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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Gehirnerschütterung, sowie einige Schnittwunden und Prellungen. Alles in allem haben Sie jedoch großes Glück, überhaupt noch am Leben zu sein.«
    »Dann muss ich mich ja bei Ihnen bedanken....«, setzte Moore an. Doch Dr. Marcus winkte ab.
    »Nein, nein, Mr. Moore. Ich habe sie erst auf den Tisch bekommen, nachdem Sie schon gut versorgt waren. Das Lob gebührt wohl eher meinen Kollegen in Superior«
    Moore runzelte die Stirn. »Sagen Sie mal, Doktor, wo bin ich denn eigentlich?«
    »Sie sind hier im Mercy Hospital in Chicago. Wie gesagt, die Kollegen in Superior haben Sie zuerst einmal wieder halbwegs zusammengeflickt und stabilisiert. Dann haben wir Sie hierher geholt, da wir hier Ihr Bein wesentlich besser versorgen konnten.«
    Er betrachtete Moore mit ernster Miene. »Es sah für ein paar Stunden wirklich so aus, als würden Sie Ihr Bein verlieren, Mr. Moore.«
    Als er Moore’s erschreckten Blick sah, hob er beschwichtigend die Hand.»Keine Angst, diese Gefahr ist vorbei. Wir haben Ihnen zwar eine Menge Eisen, Schrauben und Nägel eingebaut und es wird eine ganze Zeit dauern, bis Sie wieder richtig gehen können, aber Sie werden Ihr Bein behalten.«
    Moore dachte nach. »Wie lange war ich den weg?«
    Dr. Marcus sah ihn einige Sekunden aufmerksam an, bevor er antwortete, wie um abzuschätzen, ob Moore die ganze Wahrheit schon vertragen konnte. »Wir haben Sie fast drei Wochen im künstlichen Koma gehalten, Mr. Moore und Sie werden an den Nachwehen noch einige Zeit zu beißen haben. Aber Sie sind aus dem Gröbsten raus.«
    »Drei Wochen«, wiederholte Moore leise, wie in Trance. »Drei Wochen.« Er schloss die Augen und versuchte in Gedanken die blinden Flecken in seiner Erinnerung zu schließen, doch es gelang ihm nicht.
    Dr. Marcus fasste ihn am Arm. »Mr. Moore, hören Sie mir zu.«
    Moore schlug die Augen wieder auf und so sprach Dr. Marcus weiter.
    »Sie müssen morgen erst mal einige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Dann werden wir langsam damit beginnen, Ihren Bewegungsapparat mit Krankengymnastik aufzubauen.«
    Moore nickte artig und ergeben.
    »In Ordnung Doktor.«
    Dr. Marcus lächelte ihm wieder aufmunternd zu und schickte sich an zu gehen.
    »Dr. Marcus«, rief Moore ihm hinterher.
    Der Arzt blieb stehen und wandte sich zu seinem Patienten um.
    »Was genau ist nun eigentlich geschehen? Ich habe immer nur Fragmente vor Augen.«
    Dr. Marcus hob die Schultern.
    »Es tut mit Leid, Mr. Moore, ich weiß es nicht. Aber wenn Sie morgen bei den Untersuchungen gut abschneiden, kann ich Ihnen vielleicht einen Besuch genehmigen, der Ihnen mehr darüber sagen kann.«
    Moore sah ihn fragend an.
    »Ein stellvertretender Direktor des FBI hat sich schon mehrmals nach Ihrem Befinden erkundigt«, erklärte ihm Dr. Marcus und verließ schließlich, als Moore keine Anstalten mehr machte, weitere Fragen zu stellen, das Zimmer.
    Moore schloss wieder die Augen und rief sich die wenigen Bilder ins Gedächtnis, an die er sich erinnern konnte.
    Eine Explosion und Feuer. Wo war das? In Superior? Natürlich. Agent Torrens hatte ihn um Hilfe gebeten, Agent Torrens vom FBI.
    Und langsam, Stück für Stück hangelte er sich an seinen Erinnerungen weiter. Und nach und nach vervollständigte sich das Bild in seinem Kopf und nahm immer schrecklichere Formen an. Die Morde in den Wäldern – diebeunruhigend grotesken Spuren am Tatort – die unglaublichen Untersuchungs- und Laborergebnisse – der Selbstmord von John Ukowa – nach und nach tauchte jedes Detail und jedes Puzzlestück wieder aus den Tiefen seines Geistes auf und machte ihn, trotz dieses mysteriösen Falles immer euphorischer.
    Und dann, mitten in diese Hochstimmung, kam plötzlich die letzte Erkenntnis und mit Entsetzen fiel ihm ein, wo die Explosion stattgefunden hatte. Und er konnte vor Bestürzung nicht mehr an sich halten, was von den Überwachungsgeräten, an die er angeschlossen war, mit wilden Alarmgeräuschen quittiert wurde. Als Schwester Florence in sein Zimmer gestürzt kam, um nach dem Rechten zu sehen, packte er sie, so fest er konnte, an ihrem Handgelenk und zog sie kraftlos zu sich heran.
    »Schwester, bitte«, rief er heiser. »Was ist mit Agent Torrens und Prof. Anderson? Was ist mit Karen? Bitte.....«
    Die nächsten Tage waren für Moore die reine Folter.
    Nachdem er immer aufgebrachter verlangt hatte zu wissen, was mit Karen Anderson und Frank Torrens geschehen war, hatte sich Dr. Marcus gezwungen gesehen, ihn mit Medikamenten ruhig zu

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