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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Berti verzog das Gesicht. „Ich weiß“, unterbrach er seinen Freund, „und den roten Gummiball zum Aufblasen!“ „Immerhin!“ „Konny, wir sind pleite. Dein Honorar und mein Detektivgehalt reichen gerade mal für die Miete und die ersten vierzehn Tage unseres Haushaltsbedarfs. Was sollen wir denn in der zweiten Monatshälfte essen?“ „Ich bin ein Glückspilz, oder ein lucky mushroom , wie der Engländer zu sagen pflegt“, entgegnete der Schriftsteller, grinste unwiderstehlich, und hob die berühmte wöchentliche Postkarte nach oben. „Das war unsere letzte Briefmarke. Das bringt Glück. Wirfst du sie auf dem Weg zum Kaufhaus ein?“ Berti ließ sich breit schlagen. Die Marke klebte ohnehin schon auf der Karte. „Na gut, der zweite Preis wäre immerhin schon hilfreich.“ Konny stand auf, Berti schenkte Kaffee nach. Wie immer plätscherte auch etwas daneben. Auf dem Unterteller hatte sich eine kleine braune Pfütze gebildet. „Stell ihr doch eine Falle!“, kam Konny auf die Anfangsbemerkung seines Lebenspartners zurück. „Der Strapsdiebin?“ „Klar! Du musst gewiefter sein als deine Konkurrenten, und durchtriebener als deine Gegner.“ Berti hob Untertasse und Tasse nach oben. Erst schlürfte er den verschütteten Kaffee von der Untertasse, dann nahm er einen Schluck aus der Tasse. Konny hatte recht. „Eine Falle“, wiederholte der Detektiv langsam. „Das ist eine sehr gute Idee. Ich muss nur noch wissen, wie ich es anstelle. Ich darf in der Dessous-Abteilung nicht auffallen.“ „Tarne dich als Kunde“, schlug Konny vor. „Meinst du wirklich?“ „Schatz, nun stell dich nicht so an! Du kannst das. Du bist doch der beste Detektiv, den ich kenne. Keiner ist besser, als mein Dickerchen!“ „Nenn mich nicht immer Dickerchen!“ „Dickerchen. Dickerchen!“ „Konny!“ Berti war sichtlich sauer. Das Konny wurde förmlich hinausgeschmettert. „Ist schon gut“, lenkte der Schriftsteller ein. „Du musst los. Und nimm die Karte mit!“ „Gib schon her!“ „Was wurde denn bisher alles geklaut?“ „Dessous aller Art im Wert von rund 20.000 Euro!“ „Jede Menge Zeug. Das klingt mir eher nach professionellem Handeln, als nach Zufallsklauerei von frustrierten Hausfrauen.“ Berti zog sich an. Er öffnete die Wohnungstür, grüßte Frau Kapaunke, die gerade Treppendienst hatte, und wendete sich wieder Konny zu. „Ich kriege sie!“ „Alles klar, bis später, Knuffelchen!“ „Konny! Bitte! Nicht wenn die Tür zum Hausflur offen steht!“

    Das Wetter war so schlecht wie Bertis Laune. Es regnete. Das Nasskalte hatte lediglich einen einzigen Vorteil, Berti bekam einen klaren Kopf. Er war heute etwas früher dran als üblich. „Scheiß drauf“, stieß er an der Bushaltestelle aus. Heute würde er zu Fuß gehen. Er schlug den Mantelkragen hoch, zog die nicht dazu passende Baseballkappe ein Stück weiter ins Gesicht und marschierte los. Rush-hour. Die Straßen waren vollgestopft mit genervten Autofahrern, der Gehweg frei. In Bertis Unterbewusstsein reifte ein Plan. „Professionelles Handeln … Zwanzigtausend Piepen … ich bin der einzige Detektiv“, summte es ständig in seinem Kopf herum. Nach zwanzig Minuten Fußmarsch war er da. Das Kaufhaus stand protzig, wie immer, an seinem Platz. Das rote Backsteingebäude trotzte Wind und Wetter. Die Schaufensterpuppen starrten teilnahmslos auf den regennassen Asphalt. Bertis Mantel und die Baseballkappe waren gut durchnässt, trieften aber nicht. Der gelbe Briefkasten, der neben dem Personaleingang hing, wartete schon auf die wöchentliche Postkarte. „Hier, friss oder stirb!“ hauchte der Detektiv aus, als er die Karte in den Briefschlitz schob. Fünf Minuten später saß er in seinem Büro. Der Ladendetektiv hatte noch fünfzehn Minuten Zeit, dann öffneten sie die Eingangstüren. Die kaufhungrige Masse würde einfallen wie die Vandalen im alten Rom. Erste Wölfinnen der Meute warteten bereits unter dunklen Knirps-Regenschirmen auf den Einlass. Mit der Ladenöffnung kamen die Diebe. Äußerlich nicht zu erkennen, schlichen sie zwischen den Frau Müllers, Frau Meiers und etlichen weiteren Kundinnen herum. Sie warteten auf günstige Gelegenheiten, um dann in einem unbeobachteten Moment gnadenlos zuzuschlagen. Stangen-Römers Gesicht tauchte in Bertis Gedanken auf. Hochrot angelaufen, posaunte er den Namen des Detektivs aus. „Herr Schmadtke!“ Dabei spuckte er herum. Berti bekam bei diesem ekelhaften Gedanken Gänsehaut. Das Kribbeln der

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