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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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ohne auf jeglichen Luxus verzichten zu müssen. Serge nahm noch etwas verschlafen neben ihm Platz.
    »Nun, mein Sohn.« Krause genoss seine Limonade. »Das Inselradio meldet, dass deine Arbeit erfolgreich war.«
    Serge rang sich ein müdes Lächeln ab.
    »Ja, ja, die modernen Medien sind schon ein Segen für uns Berufskiller. Da die Reporter meist schon vor der Polizei am Tatort sind, müssen wir nicht mehr dorthin zurückkehren, um unser Werk genießen zu können. Bereits zwei Stunden nach Jobende kann man sich im Fernsehen an den Bildern seiner Arbeit erfreuen. Es ist nur schade, dass die Feuerwehren heutzutage immer mehr mit Sichtschutzplanen arbeiten, wenn sie die Opfer bergen. Das zerstört irgendwie das Arrangement.« Serge goss sich ein Glas aus dem Limonadenkrug ein. »Und wie soll es nun weitergehen?«
    »Wir haben noch die Russin, die Mallorquinerin und die Schwedin in der Expedition. Die kommen in der Nacht zu übermorgen weg.«
    »Und was ist mit der Deutschen? Sollten wie die nicht doch noch dazutun?«
    »Serge, mein Sohn, ich habe dir schon zigmal gesagt, dass ich sie für meine Zwecke verwenden werde. Erstens ist sie hässlich und passt einfach nicht in unser erlesenes Sortiment, und zweitens war sie Zeugin meiner Behandlung, und jeder, dem diese Ehre zuteil wird, für den ist es auch gleichzeitig sein Todesurteil. Das weißt du genau.«
    »Du hast ihr aber doch schon die Stimmbänder gekappt, das macht sie für viele Kunden wieder richtig interessant.«
    Der Alte winkte ab. »Nein, die will ich allein für mich haben. Ich werde den Zulauf des Wassers heute etwas drosseln. Bei ihrem Bruder ging mir alles viel zu schnell.«
    »Und ich habe dann wieder das Theater mit der Leiche«, gab Serge etwas genervt zurück.
    »Schicken wir sie doch einfach mit nach Alicante. Die können ja auf halber Strecke eine kleine Seebestattung machen.«
    »Und was ist mit Maria und Pol? Willst du denen auch aus dem ›Zauberlehrling‹ vorlesen?«
    »Wozu das den?« Krause sah seinen jüngeren Freund fast beleidigt an. »Das sind asoziale Junkies, bar jeglicher Kultur.«
    »Sie haben uns aber wertvolle Dienste geleistet.«
    »Dafür haben sie auch genügend Heroin bekommen.«
    »Aber was machen wir mit ihnen?«
    Krause gönnte sich einen großen Schluck Limonade. »Lassen wir sie schmoren, bis sie heute Nacht fast irre vor Schmerzen und richtig heftig auf Turkey sind. Dann kriegen sie zwei Messer und reines Heroin, es reicht aber nur für einen einzigen Schuss. Wer den anderen abgestochen hat, soll sich den Stoff in die Venen drücken. Die werden vor lauter Gier gar nicht mitbekommen, dass sie sich den goldenen Schuss setzen.«
    Serge lächelte. »Phantasie hast du, das muss man dir lassen.«
    *
    Freaky und Camila saßen auf der Suche nach dem Urheber des Spions schon seit Stunden wieder an ihren Computern. Endlich war es ihnen gelungen, die Datei vollständig zu knacken.
    »Schau dir das an. Es ist ein Wunder, dass sich das ein Mensch ausgedacht hat.« Freaky wechselte mit dem Cursor aufgeregt von einer Bildschirmseite auf die andere. »Das ist der komplexeste Virus, den ich jemals gesehen habe.«
    »Ich finde es viel bewundernswerter«, entgegnete sie verlegen, »dass du das Ding überhaupt knacken konntest. Ich habe noch nie einen Spion gesehen, der eine eigene kleine Firewall hatte. Hast du eine Ahnung, wer den programmiert hat?«
    »Ich vermute, dass es eine indische Auftragsarbeit war. Für die Russen ist das Ding zu filigran. An so einer Datei bastelt eine ganze Halle voller Programmierer einen ganzen Monat lang.«
    Sie erhob sich und ging zu seiner Seite des Schreibtisches, um auf seinen Bildschirm sehen zu können. »Und kannst du anhand der Programmierung sehen, was dieser Virus alles kann?«
    Er scrollte endlose Datenreihen hinunter. »Das ist alles nur dafür da, um die Datei unsichtbar zu machen, und es geht noch endlos so weiter.« Nach einer Weile kam er in Regionen, die interessant für ihn waren. »Soweit ich das erkennen kann, dockt sich der Spion an die Homebanking-Accounts ausgewählter Zielpersonen an und sendet Kopien der Kontobewegungen über diverse Stationen zurück an deinen Server. Dabei fügt er die Kopien ganz geschickt an andere Dateien an, wie so ein Pilotfisch, der am Hai hängt. Er bedient sich aber wohl nur der Bankdaten, und das auch nur, wenn die Phishing-Mail geöffnet wurde. Weshalb stets das Codewort ›zu empfehlen‹ darin auftaucht.«
    Camila lächelte unsicher. »Ich bin mir nicht

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