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Schneenockerleklat

Schneenockerleklat

Titel: Schneenockerleklat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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na, Ilse, du host gaunz recht, des is di Traudl. Des Büd
is zwoa scho a bissl oid, und des Madl schaud jezd scho a bissl aunders aus.
Oba i bin sicha, des is di Traudl!«
    Ermutigt durch diese gebratene Ermittlungstaube, die ihnen
quasi von selbst in den Mund geflogen war, hatte der Privatdetektiv auch das
Foto herausgeholt, auf dem neben der Traudl auch der entführte Albert und ein
bisher noch nicht identifizierter junger Mann zu sehen war.
    »Und des is da Berti, wia dea sunst no haast, waas i
olladings net!«, kam es spontan von Ilse. »Der hod imma ois zoid, sogoa wauns
wos mitgnumma haum. Und sie haum oft wos mitgnumma.« Sie schüttelte den Kopf.
»Vü öta ois die beidn, oba eigentli a netta Kerl. Na, di beidn haum den urndlih
ausgnumma.«
    Den bislang unbekannten jungen Mann hatte die altgediente
›TOSCA‹nierin dann, trotz ebenfalls nicht mehr ganz aktuellem Foto, als Burschi
identifiziert. »Des is da Freind von da Traudl. Mit dem gehts scho seidm
Kindergortn, glaub i.« Sie lachte entschuldigend. »Oba dem Berti, dem hom die
beidn vurgmocht, se san Brüderlein und Schwesterlein.« Jetzt hatte das Lachen
eindeutig boshaft geklungen.
    Die drei hatten sich in den letzten zwei Wochen wiederholt in
der ›TOSCA‹ getroffen. Dabei hatte, wie Ilses schon etwas angegriffenen Augen
nicht entgangen war, der Berti den beiden anderen mindestens einmal den
Prospekt eines tollen Autos gezeigt. Auf jeden Fall seien Traudl und Burschi
sehr angetan gewesen, hatte sich in diesem Fall Rita erinnert.
    »Des ist a tois Fohrzeig, da Pantha, na, Leopard? Tuat ma
lad, oba …«, hatte sie versucht, sich sogar noch an die Marke zu erinnern.
    »Vielleicht Jaguar?«, hatte der Jo eingeworfen und ein
heftiges Nicken der Zustimmung damit geerntet.
    Last, but not least hatten die beiden Sherlocks auch noch
Traudls Adresse erfahren, an der meistens auch der Burschi anzutreffen war. Und
das alles in knapp fünf Stunden.
    »Wusch, sind wir gut!«, zeigte sich Fossler von ihrer
Leistung beeindruckt, doch Helmbach holte ihn wieder auf den Boden zurück. »Wir
haben gut gearbeitet, aber vor allem auch Glück gehabt. Viel Glück sogar«,
meinte er. »Vielleicht wird uns Herr Palinski in Zukunft deswegen öfters
beschäftigen. Und das ist mehr wert als eine Prämie.«
    Dann holte er sein Handy heraus und vereinbarte einen
Gesprächstermin mit Wilma Bachler.

     
    *

     
    Palinski hatte ein komisches Gefühl im Bauch,
als er sich jetzt so am Start stehen sah. Er als letzter Läufer, ein Platz, der
sonst nur dem Besten vorbehalten war. Und das nur, um dem für McEnery
Eingesprungenen genug Zeit zu geben, sich auf den Start vorzubereiten.
    Eben vorhin hatte er noch kurz mit Major Brandtner vom LK
Niederösterreich gesprochen, der sich noch in Gloggnitz aufhielt und um den
Mord an István Lalas kümmerte. Fink, so lautete der Spitzname des bewährten
Kriminalisten aus Klosterneuburg, hatte ihm mitgeteilt, dass die Obduktion der
Leiche des ungarischen Journalisten als Todesursache einen Herzinfarkt ergeben
hatte. Der zuständige Gerichtsmediziner schloss aber nicht aus, dass dieser
durch Fremdeinwirkung zustande gekommen sein und damit Mord vorliegen könnte.
    Etwas, worüber sich Palinski bereits völlig sicher war.
    In dem Moment war ihm auch der junge Kollege wieder
eingefallen, der ihn kurz vorher, höchstens vielleicht eine halbe Stunde vor
Lalas’ Tod, angesprochen hatte. Vielleicht wusste Sepp, nein, Sven? Irgendwer,
an den Nachnamen konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, ja mehr
über Istváns Tod. Seltsam, dass er bisher nicht daran gedacht hatte.
    Er nahm sich vor, mit Fink Brandtner gleich nach seiner
Ankunft am Semmering, der Major hatte gemeint, gegen 19 Uhr da sein zu können,
darüber zu sprechen.
    Nun war es aber so weit. Der letzte Läufer, vom
Platzlautsprecher unter anderem auch als »The final racer is Mr. Mario
Palinski, Austria, starting for New Scotland Yard« angekündigt, war eben vom
Start gelassen worden.
    Und selbst die größten Skeptiker mussten zugeben, dass dieser
Fahrer für einen immerhin bereits 46-Jährigen äußerst schneidig und couragiert
unterwegs war. Nachdem er die tückische Dreierkombination im unteren Teil der
Piste elegant hinter sich gebracht hatte, konnte sich Sir Frederick ein
bewunderndes: »Marvellous, oh, wonderful. And Mario wanted me to believe, he isn’t able to ski. Excellent
show!«, nicht verkneifen.
    Dem Moment

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