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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Beleidigten zu spielen. Doch der abendliche Besucher blieb hartnäckig und ließ sich nicht abwimmeln, so dass er sich schließlich genötigt sah, sich mürrisch aus seinem Sessel hoch zu arbeiten und zur Türe hinüber zu schlurfen. Als er öffnete hatte er schon eine frostige Bemerkung auf den Lippen, die er jedoch beim Anblick von Maria, die nicht gerade ein fröhliches Gesicht machte, schnell hinunterschluckte.
    Ohne eine Begrüßung betrat sie energisch das Zimmer, baute sich, als er die Türe wieder geschlossen und sich zu ihr umgedreht hatte, mit in die Hüfte gestemmten Händen vor ihm auf und sagte: »Lukas, wir müssen reden.«
    »Ach? Und worüber?«
    Er versuchte betont kühl zu klingen, was ihm jedoch nur halb gelang.
    »Über Dein unmögliches Verhalten in den letzten Tagen«, erklärte sie ihm hitzig.
    »Ich weiß nicht, was Du meinst.«
    »Das will ich Dir gerne erklären. Du ziehst hier mit einer Schmollmiene durch die Gegend, dass jedem ganz schlecht wird und machst mir Vorwürfe, wegen einer Türe, die es nicht gibt.«
    Bei aller Zuneigung, die er für Maria empfand, stieg nun der Zorn in Lukas auf. »Moment mal, meine Liebe. Ich habe Dir
nie
irgendetwas vorgeworfen....«
    »Ja denkst Du denn, ich merke nicht, was für Verschwörungstheorien Du Dir da zusammenspinnst?«
    Nun hatte eindeutig ihr südländisches Temperament die Oberhand gewonnen.
    »Daniel und Du, ihr habt euch partout in den Kopf gesetzt, dass wir diese Türe und die Höhle dahinter vor euch verstecken. Merkt ihr denn nicht, wie dämlich sich das anhört?«
    Sie marschierte aufgeregt und wild mit den Armen gestikulierend durch den Raum. Doch Lukas war nicht bereit, sich jetzt einschüchtern zu lassen.
    »Ich weiß was ich gesehen habe, Maria und ich bin nicht verrückt....«
    »Kein Mensch behauptet, dass Du verrückt bist.....«
    »Nein, aber es glaubt mir auch keiner! Oder warum weigerst Du Dich wohl, mir ein Gespräch mit der Institutsleitung zu vermitteln? Hä?«
    »Lukas, diese Leute können Dir darüber gar nichts sagen, das hab ich Dir doch schon erklärt. Außerdem sind der Direktor und seine Stellvertreterin oft unterwegs. Mensch, diese Einrichtung unterhält Kontakte in die ganze Welt.«
    Lukas hatte beschlossen ihr kein Wort zu glauben.
    »Ich denke eher, Du hast Angst, Deinen Chefs einen so
geisteskranken
Kerl wie mich zu präsentieren. Da könnte ja vielleicht Dein Image darunter leiden.«
    Schon als er die letzten Worte aussprach, war ihm klar, dass er zu weit gegangen war.
    »Lukas Seger. Das ist äußerst unfair! Und das weißt Du auch.«
    Er ärgerte sich über Maria, aber noch mehr ärgerte er sich über sich selbst. Er wusste ja, dass es nicht stimmte, was er ihr an den Kopf geworfen hatte, aber er war einfach nicht in der Lage, dies ihr gegenüber einzugestehen.
    »Das ist nicht unfair, das ist
wahr
. Ich weiß nicht, was dort oben läuft, aber Du scheinst zumindest mehr damit beschäftigt zu sein, diesen Leuten zu gefallen, als mir zu helfen.«
    Hätte Lukas ein bisschen mehr Energie darauf verwandt, zu sehen wie es inMaria zu brodeln begann, als verbissen nach einer Rechtfertigung für seine Vorwürfe zu suchen, hätte er es vielleicht geschafft, ihrem Zorn auszuweichen. Maria’s Blick allein hätte ihn schon warnen müssen.
    »Erstens, mein Lieber, arbeite ich schon so lange für und mit diesen
Leuten
, dass ich es nicht nötig habe, jemandem zu
gefallen
. Und zweitens kenne ich diese Leute schon mein halbes Leben und Dich gerade mal knapp zwei Monate. Woher nimmst Du Dir also das Recht, so über mich und die Anderen herzuziehen? Rück gefälligst zuerst mal Deine eigene Welt zurecht, bevor Du mir Vorwürfe machst, ich würde Dir nicht helfen....«
    Sie redete sich jetzt so richtig in Rage und war nun so offensichtlich wütend auf ihn, dass sogar Lukas in seiner Verbohrtheit bemerkte, wie weit er sich da aus dem Fenster gelehnt hatte.
    »Aber Maria, Du musst doch zugeben....«, setzte er in einem hilflosen und unbeholfenen Versuch an, ein Stück weit zurückzurudern.
    »Was muss ich zugeben?«, fuhr sie ihn an.
    »Ich meine..... Ich dachte..... Nun ja, ich dachte halt Du magst mich?«
    »Ach ja, und weil ich Dich mag, habe ich gefälligst Deine Meinung zu vertreten, oder wie? Ich will Dir mal was sagen, Lukas. Zuneigung, Freundschaft und Liebe sind keine Einbahnstraße.«
    Sie atmete tief durch und beruhigte sich ein klein wenig.
    »Es geht doch darum, dass man
versucht
einander zu verstehen, aber doch nicht,

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