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Schneenockerleklat

Schneenockerleklat

Titel: Schneenockerleklat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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nie
die Rede. Ihr bekommt euer Honorar, und das wars dann. Mehr war nicht
vereinbart!« Er versuchte, entschlossen zu wirken. »Das kommt für mich nicht
infrage. Schluss mit der Diskussion!«
    Er nahm den Telefonhörer und hielt ihn Sandy hin. »Los, ruf
jetzt nochmals an und vereinbare die Übergabe.«
    Die junge Frau nahm den Hörer und legte ihn zurück auf die
Gabel. »Guad«, meinte sie dann, »wir lebn in ana Demokratie. Oiso werma
demokratisch ostimman. Wer dafia is, a neiche Forderung zu stön, und zwoa in
Höhe von … sogma amoi 300.000 Euro, damit niemand sogn kau, mir san gierig, der
zeigt jetzt auf.«
    Und sofort war ihr linker Arm oben und gleich darauf auch der
Burschis.
    »Des is die Meaheid«, verkündete Sandy das Offensichtliche.
    »Und no dazua a qualifizierte«, frohlockte der junge Mann, er
hatte früher zwei Semester Jura studiert und kannte sich aus. »Zwa Drittl,
damit kennt ma sogoa die Verfossung ändan!«
    »So ein Blödsinn!«, empörte sich das Entführungsopfer. »Wir
sind doch nicht im Parlament!« Entschlossen stand Albert auf. »Also ich mache
da nicht mit. Ich werde jetzt gehen, und damit ist unsere Zusammenarbeit
beendet. Keine Angst, ich werde euch nicht verraten. Ich werde Mama ganz
einfach erzählen, dass mir die Flucht gelungen ist!«
    »Und daun bekummt des Bubi a Auto und a Wohnung und wos waß i
no.« Sandy blickte Albert zornig an. »Und wia san die Deppaten mit die leern
Händ. Fia wia bled hoitst du uns eigentli?«
    »Vielleicht kann ich euch ja etwas Geld zukommen lassen?«

    Man konnte Albert wirklich nicht vorwerfen, alles
oder zumindest einiges zu versuchen. »Vielleicht so 2.500, 3.000 Euro im
Verlauf der nächsten sechs Monate. Sagen wir ab März bis inklusive August 500
Euro jeden Monat!«

    Sandy starrte ungläubig zu Burschi, dann nickte sie ihm leicht
zu. Der Mann wusste, was das zu bedeuten hatte. Er stand auf, trat vor Albert
hin und gab ihm einen kräftigen Boxhieb ziemlich genau in die Gegend des
Solarplexus. Der Ältere klappte zusammen wie ein ausgeleierter Taschenfeitel
und blieb schwer nach Luft ringend am Boden liegen.
    »Was soll denn das?«, japste er, nachdem er wieder etwas zu
Luft gekommen war.
    »Du bist ebn Zeige ana interessantn Transfermention gwurn!«
Fremdwörter waren selten und auch reine Glücksache bei der jungen Frau. »Du
host eben erlebt, wia aus ana fingiatn a echte Entführung wurn is.«
    Sie nickte Frank neuerlich zu.
    Der griff sich eine Rolle breiten Klebebandes vom Regal und
begann, das noch immer angeschlagen am Boden liegende Entführungsopfer
fachgerecht zu fesseln.

     
    *

     
    Genau um 3.18 Uhr fuhr Wilmas dunkelblauer und
von Palinski gelenkter Mini-Van vor dem ›Semmering Grand‹ vor. Mario hatte
angenommen, das riesige Haus bereits im allgemeinen Tiefschlaf vorzufinden.
Aber mitnichten.
    Gar nicht wenige europäische Kriminologen hatten sich die
Gelegenheit offenbar nicht nehmen lassen, die Sau rauszulassen oder die Nacht
zum Tage zu machen. Oder sonst was in der Art.
    Wie auch immer, die im Erdgeschoss des ›Grand‹ befindliche
Bar war nicht nur noch geöffnet, das war für Nachtlokale nicht weiter
untypisch. Aber dass dieses recht geräumige Etablissement um diese Zeit noch
fast voll besetzt war, war doch erstaunlich.
    Nun, Palinski sollte das recht sein. Er selbst war hundemüde
und wollte nur noch eines: Nämlich ins Bett, um noch möglichst viel Schlaf zu
bekommen, ehe es morgen, Pardon!, heute Vormittag mit einer internationalen
Pressekonferenz weiterging.
    Doch er hatte die Rechnung ohne seinen
Überraschungsgast gemacht.
    Als er den Nachtportier um ein Zimmer für seinen Gast bat,
wollte dieser wissen, von wem der Herr Palinski sprach.
    »Meinen Sie die junge Dame, die gerade in der Bar
verschwunden ist?«, fragte der Gute unschuldig.
    Palinski blickte sich um. Tatsächlich, Geneva schien wie ein
Stück nasse Seife zu sein. Hielt man sie nicht mit beiden Händen fest,
glitschte sie einem bei jeder sich bietenden Gelegenheit davon.
    »Da muss ich die junge Frau wohl erst wieder einfangen!« Er
zuckte bedauernd mit den Achseln. »Ich komme gleich wieder.« Er wollte schon
gehen, als ihn der Herr der Schlüssel darauf aufmerksam machte, dass »leider
kein einziges Bett mehr verfügbar ist. Tut mir leid. Ab kommender Nacht wird es
aber möglich sein, die junge Dame angemessen unterzubringen!«

    Ein Problem dieser Art war genau das, was Palinski jetzt noch

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