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Schneemann

Schneemann

Titel: Schneemann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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erwiderte Holm. “Ich könnte das testen, wenn ich so ein Ding auftreiben könnte, aber der Tierarzt, mit dem ich gesprochen habe, meinte nur, diese Schneideschlingen seien in Norwegen vom Landwirtschaftsministerium nicht zugelassen worden.” Er sah Harry mit einem Ausdruck tiefen und echten Bedauerns an.
    “Gut. Auch wenn das nicht die Mordwaffe ist, würde es zumindest erklären, wie er ihr im Bach den Kopf abtrennen konnte. Was meint ihr?”, wandte er sich an die anderen.
    “Frankreich”, kommentierte Katrine Bratt trocken. “Erst die Guillotine und dann das.”
    Skarre schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. “Hört sich zu verrückt an. Wo soll der denn dann so eine Schlinge herhaben, ich meine, wenn die hier nicht zugelassen ist.”
    “Das wäre doch mal ein Ansatzpunkt, checkst du das, Skarre?” “Also ich halte nichts von diesem Dingsbums.”
    “Tut mir leid, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe”, sagte Harry. “Ich meinte: >Du checkst das jetzt, Skarre.< Sonst noch was, Holm?”
    “Nein. Eigentlich hätte ja reichlich Blut am Tatort sein müssen, aber wir haben nur in der Scheune Blut gefunden, und das stammte von den geschlachteten Hühnern. Apropos Hühner, die Abgleichung der Körpertemperatur mit der Raumtemperatur hat ergeben, dass sie etwa um halb sieben geschlachtet worden sind. Das ist aber ein bisschen unsicher, weil eines der Hühner etwas wärmer war als die anderen.”
    “Hatte bestimmt Fieber”, feixte Skarre. “Und der Schneemann? “, fragte Harry.
    “Auf einem Berg von Schneekristallen, die jede Stunde ihre Form ändern, findet man keine Fingerabdrücke, aber man dürfte Hautreste finden, da die Kristalle ja scharfkantig sind. Vielleicht auch Fasern von Handschuhen oder Fäustlingen, sollte er welche getragen haben. Aber wir haben nichts von beidem entdecken können.”
    “Gummihandschuhe”, schlug Katrine vor. “Sonst war da nichts”, schloss Holm.
    “Na ja, wir haben ja immerhin den Kopf. Habt ihr ihre Zähne … ?”
    Harry wurde von Holm unterbrochen, der ihn beleidigt ansah. “Ob wir nachgeschaut haben, was sich darin festgesetzt haben könnte? Und ihre Haare? Fingerabdrücke am Hals? Sonst noch was, was die Techniker nicht berücksichtigen?”
    Harry nickte entschuldigend und sah auf die Uhr: “Skarre, auch wenn du der Meinung bist, Rolf Ottersen wäre nicht der Typ für so etwas, finde bitte raus, wo er war und was er gemacht hat, als Birte Becker verschwand. Ich unterhalte mich mal mit Filip Becker. Katrine, du überprüfst die anderen Vermisstenfälle inklusive dieser beiden und suchst nach Übereinstimmungen.”
    “Okay”, sagte sie.
    “Du musst alles abchecken”, verlangte Harry. “Zeitpunkt des Mordes, Mondphase, was im Fernsehen lief, Haarfarbe der Opfer, ob sie sich die gleichen Bücher in der Bibliothek ausgeliehen hatten, am gleichen Seminar teilgenommen haben, die Quersumme ihrer Telefonnummern … Wir müssen raus kriegen , wie er sich seine Opfer sucht.”
    “Warte mal”, sagte Skarre. “Sind wir denn schon sicher, dass es einen Zusammenhang gibt? Sollten wir nicht für alle Möglichkeiten offen sein?”
    “Verdammt, du kannst so offen sein, wie du willst”, erwiderte Harry, stand auf und versicherte sich, dass er die Autoschlüssel wirklich in der Hosentasche hatte. “Solange du tust, was dein Chef von dir verlangt. Der Letzte macht das Licht aus.”
    Harry wartete vor dem Fahrstuhl, als er jemanden kommen hörte. Die Schritte hielten hinter ihm an.
    “Ich habe heute Morgen in der großen Pause mit einer der Zwillingsschwestern gesprochen.”
    “Ja und?” Harry drehte sich um und sah Katrine Bratt an. “Ich hab sie gefragt, was sie vorgestern gemacht haben.” “Vorgestern?”
    “Der Tag, an dem Birte Becker verschwunden ist.” “Genau.”
    “Sie und ihre Schwester waren den ganzen Tag mit ihrer Mutter in der Stadt. Sie erinnerte sich so genau, weil sie nach einem Arztbesuch noch im Kon-Tiki-Museum waren. Dann haben sie bei einer Tante übernachtet, während ihre Mutter eine Freundin besuchte. Der Vater war daheim und hat das Haus gehütet. Allein.”
    Sie stand so nah vor ihm, dass Harry ihr Parfüm riechen konnte.
    Diesen Duft hatte er bis jetzt noch an keiner anderen Frau gerochen. Sehr würzig und ohne jede Süße.
    “Hm. Mit welcher von den beiden hast du gesprochen?” Katrine Brau hielt seinem Blick stand. “Keine Ahnung. Ist das wichtig?”
    Ein helles Pling verriet Harry, dass der Fahrstuhl gekommen

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