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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Hunderassen bestimmen. So was gibt es auch für Bäume, Pflanzen, Insekten und so weiter.“ „Man rennt doch nicht herum und sagt, schau mal, dort ist ein Pekinese.“ „Stimmt, für das chinesische Restaurant kann man das Buch auch verwenden. Sozusagen als Speisekarte.“ Konny lachte. „Also gut, schau mal nach.“ Berti fing an, im Buch zu blättern. Schon beim Buchstaben C wurde er fündig. „Ich habe ihn, ich habe ihn“, rief er freudig aus. „Zeig mal her.“ „Er ist ein Chihuahua, stammt aus Mexiko, ist die kleinste Rassehundeart der Welt und …“ „Zeig mal her“, wiederholte Konny. „Lesen kann ich selbst.“ Berti gab Konny das Hundebuch. Ein Griff zu seiner Teetasse folgte. „Tolle Eigenschaften, oder?“ Es läutete. Normalerweise war das ein ganz normales Vorkommnis, doch seit dem Tag im Tennis-Club fürchtete sich Berti ein wenig. Er hatte Angst vor einer russischen Rache im Stil eines Besuches von Moskau-Inkasso. Sein Körper sandte Warnsignale aus. Gänsehaut und ein Unwohlsein in der Bauchgegend, begleitet von Zitteranfällen, war es diesmal. „Sie haben uns“, schoss es aus Bertis Mund. Seine Hand stellte ziemlich unsicher die Teetasse zurück auf den Tisch. „Mach keinen Scheiß! Woher sollen die Büffel wissen, wo wir wohnen?“ „Von Hindelang. Er hat meine Visitenkarte.“ Die Sekunden der Angst verdichteten sich. „Kann nicht sein. Wir haben keine Adresse auf der Karte stehen, nur Telefonnummern. Da Eiweiß und Protein uns nicht angerufen haben, hat Hindelang die Karte eingesteckt und sie nicht weitergegeben.“ Es klingelte ein zweites Mal. „Willst du nicht nachsehen?“, fragte Konny. „Wieso ich?“ „Weil ich aussehe, als hätte ich gegen einen der Klitschko-Brüder zehn Runden im Ring gestanden! Und außerdem weiß wirklich keiner von denen, wo wir wohnen.“ Berti musterte die Farbenvielfalt in Konnys Gesicht. „Also gut!“, gab sich Berti geschlagen, den immer noch eine latente Angst, die Prügelknaben könnten vor der Tür stehen, einbremste. Gemächlich schritt er zur Tür. „Siehst du, es hat aufgehört. Da hat sich bestimmt einer unten am Klingelschild vertan. Oder es war ein Kinderstreich!“, meinte er erleichtert und wollte zurück ins Wohnzimmer gehen. „Sieh’ bitte nach!“ „Ich bin ja schon unterwegs.“ Berti sah durch den Türspion. Im gleichen Augenblick klopfte es. Der Detektiv erschrak zu Tode. Die an der Tür hängende Sicherheitskette wirkte in diesem Moment eher wie die Plastikglieder von Bertis ehemaligen Kinderhandschellen. „Post!“, plärrte jemand im Flur. Ein sichernder zweiter Blick durch den Türspion. Ein genervter Postbote in gelb-blauer Uniform wollte sich gerade zum Gehen abwenden, als Berti die Tür öffnete. „Sie sind ja doch zu Hause!“ „Ähm, ja. Ich hatte … Kopfhörer auf.“ Die Moldau war im Hintergrund zu hören. Ruhige Streicher. Die Mündung war erreicht. „Kopfhörer? Für was? Um die Musik nicht zu hören!“ „Und ich bin allein!“, schwindelte Berti. „Wer ist es denn?“, rief Konny. Der Postbote stutzte. „Habe ich bei etwas gestört?“ Berti lief rot an. „Nein! Haben Sie nicht, und es geht Sie auch gar nichts an.“ „Immer mit der Ruhe, junger Mann. Ich habe ein Einschreiben für einen Konrad Wels!“ „Ich nehme es entgegen.“ „Wer sind Sie?“ „Steht an der Tür“, fauchte Berti dem Postboten schroff entgegen. „Schmadtke, Herbert“, notierte der Briefträger, ließ Berti unterschreiben, übergab einen dicken Briefumschlag und ging. „Komischer Kauz, dieser Schmadtke“, murmelte er dabei. „Aufdringlicher Heini“, meinte Berti, nachdem er Tür geschlossen hatte. „Du hast Post von ‘ner Zeitschriftenfirma. Bestimmt wieder ein Probeabo!“ „Gib mal her!“, erstaunt nahm Konny den Umschlag entgegen. Er öffnete ihn vorsichtig. Neugierig riskierte der Schriftsteller einen Blick. „Ein Brief mit Stempel oder Siegel und ein Prospekt“, kam enttäuscht. „So was verschickt man nicht per Einschreiben mit Rückschein!“ „Da hast du auch wieder recht.“ „Jetzt schau halt nach!“, drängte Berti. Konny holte den Inhalt aus dem Umschlag. „Ein Brief von einem Notar“, wunderte er sich und las. „Sehr geehrter Gewinner … teilen wir Ihnen mit, dass Sie den ersten Preis … Luxus Ski Hotel!“ Beide sahen sich mit großen Augen an. „Wir haben gewonnen!“ Konny umarmte Berti. Beide sprangen im Kreis herum. „Wir haben gewonnen!“, sangen sie im Chor. Nach drei Runden

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