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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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sich nicht täuschen, das ist nicht der Geschäftsführer. Der sieht ganz anders aus.«
    Der Golflehrer reichte Carmen seine Karte und nickte dem Polier kurz zu, da er ihn verstanden hatte. »Sie können versichert sein, dass ich wirklich der Boss hier bin.«
    Berger ahnte schon, was passiert war, und sah den Polier eindringlich an. »Señor, kann es sein, dass Ihnen der andere Geschäftsführer vor zwei Tagen auch eine Karte gereicht hat?«
    Der Mann senkte reumütig den Blick. »Sí, Señor, aber da stand etwas anderes drauf.«
    »Wollen Sie sagen«, bohrte Berger weiter, »dass sie grün war und statt des Namens eine Hundert draufgedruckt war?«
    »Jeder von uns hat so eine Karte bekommen. Ich bitte Sie, Señor, wer fragt da schon nach einem Namen?«
    Carmen machte sich fleißig Notizen, während sich die Stadtpolizisten missmutig mit Hacken daran machten, den Leichnam zu bergen.
    »Sie wunderten sich also überhaupt nicht«, fuhr Berger fort, »als dann noch ein weiterer Betonwagen mit mehreren Kubikmetern eintraf, obwohl Sie schon alles fertig gegossen hatten?«
    »Sí, Señor, jetzt, wo Sie es erwähnen, wundere ich mich tatsächlich. Wir hatten bei einer Bodenplatte eigentlich noch nie so viel Beton über.«
    »Ich nehme an, der überzählige Beton wurde an eine andere Baustelle umgeleitet. Gegen Cash, versteht sich.«
    »Señor, Sie müssen das verstehen, das ist so üblich.« Er sah Berger flehentlich an. »Vielleicht sollten wir den Herren Polizisten die schwere Arbeit doch abnehmen.« Er gab seinen Leuten ein Handzeichen. Alle Mann stiegen in die Baugrube und nahmen den Polizisten die Hacken aus den Händen.
    »Señora Comisaria?« Der Geschäftsführer hatte mit wachsender Irritation zugehört. »Was hat sich hier abgespielt?«
    »Ein Mann, der sich als Geschäftsführer ausgab, spendierte den Bauarbeitern einen in Ihrer Bar, legte pro Nase einen Hunderter Trinkgeld dazu und verschwand wieder. Währenddessen haben seine Leute die Leiche in der Grube abgelegt und ihren eigenen Beton darübergegossen. Deswegen hatten die Herrschaften am Ende noch einiges von dem Zeug übrig und verkauften es an einen anderen Baudienstleister.«
    »Okay.« Sherman ließ das einen Moment sacken. »Ist der Beton eventuell durch die Verwesung der Leiche minderwertig geworden?«
    Carmen schüttelte den Kopf. »Das muss einen anderen Grund haben. Dass Leichen Beton nicht aushärten lassen, davon habe ich noch nie was gehört, Señor. Dann wäre in New York wohl schon jeder zweite Wolkenkratzer umgefallen.«
    Inzwischen waren die Kollegen der Spurensicherung und der Gerichtsmediziner aus Palma eingetroffen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen eine halbe Stunde später, den Toten komplett zu befreien. Auf dem Rasen lag nun ein junger Mann, der keine äußeren Verletzungen aufwies.
    Der Doktor spritzte mit einem Wasserschlauch vorsichtig den Zementstaub aus dem Gesicht der Leiche. Darauf war deutlich der Abdruck einer Tauchermaske zu erkennen, und wieder schien es eine dieser teuren Vollmasken gewesen zu sein, die Berufstaucher benutzten. Berger zeigte auf den rechten Arm. »Können Sie hier bitte auch einmal sauber machen, da ist ein Tattoo.«
    Unter dem Wasserstrahl kam ein Anker zum Vorschein. Auf dessen Querholz stand »Latouche-Treville«.
    »Das ist ein Seemann«, brummte Berger. »Der Kleidung nach ein bessergestellter Seemann, der entweder abgemustert hat oder einfach nur Privatklamotten trägt. Jedenfalls kein Tourist. Graue Hose mit Ledergürtel, weißes kurzärmliges Hemd, beides mit Sicherheit nicht von der Stange. Ich würde mich nicht wundern, wenn das ein aktiver oder ehemaliger Offizier ist.«
    Carmen machte nach den Vorgaben für biometrische Passbilder ein Foto vom Gesicht des Toten. »Jagen wir es doch einfach durch unsere ›máquina digitalis‹ , und wir haben bald einen Namen zu unserer Leiche.«
    *
    Capitán Ramirez gab García Vidal ein Zeichen, dass er ihm doch bitte kurz ins Freie folgen möge. Sie verließen den modernen Observationsbus der Guardia Civil, der einen knappen Kilometer Luftlinie von der Finca Zarzarrosa geparkt war. Vor der Tür steckte sich der Capitán eine Zigarette an. »Menschenskinder, García Vidal, wir kennen uns nun schon so lange und haben weiß Gott schon manche Schlacht zusammen geschlagen, warum mussten Sie unbedingt diesen Álvarez vom Staatsschutz mit ins Boot holen? Haben wir es nicht so schon schwer genug?«
    »Tut mir leid, Capitán, mir blieb keine andere Wahl. In

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