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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Erpelfolie zog sich vom Genick bis zur Hüfte. Angewidert sprang er aus seinem Sessel. Ein kurzer Gedanke pfiff in sein Hirn. Es war, als hätte er den berühmten Fuß von der Leitung genommen. Berti hatte tatsächlich einen Einfall. „Blitzidee!“, schmetterte er aus. Die Sichtung der Kameraaufzeichnungen bracht keine wirklichen Hinweise. Er hatte sie immer wieder angesehen, konnte aber wichtige Fragen nicht beantworten. Wie schmuggelten sie die Ware hinaus? Welche Gesichter tauchten immer wieder auf? Arbeiteten sie allein oder im Team? Darin lag das ganze Geheimnis. Berti hatte zwar keine Ahnung, aber zumindest keimte ein leiser Anfangsverdacht in ihm auf. Er glaubte zu wissen, wie die heiße Ware das Kaufhaus verließ und musste nur noch die Probe aufs Exempel machen. Jetzt! In Windeseile schlüpfte er aus dem Büro. Er betrat den Verkaufsraum, hastete an Schuhen und Handtaschen vorbei, stieß einen Wühlkorb mit Socken um, und hetzte vor bis zur Unterwäsche. Die Dessous, oder „ sinnliche Mode für drunter “, wie der neueste Werbeslogan von einem Plakat prangerte, befanden sich gleich gegenüber den beiden Umkleidekabinen. In wenigen Minuten wurden die Türen geöffnet. Danach dauerte es nicht lange, bis die ersten Kundinnen vor den Regalen, Stangen und Wühlkörben auftauchten. Zeit war jetzt wertvoll. Berti hatte nur wenig davon. Zu wenig um wählerisch zu sein. Vor dem Ständer mit Strumpfhosen und Strümpfen griff er zur größten Größe. Mit ein paar schwarzen Netzstrümpfen XXL bewaffnet rannte weiter. Seine rechte Pranke packte einen Slip in Übergröße, die linke fingerte aus dem Erotik-Korb etwas heraus. „Noch sieben Minuten!“, schätzte er. Berti verschwand in der Umkleidekabine. Das Licht im Verkaufsraum wurde angeschaltet. Der Countdown begann. Fünf Minuten blieben ihm für sein Vorhaben. In Windeseile zog sich der Detektiv bis auf die Unterhose aus. „Wie machen die das nur?“, murmelte er, als er sich schwarze Netzstrümpfe über seine stattlichen Waden zog. Seine Anfangsbedenken zerschlugen sich. Erstaunlicherweise hatte er keine Probleme beim Anziehen der Reizwäsche. Berti zog den Damenslip über seine Unterhose. Der String sah furchtbar aus. Hätte er seine Retropants nicht an, würde das vordere Mittelteil des Damen-Tangas gerade mal die Hälfte seines Joysticks überdecken. Die Hoden wären unweigerlich links und rechts davon dem freien Fall preisgegeben. Mit den Strapsen kämpfte er etwas. Der Detektiv war schon zufrieden, als er die Knöpfe an einem Bein befestigt hatte. „Gottseidank gibt es Rubens-Damen. Das normale Zeug hätte mir nie gepasst!“ Berti betrachtete sich im Spiegel. Sein dunkelblondes Haar war sowohl seitlich, als auch im Nacken ausrasiert. Das Deckhaar ließ er etwas länger wachsen. So konnte er verschiedene Frisuren tragen. Je nach Wunsch gescheitelt, oder mit Haarwachs im wake up Style wild zurechtgelegt. Die Brille wirkte sportlich-elegant. Zufrieden glitt der Blick des wohlproportionierten Detektivs nach unten. „Um Gottes Willen!“, rutschte ihm heraus. „Ich sehe aus, wie eine selbst gebastelte Tunte! Ich bin eine Drag-Queen im Harz IV-Look! Ich bin eine Drag IV!“ Sein freier Oberkörper mit dem mächtigen Bauch war für ihn ein gewohnter Anblick. Wilder sah der untere Part aus. Berti trug eine weiße Unterhose im Retro-Stil, darüber lag der rote Damen-String-Tanga, dessen String rektal komplett verschwunden war, um natürlich auch den davor liegenden Retro-Pants-Teil mit in die Spalte zu ziehen. „AFH“, schimpfte Berti. „Arsch frisst Hose!“ Um die speckige Hüfte war das Halteband der Strapse geschlungen. Am rechten Bein waren die erotischen Strumpfhalter mit dem Netzstrumpf verknüpft. Am linken Bein hingen sie Lianen locker herum. Berti hielt ein zweites Paar Strapse in der Hand. „49,99“, presste er aus, und klemmte die Kaufhaus-Reizwäsche unter die zugeknüpften Strapse des rechten Beines. Sie hielten. „So machen sie es!“, freute er sich. „Das ist ein Weg, die Ware aus dem Kaufhaus zu schmuggeln.“ Die Freude wich. Stutzend schüttelte er den Kopf. „Nein! Geht nicht! Diebstahlsicherung!“ Schritte! Berti zuckte zusammen. Ein Blick auf seine Armbanduhr folgte. Der Countdown zur Ladenöffnung betrug noch exakt drei Minuten. Wer marschierte hier herum? Der Detektiv schob den Vorhang der Umkleidekabine einen Spalt zur Seite. Vorsichtig spähte er durch den kleinen Schlitz. Berti bekam Herzklopfen. Er traute seinen Augen

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