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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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Gesicht.
    »Hey, was soll das?«, protestierte sie.
    »Das war ein Gruß der Geschäftsleitung«, kam es gehässig von der Gräfin. »Damit es nicht so wehtut, habe ich die Windel weggelassen.«
    »Oh ja, machen wir Schlammcatchen«, rief die Großherzogin. »Ihr beide catcht miteinander, und ich bestelle mir das leckere Kerlchen her, das im Foyer den Cortado serviert hat.«
    Rosa konnte sich ein böses Grinsen nicht verkneifen. »Meinst du wirklich, dass dieser schöne Hüne auf grüne, glitschige Antiquitäten steht?«
    »Moment.« Tante Auguste hob gebieterisch die Hand aus dem Schlamm, dass es schmatzte. »Für dreihundert Euro pro Wanne kann ich doch wohl erwarten, dass ich jung und knusprig bin, wenn ich hier wieder aussteige.«
    Angela konnte sich kaum noch einkriegen vor Lachen. »Ich fürchte«, japste sie, »dass wir erst dann knusprig sind, wenn der ganze Quatsch an uns getrocknet ist.«
    Ihre Zeit im Bad war abgelaufen. Ächzend erhoben sich die Gräfin und die Großherzogin aus dem Schlamm, stiegen in bereitgestellte Gummilatschen und stellten sich unter die Brausen, die sich direkt neben den Wannen befanden.
    Angela fühlte sich in dem Schlamm allein nicht wohl und verließ ihre Wanne ebenfalls.
    »Und was kommt jetzt?«, erkundigte sich die Großherzogin.
    Die Gräfin wickelte sich in den flauschigen Bademantel, der ihnen vom Haus gestellt wurde. »Erst wird geruht, und danach gibt es eine Massage.«
    »Eine Massage, das ist gut.« Auf dem Gesicht der alten Dame breitete sich ein genießerisches Lächeln aus. »Ich denke, dass ich mir dazu einen Cortado bestellen werde.«
    *
    Berger begann gerade, sich zu langweilen, als sich die Leitstelle bei Carmen meldete. Auf einer Baustelle auf dem Golfplatz von Cala D’or hatte man eine Leiche gefunden. Sie packten schnell ein paar Sachen zusammen und machten sich auf den Weg.
    »Carmen, mein Schatz, das ist unsere erste gemeinsame Leiche«, sagte Berger gut gelaunt, als sie im Auto saßen.
    »Ein gemeinsames Eis wäre mir lieber gewesen«, erwiderte sie trocken. »Das wäre auch ein erstes Mal gewesen.«
    »Stimmt nicht«, protestierte er, »wir haben schon zusammen Eis gegessen.«
    Sie nickte. »Aber nicht wir beide allein.«
    Als sie den Golfplatz erreichten, standen dort schon zwei Wagen der Policía Local. Ein aufgeregter Vorarbeiter nahm sie in Empfang. Carmen wies sich aus. Nachdem ihr der Polier mehrfach versichert hatte, dass er noch nie im Leben eine so schöne Polizistin gesehen hätte, begann er endlich mit seinem Bericht. »Vor zwei Tagen haben wir hier für eine Wetterhütte ein Fundament gegossen. Die Probewürfel zeigten heute an, dass etwas mit dem Beton nicht in Ordnung war, also mussten wir alles wieder abtragen. Der Beton war auch wirklich unbrauchbar und weich, sodass es kein Problem darstellte. Bis plötzlich eine Hand aus dem Beton herausguckte. Da habe ich die Polizei gerufen.«
    Er führte Carmen und Berger an die Fundstelle. Die Aufregung des Mannes war nachvollziehbar, stellte Berger fest, denn die Hand ragte aufrecht aus dem Beton und wirkte so, als hätte sie der Regisseur eines Gruselfilms dort platziert.
    »Es fehlt nur noch, dass sie winkt«, bemerkte er trocken.
    Carmen machte, solange die Spurensicherung noch nicht vor Ort war, mit ihrem Handy Fotos von allen Seiten und gab dann den Bauarbeitern ein Zeichen, dass sie mit dem Abtragen des Betons fortfahren sollten.
    Entsetzt lehnten die ab. »No, Señora, das können Sie von uns nicht verlangen. Die Arbeit ist schon so schwer genug, da graben wir nicht auch noch Leichen aus.«
    Berger wurde sauer. »Ihr habt sie doch auch eingegossen, oder nicht?«
    »Sí, Señor«, sagte der Polier, »wir haben das Fundament gegossen, aber nicht alles.«
    Nun war auch Carmens Geduld am Ende. »Sie wollen uns doch nicht etwa weismachen, dass an diesem kleinen Fundament zwei Firmen beteiligt waren?«
    »No, Señora.« Schweißtropfen bildete sich auf der Stirn des Vorarbeiters. »Aber während wir noch arbeiteten, kam der Bauherr und hat uns in der Bar einen ausgegeben. Währenddessen hat ein Betonwagen, weil er hier niemanden vorgefunden hat, seine Fracht allein ausgeleert. Über die Rutschen ist das ja kein Problem.«
    Ein Mann in Golfkleidung näherte sich ihnen. »Hola, meine Herrschaften, ich bin Craig Sherman, Geschäftsführer und leitender Pro hier auf dem Platz. Ich habe gehört, dass Sie eine Leiche gefunden haben?«
    Der Polier beugte sich zu Berger vor und flüsterte: »Lassen Sie

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