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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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für Aufnahmen unterschrieben, auf denen ihr als Sexsymbole posiert.«
    Â»Meine Eltern haben nichts dagegen«, zischte Thea. »Ich kann es mir nämlich leisten, so etwas zu tragen.«
    Â»Keine Chance«, entgegnete Mel. »Pack das Ding wieder ein.«
    Thea und Mel starrten einander an. Mel kühl und Thea hasserfüllt.
    Â»Warum fragen wir nicht deinen Vater?«, fragte Thea schließlich. »Der arbeitet doch oft mit Mädchen im Bikini und ist sicherlich nicht so prüde.«
    Herr Kermann, der in diesem Augenblick vorbeikam, zuckte nur kurz mit den Achseln. »Nein, prüde bin ich sicher nicht«, sagte er. »Aber dies ist eine Schulveranstaltung und keine Misswahl.«
    Mel triumphierte nicht. Sie drehte sich einfach um und wandte sich an Lilli. »Dein Outfit ist großartig«, sagte sie. »Besonders die Idee mit diesem Schwimmreifen ist echt witzig.«
    Thea packte wutentbrannt ihren Bikini ein. Sie ließ sich in die Hollywoodschaukel fallen, zog ihr iPhone aus der Tasche und tippte missmutig darauf herum.
    Lilli wirkte erleichtert und verzog sich mit dem Schwimmreifen in den Sandkasten. Herr Kermann richtete die Reflektoren so aus, dass es aussah, als säße Lilli in der Abendsonne. Wenn sie nachher den Rahmen des Sandkastens wegretuschierten, würde das Foto hoffentlich echtes Strandfeeling wecken.
    Franse stellte ihre Kamera auf und machte ein paar Probefotos, um die Belichtung zu überprüfen. Dann ging es endlich los. Franses Wangen glühten vor Aufregung. Sie ließ Lilli alles Mögliche ausprobieren: »Halt den Schwimmreifen mit den Füßen … wühl im Sand … und jetzt guck mal durch den Reifen … « Lilli machte ihre Sache super. Sie konnte Franses Anweisungen sofort umsetzen und wirkte die ganze Zeit völlig entspannt.
    Herr Kermann stand hinter Franse und beobachtete die beiden kritisch. »Viel mehr Entspannung im Gesicht, Lilli«, rief er. »Das kannst du. Und versuch, weicher zu wirken. Leg den Kopf nicht so schief, das wirkt sonst unnatürlich.« Er lief auf den Sandkasten zu und drehte schnurstracks Lillis Kinn ein wenig mehr ins Bild und ihre Schulter mehr nach außen. » musst den Ausdruck bringen, das kann dir keiner abnehmen. Los, zeig uns, dass du wirklich am Strand bist. Komm Lilli, streng dich an!«
    Lilli gelang es, die Korrekturen des Lehrers umzusetzen, ohne im Mindesten angestrengt zu wirken. Franse hingegen lief der Schweiß über die Stirn. »Mann, was ist denn in den gefahren«, stöhnte sie, als Lilli fertig war. »Ich fand dich großartig.«
    Lilli schnaubte und schleuderte den Schwimmreifen in den Sandkasten. »Wahrscheinlich wollte er mir schon mal zeigen, wie das läuft, wenn er mit meiner Mutter zusammenzieht«, zischte sie Franse zu. »Doch da hat er sich geschnitten.«
    Franses Fotoshooting verlief zum Glück recht zügig und wenig aufregend. Sie schob ihr Fahrrad durchs Bild und radelte im Rennstil über den Rasen. Lilli gab ihr nur wenige Anweisungen. Trotzdem fühlte sich Franse vor der Kamera unwohl und war froh, als Herr Kermann schon nach wenigen Aufnahmen nickte.
    Â»Dein Talent liegt eindeutig hinter der Kamera«, sagte er leise.
    Franse grinste. »Ja, ich werde nicht gern fotografiert«, gab sie zu.
    Â»Dafür hast du es aber ganz gut gemacht«, lobte der Lehrer.
    Während Franses Shooting war Thea geschminkt worden. Gemeinsam mit Aylin hatte sie sich – wie sollte es anders sein – für das Thema »Mode« entschieden. Nachdem sie von Mel geschminkt worden war, hatte sie im Badezimmer noch einmal Farbe nachgelegt. Jetzt wirkte ihr Gesicht hart und unnatürlich. Da würde auch keine geschickte Beleuchtung etwas retten können!
    Thea warf Franse einen fragenden Blick zu. Franse war sofort klar, was Thea wollte. Sie wollte, dass Franse endlich klein beigab und die Fotos von ihr machte.
    Â»Letzte Chance«, formten ihre Lippen.
    Entschlossen schüttelte Franse den Kopf.

Die Bombe platzt!
    Doch als Franse die Kamera für Aylin auf das Stativ montiert hatte, verstand sie schnell, warum Thea sich Sorgen machte. Fast tat sie ihr ein wenig leid. Denn Aylin konnte den Auslöser nicht vom Einschaltknopf unterscheiden und hatte bereits in der ersten Minute die Kamera fünfmal aus- und wieder eingeschaltet.
    Immer noch auf das erste Foto wartend, stand Thea wie festgefroren in ihrer Pose. Wütend

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