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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Thema, Katinka. Wann gibst du mir meinen Anteil am Verdienst?«
    »Nur deinen Anteil willst du?«, erwiderte ich so richtig ätzend. »Du kannst auch meinen haben, vorausgesetzt, du treibst Flori auf und rechnest mit ihm ab.«
    Melli pfiff leise durch die Zähne – ein Kunststück, um das ich sie schon immer beneidete. »Aha. Liebeskummer? Jetzt wird mir alles klar. Ach, du Arme!« Melli zog die Nase kraus. »Hat er die Fliege gemacht?«
    »Ist das wichtig?«
    »Eigentlich nicht. Wir müssen nur wissen, wo er wohnt. Hast du die Adresse, Katinka?«
    Ich hob die Schultern und legte meine Stirn an die Fensterscheibe. Das kühle Glas fühlte sich sehr angenehm an. »Ist doch klar, weshalb dein Vater nichts gegen Steffen hat«, sagte ich leise. »Wenn du mit deinem Neuen aufkreuzt, wird schon nicht so viel über ihn und seine Neue geklatscht.«
    »Ich freue mich, dass er glücklich ist.«
    Ich fuhr herum und deutete mit dem Zeigefinger auf mein Bett. »Melli! Hier bist du gelegen und hast geheult wie ein Schlosshund: Ich werde wie ein Kuckuckskind aus dem Nest gestoßen! Ich will keine Stiefmutter mit Baby!«
    Melli wurde zwar ein kleines bisschen rot, aber sie wiederholte trotzig: »Schnee von gestern.«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Katinka, kapierst du denn nicht!«, rief sie aus. »Papas Neue ist ein Glücksfall! Wenn sie bei uns einzieht, ist er so mit ihr und dem Baby beschäftigt, dass er für mich einfach keine Zeit hat! Das ist doch genial!«

    »Aber die Stiefmutter – «
    » – hat mir überhaupt nichts zu sagen!« Melli lachte triumphierend. »Wozu brauchst du das Geld?«
    »Weihnachtsgeheimnis«, rief Melli sofort.
    Klar, hätte ich an ihrer Stelle auch gesagt. Wieder legte ich die Stirn ans kühle Glas. »Wegen des Geldes – ich hab keine Ahnung, wo Flori wohnt.«
    Melli setzte sich wieder in den Fenstersitz und umklammerte die hochgezogenen Beine. »Vielleicht kennt Ferdi die Adresse? Oder … warte, Katinka! Wir haben Flori doch mit seiner Mutter im Starbucks getroffen! Sie hat ihren Namen gesagt! Bestimmt haben sie ein Telefon, und – «
    Ein Telefon! Plötzlich war der düstere Tag wie in Sonnenschein getaucht. »Ein Telefonbuch!« Ich fiel Melli um den Hals. »Na klar! Erinnerst du dich an den Namen?«
    Melli lachte mich an. »Fischer sagte sie, sie heißt Sandra Fischer!«
    »Flori Fischer.«
    Melli rannte nach unten und kam mit dem Telefonbuch zurück. »Hier. F… Fa… Fe… Fischer … Sandra und Florian Fischer, Nikolausweg 7. Na bitte!« Sie zog mich auf den Fenstersitz. »Fährst du oder fahre ich? Oder fahren wir beide?«
    Was hatte Ferdi vor Kurzem gesagt? Katinka, du bist ein Engel. Mach was draus. Okay, ich würde etwas daraus machen …
    Zuerst tippte ich die Telefonnummer in mein Handy, dann schrieb ich die Nummer und Straße sicherheitshalber aber auch auf einen gelben Post-it-Zettel und sagte: »Ich fahre. Ich ganz allein.«
    Melli legte den Kopf schief. »Einverstanden. Weißt du, Katinka, ich möchte Steffen etwas ganz besonders Schönes zu Weihnachten schenken. Meinem Vater kaufe ich ein tolles Rasierwasser, denn jetzt, wo er eine Neue hat, soll er nicht mehr riechen wie zu der Zeit, als meine Mutter noch lebte.« Ich fürchtete schon, sie würde den Wasserhahn wieder mal aufdrehen, aber sie schluckte die Erinnerung tapfer hinunter. »Für die … die Stiefmutter kaufe ich auch etwas. Was, das weiß ich noch nicht. Und im Spielwarenladen hab ich eine ganz süße Plüschente gesehen; das wäre etwas fürs Baby.« Sie stand auf und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Verstehst du jetzt, dass ich Geld brauche? Ich bin glücklich. Super glücklich! Versprich mir, dass du dein Bestes gibst, Katinka.«
    Ich nickte. »Versprochen.« Nicht nur ihretwegen musste ich mein Bestes geben; für mich stand viel mehr auf dem Spiel – ich würde um mein Liebesglück kämpfen! »Wie spät ist es?«
    »Kurz vor fünf; in zehn Minuten fährt die nächste S-Bahn. Das ist zu knapp, Katinka. Heute schaffst du das nicht mehr.«
    »Und ob ich das schaffe!« Meine Traurigkeit war wie weggeblasen; ich platzte vor Energie. »Sag meinen Eltern, ich hätte … ich würde … ich müsste … « Mir fiel einfach keine tolle Ausrede ein.
    »Du bist in einer wichtigen Weihnachtsangelegenheit unterwegs«, sagte Melli. »Vergiss die Mütze nicht! Es schneit schon wieder. Und hast du das Handy? Ruf mich an, hörst du?«
    »Alles klar.« Ich legte den Finger an die Lippen. »Ich schleich mich aus dem Haus.

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