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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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und ich. Und dann hält Dich einfach jeder für verrückt.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Kein Mensch hat Dich für verrückt gehalten, Luk. Aber Du musst das schon mal auch aus unserer Warte sehen. Keine Höhle da, keine Türe da – nichts. Natürlich versuchen wir da erst mal ´ne plausible Erklärung für das alles zu finden.«
    »Versteh ich ja...«, gestand ihm Lukas zu und rutschte unruhig auf der Couch herum, auf die ihn Ben verfrachtet hatte, als er schon in der offenen Tür mit seinem Entschuldigungsmonolog begonnen hatte.
    »Eben!«, schnitt ihm Ben das Wort ab. »Und nichts anderes hat Maria Dir versucht zu erklären. Aber Du – mein lieber Mann. Du fährst gleich die schweren Geschütze auf. Von wegen Verschwörung und so.... Und dann lässt Du auch noch den Macho raushängen. Gerade
Du
! Da bist Du mit ´nerOhrfeige ja noch richtig gut weggekommen.«
    Ben lachte.
    »Hat sie Dir das erzählt?« fragte er Ben und bemerkte, wie er heiße Ohren bekam.
    »Klar«, sagte Ben ungerührt und schien sogar noch Spaß daran zu haben, Salz in Lukas’ Wunden zu reiben. Lukas fühlte sich nun äußerst unbehaglich und war auch ein bisschen sauer auf Maria, weil sie ihn bei seinem Freund
angeschwärzt
hatte. Tief in seinem Innern nagte aber noch etwas anderes an ihm. Er wollte es sich nicht eingestehen, doch es störte ihn, dass Maria anscheinend auch zu Ben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis hatte. Wenn er es genau betrachtete, war er sogar ein kleines Stück
eifersüchtig
. Schnell schob er den Gedanken wieder bei Seite.
    Ben beugte sich zu Lukas und fing seinen Blick ein.
    »Lukas, natürlich hat Sie es mir gesagt. Wir kennen uns schon sehr lange und Maria weiß auch, dass wir beide...«, er gab ihm einen Klaps mit dem Handrücken an die Schulter, »....gute Freunde sind. Und ein Mensch wie Maria kann es nicht einfach beiseite legen, wenn sie so aufgewühlt ist. Das ist ihr spanisches Temperament.«
    Er lehnte sich wieder zurück und sah Lukas mit einem Schmunzeln aus den Augenwinkeln heraus an.
    »Und mit Dir konnte Sie das ja wohl nicht sehr gut besprechen.«
    Lukas ließ den Kopf hängen und nickte. »Hast ja Recht. Ich muss da wohl noch einiges geraderücken.«
    »Allerdings.«, bestätigte ihm Ben.
    Lukas sah seinen Freund fragend an.
    »Denkst Du, ich könnte noch gleich zu Ihr gehen und mit Ihr reden?«
    Ben runzelte die Stirn und antwortete nicht gleich.
    »Nun.... Theoretisch schon. Wird praktisch allerdings ein bisschen schwierig werden....«
    »Was meinst Du damit?«, fragte Lukas
    »Ich meine, dass Maria heute Mittag weggefahren ist.«
    Lukas war etwas verwirrt.
    »Weggefahren? Wohin denn?«
    Nun druckste Ben ein wenig herum.
    »Na, wenn ich das richtig verstanden habe, wollte Sie nach Spanien, zu einer Freundin....«
    Lukas sprang auf und machte plötzlich einen gehetzten Eindruck.
    »Was heißt denn das, Mann? Hat Sie gesagt, wann Sie wiederkommt?«
    Ben fühlte sich plötzlich sehr, sehr unwohl, was bisher nicht oft in seinem Leben vorgekommen war. Gerade deshalb hasste er dieses Gefühl noch mehr.
    »Ich weiß es echt nicht, Lukas. Aber es hatte so den Anschein, dass Sie für längere Zeit wegbleiben wollte.«
    Lukas holte überstürzt sein Handy aus der Tasche und suchte im Telefonverzeichnis nach Maria’s Nummer, die er dort schon vor vielen Wochen eingetragen hatte.
    Nun stand auch Ben auf und fasste Lukas am Arm. »Mensch Luk, die erreichst Du doch jetzt nicht. Im Flugzeug hat Sie das Handy bestimmt ausgeschaltet....«
    Er legte Lukas die Hand auf die Schulter, die dieser jedoch mit einer störrischen Bewegung abschüttelte.
    »Hallo Maria«, sagte er plötzlich. »Hier ist Lukas. Wenn Du Deine Nachrichten abhörst, ruf mich bitte zurück. Es ist wirklich wichtig. Ich habe mich benommen wie ein Idiot. Bitte Maria, ruf mich zurück.«
    Er drückte auf einen Knopf, um das Gespräch zu beenden und starrte das Gerät noch mehrere Sekunden an, als wäre ihm nicht klar, was er da in der Hand hielt. Dann stopfte er das Handy wütend wieder in die Tasche zurück und setzte sich, offensichtlich zerknirscht, wieder.
    »Ach verdammt. Da hab ich ja was angerichtet.«
    Ben hatte ebenfalls wieder Platz genommen und äugte mit gemischten Gefühlen zu seinem Freund hinüber.
    »Ja, soll vorkommen.«, bemerkte er lakonisch.
    Lukas saß lange still und nachdenklich da, mit hängendem Kopf und auf die Knie gestützte Ellenbogen und schien mit aller Gewalt ein Loch in den Boden starren zu wollen. Ben

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