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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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witzig und kurzweilig. Nach dem Tee tranken sie Bier, dann eine Flasche Wein. Sie lachten, lernten sich besser kennen und bereits zwei Stunden später bot Ulf Kapaunke seinen Nachbarn das „Du“ an. Als der Wein und ein kleiner Brauner, wie Berti seinen Aldi-Cognac nannte, leer waren, verabschiedete sich Ulf. „Jetzt muss ich aber los“, leicht beschwipst stand er auf. „Und das mit dem Gulaschessen am Wochenende steht, oder Jungs?“ „Da kannst du einen drauf lassen, Ulf. Wir lassen uns doch so einen Festschmaus nicht entgehen.“ „Ich habe vor, das ganze Haus einzuladen. Der neue Gulaschkessel muss mit einer Hausparty eingeweiht werden!“ „Prima Idee!“ Im Flur blieb der neue Freund von Berti und Konny stehen. Er drehte sich noch einmal um. „Ich muss noch was beichten“, sagte er reumütig. „Ist schon gut.“ „Nein, ist es nicht. Ich dachte immer, ihr Schwuch …, äh, Homo…“ „Sag’s ruhig, Ulf. Schwule, Homos, … egal.“ „Ich dachte, ihr seid dumme, kranke Clowns, die sich auch mal an Kindern vergreifen. Ich dachte, ihr seid pervers und …“, das Gesicht des Mannes sah traurig aus. „Ich war so blöd! Es tut mir leid. Von ganzen Herzen!" „Danke, Ulf! Danke, dass wir so sein dürfen, wie wir sind. Ganz normal! Deine Ehrlichkeit ehrt dich!“ Das Lachen kehrte zurück. „Freunde! Die Gulasch-Party wird ein Hit! Und jetzt muss ich zu meiner Frau. Ich glaube, dass ich auch ihr eine Entschuldigung … ihr wisst schon. Ich Depp wollte euch beide vertrimmen. Statt Prügel auszuteilen, habe ich zwei nette Kumpels kennengelernt. Und wenn es Karl-Heinz aufs Gymnasium schafft, köpfen wir ‘ne Flasche Schampus!“ „Ausgemacht!“
    Bis auf den Staubsaugervertreter waren alle Hausbewohner gekommen. Der Nachbar von Berti und Konny war verhindert. Er verbrachte das Wochenende mit seinen Kindern bei den Großeltern. Ein runder Geburtstag war zu feiern. Ulf hatte Biertischgarnituren aufgestellt. Karl-Heinz und Emre, der Sohn von Hasan dem Gemüsehändler, legten Holzscheite in das offene Feuer. Von der Spitze eines metallenen Dreibeins hing eine Kette nach unten, daran baumelte ein großer emaillierter Gulaschkessel. Es duftete herrlich. „Ich schätze, es dauert noch ‘ne gute halbe Stunde“, sagte Frau Kapaunke. „Ich hole schon mal Teller für alle“, beschloss Fatima Özdemir. „Hasan hat aus dem Laden noch jede Menge Salat mitgebracht. Kann jemand beim Waschen helfen?“, schob sie nach. „Ich helfe“, rannte die Ossi-Braut Vivien Hobelsberger der Türkin hinterher. Berti holte eine Decke für Frau Münz, die trotz des sonnigen Frühwintertages fröstelte. Ulf Kapaunke, Konny und Maik-Robin, der Freund von Vivien, öffneten die erste Flasche Bier. „Auf unsere Hausgemeinschaft!“, trötete ein bestens gelaunter Ulf aus. „Prost!“ Der Klang der zusammengestoßenen Flaschen ließ einen wunderbaren Nachmittag vermuten. „Eiferbibsch, des wird’n Feeds! Seid die zwee da woh’n iss escht was loos.“ Während Vivien ihre sächsische Herkunft weitgehend dialektisch verwaschen hatte, verleugnete Maik-Robin seine Muttersprache nicht. „Heite tu ma een bichln, bis ma alle beduhld sinn!“ „Papa, spielen wir noch ‘ne kleine Runde Fußball?“ „Bitte!“, drängte auch Emre, der ungefähr zwei Jahre jünger als Karl-Heinz war. Maik-Robin stand auf. „Isch bin do Sparwasser. Des woa mei Idool!“ „Dann werde ich dem alten DDR-Stürmer zeigen, wer der beste Abwehrspieler meiner Zeit war!“ Berti kam hinzu. Er legte Frau Münz die Decke über den Schoß. „Berti, du musst Fußball spielen. Ulf, Karl-Heinz und du gegen Konny, Emre und Maik-Robin!“ „Boah ei, muss das sein?“ Der überzeugte Anti-Sportler war alles andere als begeistert. „Berti, geh’ ins Tor!“, forderte Ulf. „Also gut!“, ließ sich das Schwergewicht breit schlagen. „Prima, dass du unsere Fußballtore noch nicht abgebaut hast, Papa!“ freuten sich Karl-Heinz und Emre. Konny hatte Anstoß. Maik-Robin rannte nach vorn. „Ball!“, rief er laut. Konny passte zu Emre. Dieser umlief Ulf und gab den Ball an Maik-Robin weiter. Der Jürgen Sparwasser-Imitator zog ab. Berti stand regungslos im Tor. Der Ball flog auf ihn zu. Erinnerungen wurden wach. Damals schaffte er es einen von geschätzten 120 Torschüssen zu halten. Heute war der Tag der Revanche gekommen. Noch während der Detektiv überlegte, ob er das Leder wegfausten, oder doch lieber fangen sollte, schlug der Ball in Bertis Gesicht ein. Die

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