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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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mehr.«
    Jesse starrte sie an, doch sie tat, als würde sie es nicht sehen. Bison schien mit sich zu ringen. Doch schließlich siegte seine Neugier. »Na, dann mal los«, sagte er.
    Franse schleppte Bison ins Badezimmer und half ihm, die rote Farbe abzuwaschen. Es war eine ziemliche Sauerei, und schon bald sah das Waschbecken aus, als hätte jemand Blutwurst darin zubereitet.
    Â»Warum machst du das?«, fragte Bison. Er schien immer noch ein wenig skeptisch, ob Franse ihn wirklich unterstützte.
    Â»Weil ich eine gute Idee habe«, antwortete sie nur. Sie würde ihm nicht verraten, dass es ihr vor allem darum ging, eine andere Meinung als Mel zu vertreten. Außerdem hatte sie wirklich eine gute Idee und hoffte, dass Bison mitmachen würde.
    Als sie mit dem abgewaschenen Bison aus dem Bad kam, erwartete sie bereits Herr Kermann. »Mel hat mir gesagt, dass es Probleme mit Simons Darstellung gibt«, sagte er.
    Franse schüttelte den Kopf. »Alles paletti«, sagte sie. »Wir haben nur schnell den Plan geändert.«
    Herr Kermann hob eine Augenbraue und blickte zwischen Franse und seiner Tochter hin und her. Mel sah ein wenig grimmig aus, doch Franse lächelte den Lehrer offen an.
    Â»Gut«, sagte er dann. »Ich bin gespannt.«
    Franse ging zu Mel hinüber. »Kann ich deine Schminke benutzen?«, fragte sie.
    Mel nickte. »Klar, bedien dich.«
    Â»Super, danke«, sagte Franse. Sie sah sich nach Jesse um. »Hast du Jesse gesehen?«, fragte sie dann und reckte selbstbewusst das Kinn. Mel sollte wissen, dass sie ihr den Freund nicht kampflos überlassen würde.
    Mel grinste sie an. Sie grinste sie wahrhaftig frech an! Franse wusste nicht, was sie davon halten sollte. War sich Mel ihrer Sache etwa so sicher?
    Â»Ich weiß nicht, wo dein Freund ist«, antwortete sie, immer noch breit grinsend.
    Franse schnaubte durch die Nase und ließ Mel stehen. Sie würde sich nichts anmerken lassen! Jetzt war es erst mal an der Zeit, sich um Bisons Foto zu kümmern. Es würde ein großartiges Bild werden und sie, Franse, würde es gestalten.
    Sie schob Bison auf den Gartenstuhl. Nach langem Suchen wählte sie einen sehr hellen Puder aus.
    Lilli kam dazu. »Was hast du vor?«, fragte sie.
    Franse erzählte ihr kurz von ihrer Idee.
    Lilli nahm ihr den Puder aus der Hand. »Du brauchst erst einmal eine Grundierung«, erklärte sie. Sie nahm eine unscheinbare Flasche vom Tisch, öffnete sie und verteilte eine kleine Menge des Inhalts auf Bisons Gesicht.
    Â»Wehe, ich sehe nachher aus wie Heidi Klum«, brummte er.
    Â»Dazu bräuchten wir mehr als ein wenig Schminke«, kommentierte Franse trocken.
    Mit Lillis Hilfe sah Bison bald sehr ungesund aus. Seine Haut war fast weiß und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Mit ein wenig dunklem Puder hatten die Mädchen seine Wangenknochen hervorgehoben, sodass der kräftige Junge viel männlicher wirkte.
    Â»Und das soll mein Outfit sein?«, fragte Bison zweifelnd.
    Â»Noch nicht ganz«, erklärte Franse. Aus dem großen Stapel Kostüme zog sie eine lila Kutte.
    Â»Das zieh ich auf keinen Fall an!«, protestierte Bison. »Damit sehe ich aus wie Harry Potter!«
    Â»Das Lila wird nachher auf deinem Foto nicht zu sehen sein«, erklärte Franse. »Vertrau mir, Bi … äh Simon!«
    Bison verzog das Gesicht, schlüpfte aber gehorsam in die Kutte.
    Â»Sehr gut«, lobte Franse. Dann rannte sie los. Im Gartenhäuschen von Herrn Kermann wurde sie tatsächlich fündig.
    Â»Das perfekte Accessoire!«, rief Franse begeistert. Und das fand Bison glücklicherweise auch.

Franse auf Irrwegen
    Am Montag herrschte eine kribbelige Stimmung in der Klasse. Alle redeten nur über das Fotoshooting.
    Â»Ich hätte doch besser etwas Schwarzes angezogen«, jammerte ausgerechnet die bodenständige Halima. »Bestimmt sehe ich superfett aus.«
    Â»Ausgerechnet am Samstag hatte ich Pickel«, seufzte Aylin, wurde jedoch von einem vernichtenden Blick Theas zum Schweigen gebracht. Sie hatte ja beim Fotografieren von Aylin wenigstens den Auslöser gefunden.
    Doch auch die Jungen waren auf einmal von ihrem Äußeren besessen, wenn auch auf etwas andere Weise: »Ich hätte viel mehr von diesem Dreck ins Gesicht schmieren müssen, das hätte männlicher ausgesehen«, oder: »Hoffentlich sieht man auf dem Bild, dass das Trikot von ManU

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