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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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nicht? Es gibt keine Telefonverbindung mehr zur Insel, und die Fähren gehen auch nicht mehr. Ich habe einfach auf gut Glück angerufen.«
    Mallory verspürte einen Anflug von Angst. Außer wenn gestreikt wurde, fuhren die Fähren immer.
    Brad schien zu spüren, dass sie beunruhigt war. »Entspann dich«, meinte er. »Du bist ja wieder in die Zivilisation zurückgekehrt. Nur das zählt.«
    Mit seiner taktlosen Bemerkung strapazierte er Mallorys Geduld. »Ich habe einige Freunde auf der Insel, Brad. Und ich glaube, Nathan ist auch dort. Was ist, wenn jemand krank ist oder … oder …«
    Brad klang besänftigend. »Nimm es nicht so schwer. Die Küstenwache wird schon nach dem Rechten sehen, das weißt du doch.«
    Die Gewissheit tröstete Mallory. Außerdem führten die Inselbewohner ein eigenständiges Leben und halfen sich gegenseitig. »Wie läuft es am Set?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    Â»Alle sind aus dem Häuschen. Ich habe tolle Neuigkeiten, Mallory. Auch deshalb rufe ich an. Allerdings würde ich es dir lieber persönlich erzählen. Hättest du etwas dagegen, wenn ich vorbeikomme?«
    Mallory schloss einen Moment die Augen und nahm all ihren Mut zusammen. »Wegen der Soap, Brad … Ich …«
    Â»Darüber reden wir, wenn ich da bin«, unterbrach Brad aufgeräumt und legte auf.
    Und ob, dachte Mallory. Aber was ich dir zu sagen habe, wird dir ganz und gar nicht gefallen.
    Wenig später stand Mallory im Bad und legte Make-up auf. Sie wollte Brad nicht mit müdem, blassem Gesicht empfangen, um sich dann anhören zu müssen, dass sie nicht auf sich achtgegeben hätte.
    Auch wenn das Make-up ihre natürliche Schönheit noch unterstrich, konnte es nicht die Müdigkeit in ihren grünen Augen überdecken. Um davon abzulenken, steckte sie ihr Haar zu einem lockeren Knoten hoch.
    Erneut verspürte sie einen schmerzhaften Stich. Nathan hatte es immer geliebt, wenn sie ihr Haar so trug.
    Wo er jetzt wohl war? Saß er auf der Insel fest, ohne zu wissen, wohin seine Frau gegangen war? Oder lag er mit Diane Vincent in einem zerwühlten Bett? Hastig verdrängte Mallory diesen beunruhigenden Gedanken. Schließlich hatte sie auch so schon genug Probleme.
    Sie ging zurück ins Schlafzimmer, setzte sich aufs Bett und gab hastig die Nummer von Angel Cove ein. Doch Brad hatte tatsächlich recht gehabt. Es gab keine Telefonverbindung mehr.
    Frustriert ging sie zurück ins Wohnzimmer und tätschelte gedankenverloren Cinnamons Kopf. Sie hatte Nathan unbedingt erreichen wollen, um seine Stimme zu hören und sich zu entschuldigen. Jetzt konnte es Stunden, vielleicht sogar Tage dauern, bis sie ihn wieder erreichte. Zum ersten Mal in ihrem Leben verfluchte sie den Schnee.
    Cinnamon gab ein leises Knurren von sich. Einen Moment später hörte sie, wie die Eingangstür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Stirnrunzelnd wandte sie sich vom Fenster ab. Sicher war es die Zugehfrau, die zweimal pro Woche die Wohnung putzte.
    Stattdessen sah sie sich einem finster dreinblickenden, zerzausten und unrasierten Nathan gegenüber. »Ich habe ein Boot gechartert«, sagte er mürrisch. »Was machst du denn hier?«
    Mallorys Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. »Ich … ich …«, stammelte sie, doch ihr wollte nichts einfallen.
    Nathan zog seine Wildlederjacke aus und fuhr sich durch die zerzausten Haare. »Verdammt noch mal, Mallory, was ist eigentlich los mit dir? Alle auf der Insel sind außer sich vor Sorge …«
    Â»War das vor Dianes letzter Krise oder danach?«, gab sie spitz zurück.
    Nathans Wut legte sich etwas, und er sank auf einen Stuhl. »Bist du deswegen verschwunden, Mallory? Wegen Diane?«
    Er klang so verständnisvoll, dass Mallory sich für ihren Wutanfall schämte. »Ja«, gestand sie. »Ich … ich habe bei dir im Cove angerufen. Einer der Jungs sagte, dass du Diane nach Seattle zurückbringst. Ich … ich weiß, dass ich überstürzt gehandelt habe, aber …«
    Nathan stemmte sich aus dem Sessel hoch und stieß einen verächtlichen Laut aus. »Verschon mich bloß damit. Ich bin müde und verdammt wütend. Und ich glaube wirklich nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um über deine Paranoia wegen Diane zu sprechen.«
    Mallory wurde wütend. Ihre Paranoia ! Wie konnte er es wagen,

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