Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
Berge!“ „Wie Berge? Du meinst, ins Hotel, oder?“ „Berti, unser Luxus-Hotel ist liegt weit außerhalb jeglicher Zivilisation. Hier schau den Prospekt doch mal genauer an.“ Konny holte die Reiseunterlagen noch einmal aus dem Seitenfach des Trolleys. „Berghotel Alpentraum. Das einsam gelegene Fünf-Sterne-Hotel für den anspruchsvollen Urlauber.“ „Klingt teuer!“ „Ist teuer! Das Hotel hat nur zehn Zimmer. Alle mit offenem Kamin, Balkon, großem Marmorbad mit Whirlpool und so weiter. Im Basement befinden sich ein Schwimmbad, eine Sauna und ein Fitness-Raum. Ein eigener Skilehrer steht auch zur Verfügung.“ „Jetzt ist mir klar, dass so ein Wochenende 5.000 Euro kostet.“ „Ein Sternekoch bereit die Menüs zu. Es gibt Wein von ausgesuchten Winzern.“ „Der Hammer!“ „Und alles ist für uns all inclusive. “ „Was das Skifahren angeht, ich kann … ich bin kein … also ich kann das nicht!“ Konny lachte. „Ich doch auch nicht. Wir können aber eine Schnupperstunde mitmachen. Die Ausrüstung verleiht das Hotel.“ „Und wenn ich nicht möchte?“ „Dann fahren wir mit dem Schlitten, gehen spazieren, oder drehen ein paar Runden im Schwimmbad. Anschließend schwitzen wir uns in der Sauna gesund.“ „Ist das eine gemischte Sauna?“ „Keine Ahnung! Wäre das ein Problem für dich?“ Berti druckste herum. „Wäre ‘ne Premiere.“ „Mit Frauen?“ „Ja. Ich weiß nicht, wie ich mich ... Ach, das nervt einfach!“ „Nicht, dass du dort zum Normalo-Hetero mutierst!“ „Keine Angst. Was das angeht, bin ich normal!“ „Gott sei Dank!“ „Konny, wir lassen es krachen!“ „Worauf du einen lassen kannst, Baby!“ Es war soweit. Die letzten Schritte wurden noch einmal besprochen. „Uschi Kapaunke kümmert sich um die Blumen. Hat sie den Schlüssel?“ Berti nickte. „Hat sie!“ „Die Post holt Fatima aus dem Briefkasten, damit er nicht überquillt, falls vom Arbeitsamt Angebote kommen!“ „Oder vom Verlag!“, konterte Berti. „Ja, sie hat den Schlüssel. Warum hat Uschi Kapaunke nicht beide?“ „Weil jeder was machen wollte.“ „Und Frau Münz?“ „Ich habe ihr aufgetragen, sie soll auf Einbrecher achtgeben!“ „Konny, das war genial!“ „Haben wir alles im Koffer?“ „Du hattest die Liste!“ „Lass uns noch einmal prüfen.“ „Ich bin soweit!“ „Waschzeug?“ „Ja.“ „Unterwäsche und Socken?“ „Sind gepackt!“ „Warme Sachen für tagsüber, Anzug für das Abend-Diner?“ „Alles drin!“ „Detektivausrüstung für den Ernstfall?“ Berti stutzte. „Ich habe nur die Agnetha-Perücke und die Strapse eingepackt!“ „Das reicht!“, schmunzelte Konny. Er benutzte wieder diesen Augenschlag. „Alles klar!“ „Dann haben wir alles. Ruft du das Taxi?“
Vermutlich sind alle Bahnhöfe der Welt gleich. Sie locken Menschen sämtlicher Sozialschichten an. Man trifft vom sparsam reisenden Millionär, über den Beamten, den Rentner, der Familie, den Studenten, bis runter zu den Obdachlosen, den Junkies, den herumhängenden Sozialschmarotzern und zwielichtigen Typen aller Art, einfach alles. Auch die Geruchskulisse der Bahnhöfe ähnelt einander stark. Neben dem öligen Metallgeruch an den Gleisen, liegt der nach Altöl erinnernde Pommes-Fett-Gestank in der Luft. Ein paar Meter weiter steigt der Duft von gebratenen Würsten nach oben, der sofort einen unbändigen Appetit auslöst. Meist nur ums Eck, kriecht der beißende Geruch von Urin in die Nase, der im besten Fall an Volksfest-Toilettenwagen erinnert.
In den Zeitschriftenläden riecht es nach weiter Welt. Die druckfrische Presse offeriert wiederum eine angenehme Geschmacksnote, genauso wie der Tabakladen nebenan. Berti und Konny folgten dem Geruch von Kaffee. Ein frisch durchgeschossener, heißer Espresso sollte die Wartezeit verkürzen. Der Zug stand schon am Gleis. Eine an Maik-Robin erinnernde Stimme hallte durch die Bahnhofshalle. „Auf Gleis 18 fährt ein der Intercity Marco Polo…“ „Das ist Reisefieber pur! Ich bin total aufgeregt.“ „Berti, wie oft bist du schon verreist?“ „Früher immer nach Würzburg, zu Papas Geschwistern!“ „Schön, und wohin noch?“ „Nirgendwo, aber was hast du gegen Würzburg?“ „Nichts, ich wollte nur wissen, wo du schon überall warst.“ „Ach so. In Würzburg.“ Konny schloss für einen Moment die Augen. „Würzburg ist o.k.“ Berti lachte, als er sich an den die Ferien bei den Verwandten erinnerte. „Onkel Ernst war immer lustig. Ich
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