper‹ soll ein Gentleman gewesen sein.«
    *
    In der Finca »Amapola« gab es zwar jede nur erdenkliche Annehmlichkeit, doch die Luxusherberge war kein Hotel im herkömmlichen Sinne. Zum Beispiel gab es dort keine rund um die Uhr besetzte Rezeption, sodass niemand dem Comisario auf einen Blick sagen konnte, welche Gäste gerade anwesend waren. Doch García Vidal kannte Georg Scherzner, den Hotelier, schon lange und hatte mit ihm über sein Privathandy Kontakt. An der Ronda de l’Estació traf er sich mit der SEK -Einheit von Capitán Ramirez, bevor sie sich voll ausgerüstet dem Objekt näherten.
    Scherzner hatte sich an die Absprache gehalten, nicht auf eigene Faust zu überprüfen, ob sein britischer Gast in der Suite war. Er

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