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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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beachtlich rasant nach oben. Bevor er jedoch richtig stand, hatte ihn Ulf Kapaunke erneut gepackt, sich um die eigene Achse gedreht, den Russen mitgeschleift und losgelassen. Die ausgenutzte Zentrifugalkraft schlug zu. Diesmal prallten die 160 Kilogramm Muskelmasse gegen die Hauswand. Nach einem undefinierbaren Aufschlaggeräusch, rutschte der Körper gemächlich nach unten. Jetzt war es Ulf, der grinste. „Auf was soll ich warten, du aufgedunsener Leberkäse?“ „Macht keinen Unsinn, Leute!“, stieß der zweite Russe aus. Hasan imitierte immer noch schnelle Schneidebewegungen. „Kebab!“, sagte er gehässig. Der Türsteher ließ Berti los und ging einen Schritt nach hinten. Dort stand Ulf Kapaunke. „Noch so ein überfütterter, hässlicher, gehirnamputierter Möchtegernschläger aus dem Arschloch-Club der Superreichen! Komm her! Ich bin gerade in Stimmung!“ Ulf griff zu. Armhebel, Körperdrehung und Wurf waren eine einzige Bewegung. Der überrumpelte Russe klatschte neben seinem Kumpanen zu Boden. „Jetzt lass mich ran, Ulf. Ich schlitze die Störenfriede auf“, drängte sich Hasan in die erste Reihe. „Ihr Flegel!“, schimpfte Frau Münz. Sie schob Hasan zur Seite und schlug weiterhin mit der Schöpfkelle auf die russischen Kahlschädel ein. „Meinen Berti wollt ihr hauen! Wartet nur! Wenn mein Rudi noch leben würde, hätte er euch längst ‘ne Ladung Schrot verpasst!“ Vivien kam angelaufen. Der Stress warf sie zurück ins Sächsische! „Maik-Robin, hiaa iss do Wachnhäbor! Abba pass uff, der iss neu! Schlach nua gans leischt zu!“ Die versammelte Hausgemeinschaft flößte den beiden Muskelprotzen Furcht ein. „Ivan, lass uns abhauen, die sind hier alle komplett verrückt!“ „Bloß weg hier! Die bringen uns um. Wir wollten den beiden Schwuch … aua ...“ Kurz vorm Aussprechen, schlug Frau Münz wieder zu „Das sagst du nicht über meinen Berti! Er ist ein Gentleman! Und Konny ein sehr kluger Mann!“ Die 80jährige schien früher eine Meisterin im Schöpfkelle-Schlagen gewesen zu sein. Wieder und wieder landete das emaillierte Teil auf den Köpfen der beiden Russen. Es war wie Xylophon spielen ohne Melodie. „Abhauen!“, grunzte Ivan. Beide standen auf. Sie rannten vom Grundstück auf die Straße. Ängstlich drehten sie sich um. Sie wurden nicht verfolgt. „Ich habe gleich gesagt, vergiss die beiden Spinner! Nein, du wolltest dich rächen! Gesichtsverlust und so, hast du gesagt! Schau uns mal jetzt an! Du bist ein Wanka!“, schimpfte Ivan. „Ich bin kein Dorftrottel!“ „Du bist und bleibst der Dorftrottel! Wanka, Wanka!“ „Lasst euch hier nie wieder blicken!“, brüllte Hasan ihnen nach. Drohend hielt er das Dönermesser nach oben. „Ist euch was passiert?“, erkundigte sich Vivian. „Nein. Alles in Ordnung. Danke!“ „Vielen Dank, ihr habt uns das Leben gerettet!“ „Wir sind doch Nachbarn. Gute Nachbarn helfen immer zusammen“, grinste Ulf. „Und Spaß hat es auch gemacht. Wisst ihr, ich bin Judoka. Zweiter Dan. Früher habe ich mal für die Olympia-Auswahl im Schwergewicht trainiert. Dafür hat’s zwar nicht ganz gereicht, aber die beiden Walrosse haben wir ganz schön zusammengefaltet.“ „Rischtisch schode, isch hädd dänen gern ‘n Wachnhäbor so uffn Gobb gehau’n, dass se Glubbsoochn gegrischt häddn!“, meinte Maik-Robin enttäuscht. „Ihr seid die besten und liebsten Nachbarn, die ich mir wünschen kann!“, freute sich Konny und umarmte Ulf. „Na, da wollen wir doch die Kirche im Dorf lassen!“, feixte dieser. „Wie wäre es mit ‘nem Bier und endlich ‘ner Portion Kesselgulasch?“, fragte Frau Kapaunke nach. „Ich wasche aber erst noch die Schöpfkelle ab“, beschloss Frau Münz. „Oma Münz, mit dir möchte ich mich aber nicht anlegen“, meinte Berti liebevoll. „Weißt du, Junge, gelernt ist gelernt.“ „Ich möchte nicht wissen, wie dein Mann gestorben ist!“ Alles lachte. Frau Münz kniff grinsend in Bertis schwabbelige Wangen. „Du frecher Lümmel!“ Konny war überglücklich. Die russische Gefahr dürfte für immer gebannt sein, sein XXL-Veilchen war mehr als gerächt. „Papa, das war Mega-Cool. Ich habe alles mit meinem Smart-Phone gefilmt.“ „Prima“, meinte Fatima. „Dann stellen wir das doch bei You-Tube ein! Endlich kann ich mal was von meinem Computerkurs anwenden!“ „Ja!“, ballte Berti wieder seine Siegerfaust. „Heute ist eben doch ein guter Tag!“ Das Essen war deftige Hausmannskost und schmeckte besser,

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