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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Vielleicht kannst du dann ein kleines bisschen besser verstehen, dass Alles zu haben und Vieles zu wissen nichts damit zu tun hat, einen Menschen aus tiefer Liebe und Zuneigung in den Arm zu nehmen und ihn zu halten.«
    Diese Worte und ihre Nähe, ihren Kopf an seiner Schulter und ihre Hand in der Seinen, rüttelten gehörig an der Kammer seines Herzens, die er so gerne und so ausdauernd verschlossen hielt.
    »Aber Karen«, versuchte er seinen Standpunkt zu rechtfertigen, »das ganze Leben läuft doch nach bekannten Regeln ab. Es gibt für alles eine rationale Erklärung. Und wenn wir etwas nicht verstehen, heißt das doch lediglich, dass wir die Gesetze, die dahinterstehen noch nicht kennen.«
    Sie blieb stehen, wendete sich zu ihm und legte ihm die Hand auf die Wange.
    »Sam, mein lieber Sam. Es gibt Dinge, die
braucht
man nicht zu verstehen.«
    Sie redete leise und fürsorglich auf ihn ein, wie eine Mutter, die ihr Kind zu trösten versuchte.
    »Die Wärme in meinem Herzen, die ich für einen anderen Menschen spüre, ist einfach nur da und begleitet mich durch die Nacht, wenn ich die Augen schließe. Der Glaube an eine höhere Macht, stärkt mich und kann mich durch schwere Stunden tragen. Was nützt mir da die Suche und die Frage danach, welche biochemischen oder biologischen Prozesse an ihrem Entstehen teilhaben?«
    Widerstreitende Gefühle plagten Sam.
    »Wie kannst Du denn die Arbeit, die du tust, tun und die Dinge, die Du siehst, sehen und an ein höheres Wesen......, an
Gott
glauben?«
    Sie hielt seinem zweifelnden, fast vorwurfsvollen Blick ruhig und gelassen stand.
    »Sam. Wie könnte ich das
nicht
.........?«
    »Professor Anderson, Professor Anderson....!«
    Ein junger Mann, mit Nickelbrille und einem blonden Wuschelkopf, in dem Moore aufgrund seiner grünen OP-Kleidung ebenfalls ein Mitglied des medizinischen Personals erkannte, kam aufgeregt und mit hochrotem Kopf auf sie zugerannt.
    »Professor Anderson, das müssen Sie sich ansehen.«
    Karen Anderson ging einen Schritt auf ihn zu und hob beschwichtigend dieHände.
    »Langsam, Warren, langsam. Beruhigen Sie sich erst mal.«
    Doch auch als er stehen geblieben war, rang er derartig nach Luft, dass Moore ihn schon, vom Schlag getroffen, vor ihnen auf dem Boden liegen sah. Karen legte ihm die Hand auf die Schulter und beschloss erst einmal, die beiden Männer einander vorzustellen.
    »Sam, das ist Dr. Warren, der Biologe in unserem Team. Und Warren, das ist Dr. Moore, der für das FBI mit den Ermittlungen am Mordfall der beiden Frauen betraut ist.«
    Warren nickte kurz und hob die Hand zum Gruß, schien jedoch völlig von seinem Wissen, dass er unbedingt an Karen weitergeben wollte, eingenommen zu sein.
    »Das müssen Sie sich ansehen. Das glauben Sie nie.....«
    Zumindest hatte er es jetzt geschafft, Karen Anderson und Samuel Moore neugierig zu machen und so kehrten sie zu Dritt, mit schnellen Schritten, in die Labors zurück.
    »Elizabeth Corden....«
    Moore zog das zweite Dossier unter dem ersten hervor, das offen vor ihm lag und schlug es auf.
    »Und.....Rachel Marno.«
    Er saß mit übereinandergeschlagenen Beinen an einem der beiden Schreibtische, in einem Büro des Policedepartements, das ihnen Chief Oldman zur Verfügung gestellt hatte.
    Als er vor ein paar Minuten eingetroffen war, waren Torrens und Silverman an der, mit Tatortbildern und Notizen, überladenen Tafel an der Wand gestanden und hatten aufgeregt diskutiert. Eigentlich hatte er Torrens sofort von der ungeheuerlichen Entdeckung berichten wollen, die Dr. Warren Karen und ihm unterbreitet hatte. Als er jedoch gesehen hatte, dass Torrens immer mehr zu seiner alten Form auflief, hatte er beschlossen, auf einen günstigeren Augenblick zu warten und mit ihm unter vier Augen zu sprechen. Deshalb konnte er sich ebenso gut zuerst anhören, was Silverman herausgefunden hatte. Dies kam ihm insofern sehr gelegen, da er mit den neuesten Erkenntnissen aus Karen’s Team gewaltig überfordert war – was er sich jedoch nur zähneknirschend eingestehen konnte. So saß er da und betrachtete nun die Bilder der Frauen, die sie als lebende Personen zeigten.
    Elizabeth Corden, die Ältere der Beiden – im wahrsten Sinne des Wortes, dachte er in einem Anflug von Ironie – war eine attraktive Mittvierzigerin mit intelligenten Augen und einer warmherzigen Ausstrahlung. Rachel Marno dagegen zeigte ein vor jugendlichem Charme und Übermut sprühendes Lächeln.
    »Was wissen wir über die Beiden,

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