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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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im Meetingraum erschienen, schwieg der Comisario zu dieser Frage. Er suchte lieber das klärende Gespräch mit Álvarez. »Señor, was verschafft uns die Ehre Ihrer Anwesenheit?«
    »Dass wir uns aus dem Kindergarten, den Sie Observierung nennen, heraushalten, heißt noch lange nicht, dass wir uns nicht weiter über den Fall informieren. Sollten wir gebraucht werden, sind wir da, Señor García Vidal.«
    Der Comisario nickte ihm freundlich zu und kam zum nächsten Punkt auf der Tagesordnung. »So, Leute, wir starten mit der feindlichen Übernahme der Wellness-Finca. Arantxa und Jordi, ihr werdet Angela und Gräfin Rosa die ganze Zeit über im Auge behalten und ihnen nicht von der Seite weichen. Ich möchte über das kleinste Vorkommnis sofort unterrichtet werden. Andrea und Marga, ihr zwei fahrt nach Campos und helft der Spusi, die Bauweise und Herkunft der Bombe zu bestimmen. Capitán Ramirez, Sie werden bei Ihrem Observierungsteam in Manacor schon mal eines Ihrer SEK -Teams postieren. Es könnte sein, dass wir heute noch zugreifen müssen, sollte sich da oben etwas für uns ergeben. Carmen«, fuhr der Comisario fort, »du übernimmst an der Finca die Einsatzleitung, während Miguel und ich auch noch mal nach Campos fahren. Ich möchte mich in der Carrer de la Fe gern genauer umsehen.«
    Unter dem Tisch war plötzlich ein leises Grunzen zu hören. Die Herren vom Staatsschutz sahen einander irritiert an, bis Comandante Álvarez sein offensichtliches Missbehagen verbalisierte. »Es hört sich an, Comisario, als wäre da ein Schwein unter dem Tisch.«
    »Sí, Señor, so ist es«, antwortete García Vidal und wollte mit der Arbeitseinteilung fortfahren.
    »Señor Comisario, ich finde es geradezu beleidigend, dass Sie meine völlig überspitzte Aussage, ich würde aufgrund der Grunzerei ein Schwein unter dem Tisch vermuten, mit einem einfachen ›So ist es‹ abtun, statt mir die Ursache des Geräusches zu offenbaren.«
    »Señor Comandante, es lag mir fern, Sie zu beleidigen. Als ich sagte ›So ist es‹, meinte ich es auch so.«
    Álvarez’ Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Nichts weiter, als dass ein Schwein unter diesem Tisch ist und zwar ein ausgesprochen liebenswürdiges.«
    Es herrschte eine eisige Stille. Ohne seinen Blick vom Comisario abzuwenden, zischte Álvarez seinem Kollegen zu: »Esteban, sehen Sie bitte nach, was unter dem Tisch ist.«
    Der Mann beugte sich vor, um wortlos und mit starrem Blick sofort wieder aufzutauchen.
    »Nun, Kollege, wären Sie willens und in der Lage, mich über das Ergebnis Ihrer Recherchen in Kenntnis zu setzen?«
    »Sí, Señor Comandante.«
    »Ich höre.«
    »Unter dem Tisch ist ein Schwein.«
    Bis auf die Staatsschutzleute, die mit unbewegten Gesichtern am Tisch saßen, waren alle nach Kräften darum bemüht, nicht laut loszuprusten.
    »Esteban«, herrschte der Comandante den Mann an, »Sind Sie einer von denen, oder gehören Sie zu mir?«
    »Ich gehöre zu Ihnen, Chef, aber unter dem Tisch sitzt wirklich ein Schwein.«
    Filou spürte wohl, dass es um ihn ging, und quiekte vergnügt.
    »Señoras y Señores.« Der Comandante erhob sich von seinem Stuhl. »Der Einsatz ist für uns an dieser Stelle beendet.« Er wandte sich um und strebte dem Ausgang zu. »Ich bin mir sicher, dass ich als leitender Diener der Krone Spaniens eine solche Behandlung nicht verdient habe.«
    Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss, und für einen Moment herrschte Stille im Raum. Ramirez war der Erste, der wieder etwas sagte. »Comisario, hätten Sie etwas dagegen, wenn ich dieses Schwein da unten küsse?«
    »Nur Vegetarier«, erwiderte García Vidal, »küssen Schweine mit der angemessenen Ernsthaftigkeit. Das Tier merkt, wenn Sie dabei an Braten oder Würste denken.«
    »Ich hege meinem Helden des Tages gegenüber ausschließlich Ehrerbietung.«
    »Dann küssen Sie mal los. Wenn Sie damit fertig sind, können Sie freundlicherweise Ihren Observationsbus zur allgemeinen Einsatzleitung umfunktionieren.«
    Ramirez nickte. »Wenn die Idioten vom Staatsschutz erst einmal ihren Pröll da rausgeholt haben, ist auch wieder Platz dafür.«
    *
    Als Annmarie aus einem tiefen, unwirklichen Schlaf erwachte, traute sie sich nicht, die Augen zu öffnen. Sie war sich fast sicher, dass das von ihr Erlebte eigentlich nur ein böser Traum gewesen sein konnte. Was sollte es sonst sein, wenn man erst von sprechenden Haien gefressen wurde, um danach unter infernalischem Getöse einem

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