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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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in sich hinein.
    Fish starrte auf seine Waffe und die wenige Munition, die ihm verblieben war. Keine Chance. Er sah es auch an den Gesichtern der Anderen. Seit er mit Chick und Silver aus dem Departement zurückgekommen war, hatte sie das Glück verlassen. Und alles nur wegen Goran, diesem gottverfluchten Hurensohn. Er hatte ihnen die ganze Scheiße eingebrockt. Wenn er recht überlegte, war der ganze Mist schon losgegangen, als Billy diesenSchweinehund bei ihnen angeschleppt hatte.
    Was hatte denn die ganze Aktion in der Hütte mit den beiden Weibern eigentlich gebracht? Wofür war das gut gewesen? Dieser Wahnsinnige hatte doch nur seine Mordlust befriedigt – und das war noch die vernünftigste Erklärung, die Fish für die grauenvolle Veranstaltung da oben hatte. Doch nachts, wenn er schlief und sich in seinen Träumen von einer Seite auf die andere warf, kamen die Bilder dieser Nacht – oder waren es Nächte gewesen? – zurück und dann schreckte Fish, der große, starke Anführer der Hellraiders, schweißüberströmt und zitternd aus dem Schlaf und hatte vor Furcht einen trockenen Mund.
    Zum Glück waren sie Goran nun wenigstens los. Doch dafür standen die Bullen in Scharen vor ihrer Tür und sie saßen hier drin fest. Wie Ratten in der Falle. Fish fluchte und kroch zu Silver rüber.
    »Wie viel Munition haben wir noch?«
    Silver starrte weiter aus dem Fenster in die Dunkelheit und kaute unablässig auf dem Streichholz in seinem Mundwinkel.
    »Keine Ahnung. Achtzig – hundert Schuss vielleicht....«, brummte er.
    Fish nickte und sah sich zu den anderen um.
    »Euch ist ja wohl klar, dass wir so nicht aus der Sache rauskommen. Die werden uns einfach überrennen.«
    »Was schlägst Du vor?«, fragte einer seiner Leute.
    Fish senkte den Blick und versuchte den Eindruck zu erwecken, als würde er alle Möglichkeiten genau abwägen. Dabei stand sein Entschluss schon lange fest – und das nicht nur wegen fehlender Optionen. Er musste wieder an Billy denken. Da konnte man mal wieder sehen, dass sogar von einer Schmeißfliege Gefahr ausging. Ohne diesen Penner wären sie Goran nie in die Hände gefallen. Der Teufel sollte ihn holen! Am meisten jedoch wurmte es Fish, dass es Billy geschafft hatte, aus der Farm abzuhauen, bevor die Bullen alles abgeriegelt hatten. Vielleicht hatten sie ihn ja erwischt – doch er glaubte nicht daran.
    »Ich denke, wir sollten uns stellen. Es gibt schlimmeres als eine Zeit lang auf Staatskosten zu leben.«, sagte er schließlich.
    Vor allem spornte ihn der Gedanke an, den blonden Riesen ans Messer zu liefern und sich und seine Jungs damit aus dieser Sache rauszukaufen. Er sah sich um und las stille Zustimmung in den müden Gesichtern.
    »Also gut, dann wird’ ich den Bullen mal Bescheid sagen, bevor die uns noch abknallen.«
    Fish schnappte sich sein Handy und drückte auf Wahlwiederholung. Die Nummer, die er in den letzten Stunden schon mehrfach gewählt hatte, war immer noch eingespeichert. Schon beim ersten Klingeln wurde auf der Gegenseite abgenommen.
    »Ja?«, tönte es kurz aus dem Gerät.
    »Hallo Chief.....?«
    »Nein hier ist nicht Chief Oldman. Mein Name ist Direktor Forger vom FBI. Wir haben jetzt die Sache in der Hand.«
    Fish schluckte. Ein Grund mehr, die Sache abzuschließen.
    »Ok. Direktor Forger, hören Sie zu.....«
    »Wer sind Sie?«, unterbrach ihn sein Gesprächspartner barsch.
    »Äh, nennen Sie mich einfach Fish....«
    »Was wollen Sie Fish?«
    Fish war jetzt echt verwirrt. Der Kerl hörte sich nicht wie jemand an, der ehrlich mit ihnen verhandeln wollte. Er klang fast ein bisschen beleidigt, als hätte Fish ihn gerade bei einer wichtigen Sache gestört. Das ganze gefiel ihm gar nicht.
    »Hören Sie zu, Forger. Wir sind bereit, uns zu stellen und Ihnen den Mörder an den beiden Weibern auszuliefern.«
    »Ach ja?«
    Der Kerl klang eindeutig überhaupt nicht interessiert.
    »Also gut, Fish. Sie und Ihre Leute machen jetzt erst mal Licht in Ihrer Bude. Dann öffnen Sie die Türe und werfen alle Ihre Waffen raus. Meine Leute kommen rein zu Ihnen und nehmen Sie in Gewahrsam. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja hab ich....«
    Die wollten
reinkommen
– wozu dass denn?
    »Und ich warne Sie Mann, wenn Sie nur ein krummes Ding versuchen....«
    Fish schluckte. »Nein, nein, schon gut....«
    Doch der Andere hatte schon aufgelegt. Fish starrte sein Telefon sekundenlang an und tief in seinem Innern beschlich ihn ein ganz ungutes Gefühl. Aber was sollte das? Das waren

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