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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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starrte sie abwechselnd Aylin und Franse an.
    Doch Franse blieb stur. Natürlich hätte sie Thea geholfen, wenn die einfach darum gebeten hätte. Doch diese blöde Erpresserei fand Franse einfach nur daneben. Also sollte Thea ruhig mit dem Technikgenie Aylin schmoren.
    Inzwischen hatte das Duo fast alle anwesenden Schüler um sich versammelt – keiner wollte sich diese Vorstellung entgehen lassen. Aylin, die inzwischen den Auslöser gefunden hatte, machte fleißig Fotos. Allerdings immer genau dann, wenn Thea gerade die Pose wechselte. Bisher zeigten alle Fotos Thea in Bewegung. Herr Kermann verdrehte die Augen und drückte schließlich gemeinsam mit Aylin auf den Auslöser. Das war für Thea allerdings Stress pur, denn er ließ kein gutes Haar an ihr. »Weicher, viel weicher«, rief er. »Du bist viel zu affektiert. Gib dir mehr Mühe, das ist doch hier keine Vorabendserie.«
    Als endlich ein paar gelungene Fotos im Kasten waren, stürmte Thea entnervt ins Badezimmer.
    Franse, die gerade nichts zu tun hatte, nutzte die Zeit, um ihre Fotos gleich auf Herrn Kermanns Computer zu überspielen. Gemeinsam mit Lilli ging sie ins Wohnzimmer und schob die Speicherkarte in das Lesegerät. Es dauerte eine Weile, bis die großen Dateien heruntergeladen waren. Bild für Bild poppte als Miniaturansicht auf dem Bildschirm auf.
    Â»Guck dir dieses Drama an«, kicherte Lilli, als die ersten Fotos von Thea erschienen. Franse wartete, bis alle Fotos auf der Festplatte waren, und löschte gnadenlos alle, die verwackelt waren.
    Â»Das hier auch«, sagte Lilli und deutete auf ein Foto, auf dem Theas Augen halb geschlossen und ihr Körper in der Bewegung völlig unscharf waren. Es sah geradezu grotesk aus.
    Â»Warte mal!«, sagte Franse. »Ich finde, das hat irgendwas.«
    Â»Ob Thea das auch so sieht?«, gab Lilli zu bedenken.
    Â»Bestimmt nicht«, antwortete Franse. »Aber ich will es einfach nicht löschen. Es ist zu witzig.«
    Lilli lachte. »Sie hatte es echt nicht leicht«, sagte sie.
    Â»Dafür hat sie ihre Sache eigentlich ganz gut gemacht«, musste Franse zugeben. »Die Fotos, die Herr Kermann gemacht hat, sind durch die Bank spitze. Und er war verflixt streng mit ihr!«
    Â»Stimmt«, fand auch Lilli.
    Franse schloss den Fotoordner und nahm die Speicherkarte aus dem Lesegerät. »Hoffentlich hat Thea sich wieder eingekriegt«, sagte sie mit einem Seufzen. Der Tag war anstrengend gewesen und sie hatte weder Kraft noch Lust, sich jetzt noch mit Thea zu streiten.
    Â»Hat sie noch mal was gesagt?«, fragte Lilli. »Wegen Jesse und Mel?«
    Â»Nein«, antwortete Franse ein wenig niedergeschlagen.
    Â»Ach komm schon«, tröstete Lilli. »Bestimmt ist alles in Ordnung und die beiden haben sich nicht wieder getroffen.«
    Doch Franse dachte daran, wie Jesse und Mel sich zugezwinkert hatten und wieder bohrte der Eifersuchtsstachel sich tief in ihren Bauch.
    Aber bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, bemerkte sie im Garten einen Tumult. Mit Lilli im Schlepptau ging Franse nach draußen. Thea, inzwischen wieder in Alltagsklamotten, stand inmitten eines Pulks von Mitschülern. Ihr Mund war zu einem breiten Lächeln verzogen. Mel und Jesse waren die Einzigen, die davon nichts mitzubekommen schienen, denn sie bauten gerade Herrn Kermanns Ausrüstung ab.
    Franses Herz begann schneller zu schlagen. Sie kannte Thea nur zu gut. Irgendetwas war dort im Busch. Und Theas zufriedenes Gesicht verhieß nichts Gutes. Ob sie den anderen erzählt hatte, dass Jesse sich auch mit Mel traf? Und wenn schon … Franse versuchte sich einzureden, dass es ihr egal war. Schließlich war Jesse nur ein Freund. Aber tief im Inneren wusste sie, dass es ihr keineswegs egal war – dass Jesse ihr nicht egal war.
    Lilli hatte ihre Hand genommen und zog sie wortlos zu ihrer Kameratasche hinüber. »Nicht aufregen«, zischte sie.
    Doch Thea, die jetzt scheinbar gelangweilt auf sie zukam, blickte nicht sie, sondern Lilli an! »Mensch Lilli«, säuselte sie. »Warum hast du denn nichts gesagt?«
    Auch Aylin grinste. »Stimmt das echt? Das ist doch die Neuigkeit des Tages!«
    Â»Nein, des «, blödelte Tom. Alle starrten Lilli neugierig an.
    Â»Duzt du ihn schon?«, flüsterte Aylin aufgeregt.
    Was war denn jetzt los? Für einen Augenblick war Franses Kopf total leer. Dann fiel der Groschen. Es ging

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