Schneemond (German Edition)
die Zähne. »Alle Achtung, das Mädchen hat fast volle Punktzahl in allen Fächern....«
Torrens nickte.
»Nicht nur das, Sam. Sie war auch eine hervorragende Sportlerin«
Wieder zog er seine Unterlagen zu Rate.
»Volleyball, Skifahren, Schwimmen, Segeln – und zudem war auch sie sehr beliebt bei ihren Freunden und Mitkommilitonen.«
»Und die beiden Frauen haben sich gekannt«, folgerte Silverman.
»Das ist anzunehmen«, bestätigte Torrens.
Silverman überlegte kurz.
»Vielleicht gab es ja eine sexuelle Beziehung zwischen den Beiden, wodurch sich ein potenzieller Werber.... nun ja... abgewiesen gefühlt hat.«
Torrens wiegte überlegend den Kopf.
»Möglich, Tom. Wir haben jedoch keinerlei Anhalt dafür.«
Moore schüttelte, unbemerkt von den beiden FBI-Leuten den Kopf. Dann blätterte er die gesammelten Unterlagen von Torrens und Silverman ziellos durch. Da blieb sein Blick an einer Aufstellung der unterschiedlichen Einrichtungen hängen, mit denen die Konhagen-Stiftung in Kontakt gestanden hatte. Einige Minuten studierte er die Aufstellung wortlos.
»Mein lieber Mann«, sagte er schließlich anerkennend.
»Solche Kontakte würde sich mancher große Konzern wünschen. Singapur, Buenos Aires, Nairobi, Kapstadt, Kiew, Auckland, München, Tokio.... Da ist ja die ganze Welt vertreten.«
»Ja«, strahlte Silverman, »nicht schlecht was?«
Moore hielt den beiden Agents die Aufstellung entgegen.
»Aber wie kommt eine vergleichsweise unbedeutende und unbekannte Einrichtung wie diese Konhagen-Stiftung zu solchen Verbindungen? Was sind das überhaupt für Vereine – das da zum Beispiel:
Institut of human culture and evolution – IOHCE
?«
Silverman nahm das Blatt und sah es sich genauer an.
»Hm, scheint ein kleines Institut mit Hauptsitz in Deutschland zu sein...«
Ohne eine weitere Erklärung gab er Moore das Blatt zurück.
»Wie auch immer«, unterbrach sie Torrens.
»Alle Transaktionen scheinen, zumindest auf den ersten Blick, völlig legal zu sein. Viele dieser Bewegungen wurden über unterschiedliche Ministerien der einzelnen Länder abgewickelt – die Stiftung hat uns ohne große Umschweife Einblick in alle Akten gewährt, die wir sehen wollten. Ich glaube nicht, auch aus meiner Erfahrung und meinem Gefühl heraus, Sam, dass uns diese Richtung irgendwie weiterbringt.«
Moore musste seinem Freund beipflichten. Es ließ sich viel denken und konstruieren, jedoch passte das, was sie in der Hütte vorgefunden hatten, einfach nicht dazu. Plötzlich ertönte ein Geräusch und Torrens und Moore mussten lachen, als Silverman sein Handy aus der Tasche zog und nun das laute und jämmerliche Miauen eines Kätzchens, als Klingelton, den Raum erfüllte.
»Was?«, fragte Silverman, bevor er abhob und das Kätzchen damit zum Verstummen brachte, »ich mag Katzen nun mal.«
Er wechselte kurz ein paar Worte, stand auf und verabschiedete sich vonMoore und Torrens, nachdem er sich versichert hatte, dass er für den Moment nicht mehr gebraucht würde. Als die beiden Männer alleine waren, legte Moore die Unterlagen beiseite und blickte Torrens einige Minuten aufmerksam an.
»Sie fragen sich, warum ich so gut drauf bin, was Sam?«, fasste Torrens seine Gedanken in Worte.
Moore nickte zustimmend.
»Ja Frank, das frage ich mich in der Tat. Nicht, dass ich das nicht begrüßen würde.....«
»Nun, das will ich Ihnen sagen. Nach diesen ganzen Unglaublichkeiten der letzten Tage habe ich endlich handfeste, greifbare Informationen auf dem Tisch. Informationen, die zugegebenermaßen noch sehr dünn sind und auch noch nicht sehr viel Licht ins Dunkel gebracht haben. Aber es sind zumindest Informationen mit denen man arbeiten kann. Das ist fast so, als wäre ich bis jetzt auf Glatteis rumgeschlittert und habe nun endlich wieder festen, griffigen Boden unter den Füßen. Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können Sam.«
Moore dachte ein paar Sekunden nach.
»Andere Leute zu verstehen ist mein Beruf, Frank.«
Wieder verstummte er und Frank Torrens ahnte, dass sie nun auf das große
aber
zusteuerten. Doch er wollte nicht nachfragen, wollte nicht das Bisschen griffigen Boden aufgeben.
Schließlich fuhr Moore von sich aus fort.
»Ja Frank ich verstehe Sie sogar sehr gut. Umso schlimmer ist es für mich, Sie wieder aufs Eis zurückstoßen zu müssen.«
Moore überredete Torrens dazu, das Departement zu verlassen und einen Spaziergang am See zu machen.
Zum einen wollte er verhindern, dass sie vielleicht im
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