Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
Vom Netzwerk:
unterstützen können?«, wollte er von Freaky wissen.
    »Ja, das können Sie. Mit den Initiatoren dieses Spions sind auf der anderen Seite Spitzenkräfte am Werk. Ich kann die nur erwischen, wenn sie erstens online sind und wenn ich zweitens ihre Rechner so impfen kann, dass sie nichts davon merken.«
    »Ich verstehe.« Angela nickte. »Du willst sie sozusagen digital verhaften.«
    »Richtig, Frau Kollegin, aber wenn wir sie dann auch noch analog drankriegen wollen, müssen wir sie dazu animieren, einen Fehler zu machen. Ich bitte euch daher, von Michelsen offiziell noch eine Weile leben zu lassen, dann kann ich versuchen, die Herrschaften von hier aus mit neuen Daten zu beschäftigen.«
    »Und wo soll das hinführen?«
    »Bestenfalls zu dem Mördern des Freiherrn oder zu deren Hacker, aber dann wären wir ja auch schon ein Stück weiter. Ich habe einen Kumpel bei der Deutschen Bank. Der war sehr dankbar für den Tipp, dass sein Server für solch krumme Geschäfte missbraucht wird. Er würde mir dabei helfen, die Konten für jeden Gauner so attraktiv zu machen, dass er einfach zugreifen muss . Was haltet ihr davon?«
    »Freaky«, verkündete Angela, »du bist ein Genie. Natürlich werden wir hier auf Mallorca seiner Bank gegenüber und was die Presse betrifft dichthalten. Polizeiintern ist der Name schon im System, den können wir da nachträglich nicht mehr herausziehen.« García Vidal stimmte ihr durch ein Nicken zu. »Du schlägst also sofort Alarm, wenn sich jemand über sein Konto hermachen will?«
    »Das ist versprochen. Hasta pronto! «
    »Ja, bis bald, Freaky.« Sie klappte ihr Handy zu.
    García Vidal grinste. »War das sein ganzer Wortschatz, oder kann der wirklich Spanisch?«
    »Er könnte vielleicht noch ein Bier bestellen«, gab Angela lachend zurück, »aber das war es dann so ziemlich.«
    »Schade. Solche Leute könnten wir bei der Policía National gebrauchen.«
    »Da waren wir beim BKA schneller. Freaky haben sie vor zig Jahren mal wegen Datenmissbrauchs verurteilen wollen. Der Richter fand es aber sinnvoller, ihn zu ›lebenslänglich Bundesbehörde‹ zu verknacken. Er hat das Urteil Gott sei Dank angenommen.«
    García Vidal setzte ihren Weg fort. Das entspannte Lächeln verschwand aus Angelas Gesicht, sie schien ein Problem zu wälzen. »Was meinst du, Cristobal? Wäre es nicht besser, die Ladys so lange im Ungewissen zu lassen, bis wir wieder aus dem Schuppen raus sind? Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich von dem Augenblick an, in dem ich ihnen berichte, dass die Finca unter Beobachtung steht, anders verhalten werden.«
    Er nickte. »Solange du bei ihnen bleibst, kann ja nichts anbrennen. Ich weiß ja auch nicht, ob die Kameras schon installiert sind. Aber lass sie bitte trotzdem nicht aus den Augen. Wenn die Geschäftsführerin wirklich Dreck am Stecken haben und in der Sache mit drinstecken sollte, passen die beiden ›Ladys‹, wie du sie zu nennen pflegst, zu einhundert Prozent in das Beuteschema dieser Herrschaften.«
    »In Ordnung. Eines noch, Cristobal: Sollten in den Räumen, in denen wir sind, schon Kameras installiert sein, werden sie bitte abgeschaltet. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Ich werde das gleich persönlich anordnen. Aber vielleicht ist es ja noch gar nicht so weit.«
    *
    Als Yussuf und Annmarie mittags ins Lager zurückkehrten, schien bereits alles über das gemeinsame Bad im Oasensee informiert worden zu sein. Yussuf wünschte sich, eine Abrissbirne möge Hassan an der Stirn treffen, um ihm das süffisante Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln. Zwar wahrte er Yussuf gegenüber jegliche Unterwürfigkeit, doch Annmarie zog er mit seinen Blicken förmlich aus.
    »Ein Wort von meiner Königin«, flüsterte er ihr ins Ohr, »und ich bringe ihn um.«
    »Warum müsst ihr Araber immer gleich töten wollen«, raunte sie zurück. »Wollte ihn Allah nicht genau so haben, wie er ist, dann hätte er ihn anders gemacht. Vielleicht kann uns seine dumpfe Geilheit irgendwann einmal von Nutzen sein.«
    Unter dem großen Jubel der vielen Kinder des Sheiks fuhr in diesem Moment ein Jeep der algerischen Armee in das Camp. Annmarie musste an Yussufs Gesicht erkannt haben, dass ihm bei dem Anblick eine ganze Gerölllawine vom Herzen rutschte, denn sie fragte leise: »Erwartest du deinen Boten in diesem Auto?«
    »Ja.« Er lächelte selig. »Und er wird meinem Onkel eine Nachricht vom Generalstab überbringen.«
    »Du scheinst ihren Inhalt bereits zu kennen.«
    »Ich soll mich so

Weitere Kostenlose Bücher