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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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uns was husten, wenn die das rauskriegen.«
    »Dazu müssten sie sich aber zu erkennen geben, und allein dadurch wären wir schon ein ganzes Stück weiter.«
    »Gibt es denn eine rechtliche Grundlage für diese Aktion?«, fragte Andrea Bastos. »Etwas Ähnliches ging doch hier in Palma vor sich, als wir den Krieg der Zuhälter hatten. Da wurden die Bordelle der jeweiligen Feinde übernommen.«
    Berger grinste. »Dort haben wir die Idee auch abgeguckt. Hat super geklappt damals.«
    Ramirez winkte ab. »Was meinen Sie, was der Inselratspräsident mit uns macht, wenn das publik wird?«
    »Gar nichts«, kam es plötzlich aus dem Hintergrund. García Vidal hat sich unbemerkt in den großen Raum geschummelt. »Da komme ich gerade her, er wünscht uns viel Erfolg.« Der Comisario setzte sich auf einen freien Stuhl. »Und was Ihre Leute betrifft, Capitán Ramirez: Es kommt noch eine Observation hinzu. Jordi Vidal hat gemeldet, dass die Kartusche nach langen Irrwegen endlich ihr Ziel gefunden hat. Es ist ein Haus in der Carrer da la Fe in Manacor. Das müssten Sie noch in Ihr Beobachtungsprogramm aufnehmen.«
    »Sie garantieren mir, Comisario, dass bei diesen Ermittlungen keines mehr dazukommt?«
    »Wie könnte ich, Capitán? Aber für heute, nehme ich an, bleiben Sie von weiteren Aufgaben verschont.«
    *
    Hakim hatte sich nur um eine Viertelstunde verschätzt. Um zweiundzwanzig Uhr fünfundvierzig wurde der Rettungshubschrauber zu einem Seenotrettungseinsatz gerufen. Er holte Annmarie im Hangar ab, versorgte sie mit einem Helm, brachte sie zum Hubschrauber und wies ihr einen Platz zu. Sie war unter ihrem Pilotenhelm auf den ersten Blick nicht als Frau zu identifizieren.
    Als sie angeschnallt war, setzte sich Hakim auf den Pilotensitz, um mit seinem Kopiloten den »Groundcheck« durchzuführen, der vor jedem Start Pflicht war.
    Der in dieser Nacht diensttuende Board-Crew-Man und der mitfliegende Rettungsassistent hatten unterdessen alle Hände voll zu tun, ihre Startvorbereitungen abzuschließen. Dazu gehörte das Kalibrieren des Höhenanzeigers der Rettungswinde. Das musste noch auf dem Rollfeld passieren, da der Windenkopf nur auf dem Stützpunkt exakt vierzehn Meter dreiundsiebzig über dem Meeresspiegel war. Sowie der Hubschrauber startete, fehlte ihnen dieser Richtwert. Sie konnten aber noch rechtzeitig ihre Kontrolllampe auf »Grün« schalten. Bevor sie abhoben, setzte sich der Rettungsassistent neben Annmarie, schnallte sich an und klinkte sich mit seinem Kabel in die Interkom-Anlage ein, wie Hakim es bei ihr getan hatte. Ohne die Sprechanlage wäre eine Kommunikation durch die dröhnenden Turbinen kaum möglich.
    Der Assistent lächelte sie freundlich an und reichte ihr seine Hand zum Gruß. »Der Major hat mir erzählt, dass heute Nacht eine Ärztin mitfliegen wird. Mein Name ist Nathan Belouschi. Ich freue mich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.«
    »Mein Name ist Dr. Colonel Momperen. Ich bin Ärztin der luxemburgischen Armee und nehme an einem Austauschprogramm teil.«
    »Wir fliegen jetzt zu einem Schiff, das sich außerhalb der algerischen Hoheitsgewässer befindet. Es ist eine Fähre, auf der offensichtlich mehrere Passagiere plötzlich erkrankt sind.«
    Sie nickte zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte. Dann sah sie verwundert zu, wie der Sanitäter erst ihr und dann sein Helmkabel aus dem Steckfeld über den Sitzen zog. Er beugte sich zu ihr rüber und brüllte sie an: »Frau Doktor, ich bin in alles eingeweiht. Wir werden an Bord der Fähre mehrere Patienten vorfinden. Einen von ihnen nehmen wir über die Winde an Bord, und Sie bleiben auf der Fähre, um die dortige Schwester ärztlich zu unterstützen. Alles Weitere erfahren Sie von dem ersten Offizier der Fähre.«
    Ihr Herz pochte bis hoch zum Hals. »Wohin geht die Fähre?«
    »Nach Alicante.« Er lächelte sie an. »Außerdem habe ich noch eine Nachricht von Yussuf für Sie. Er hat es leider nicht mehr pünktlich zum Stützpunkt geschafft.« Zuerst stöpselte er sie beide wieder ein, dann reichte er ihr sein Handy.
    »Ich wünsche dir eine schöne Reise«, stand da. »Deine glückliche Heimkehr möge ein Trost für das sein, was dir die Menschen in meinem Land angetan haben. Ich erwarte voller Sehnsucht den Tag, an dem ich dich wieder in die Arme schließen kann. In meinem Herzen bist du sowieso, Yussuf.«
    Sie antwortete auf Deutsch und hoffte sehr, dass der Sanitäter dieser Sprache nicht mächtig war: »Und ich warte voller Sehnsucht auf den

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