Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
Vom Netzwerk:
Naturgeräusche. Regenwald! Blätter rauschten, Vögel zwitscherten, leises Affengebrüll rundete die Hörkulisse ab. Beruhigende Instrumentalmusik wurde eingeflochten. Es war paradiesisch. Zumindest bis zu dem Moment, als Familie Mausi eintrudelte. Berti war sofort hellwach, als er die Stimmen der Horror-Kinder hörte.
„Mami, ich möchte meine Schwimmflossen haben!“ „Friedrich, du weißt genau, dass wir zum Skifahren hergekommen sind. Wir haben deine Schwimmflossen zu Hause gelassen.“ „Dann kauf mir welche!“ „Wenn Friedrich neue Schwimmflossen bekommt, möchte ich einen neuen Bikini haben!“ „Manni, jetzt sag doch auch was!“ Sie gingen direkt an Konny und Berti vorbei. Der Detektiv wollte sich den Anblick der nervtötenden Gören sparen und hielt seine Augen geschlossen. Sie gehen vorbei, springen ins Wasser und die blöden Kinder saufen ab, sagte er in Gedanken zu sich selbst. Es war nicht schwer, die beiden ewig streitenden Geschwister nicht zu mögen. „Kinder! Nehmt Rücksicht auf die anderen Gäste.“ „Papa, hier stinkt’s!“, nörgelte Cordula. „Wer es zuerst roch, dem kroch er aus dem Loch!“ „Du warst es selbst! Papa, es war Friedrich!“ „Nein! Ich war es nicht. Es war bestimmt der Dicke da!“, sprudelte es sofort aus Friedrich hinaus. Mausi hoffte, dass die beiden Männer schliefen und den Spruch ihres Sohnes nicht gehört hatten. „Geht weiter, Kinder. Wir nehmen die Liegen auf der anderen Poolseite.“ „Du hast schon auf der Treppe gepubst!“ „Cordula!“, geiferte Mausi, deren Nervenkostüm immer dünner wurde. „Hab’ ich gar nicht. Das war Papa!“ „Friedrich! Jetzt reicht es!“, brummte Manni. „Ich war es aber nicht. Es stinkt bei dem Fettkloß! Entweder war es Papa oder der Pottwal.“ Zornesröte schoss in Bertis Gesicht. Ich hasse diese Snob-Kids. Erinnerungen flackerten auf. Er war im Freibad. Es war der heißeste Sommer, an den er sich erinnern konnte. Die ersten Badegäste, die ihm begegneten, waren sein Klassenleiter mit Familie. „Schmadtke, du auch hier? Spring bloß nicht vom Sprungbrett ins Wasser, sonst sitzen wir auf dem Trockenen!“ Er, seine Frau und die beiden Kinder lachten. „War ‘n Witz, Schmadtke. War nur ‘n Witz! Du verstehst doch Spaß, oder?“ Herbert nickte zwar, fand das aber nicht lustig. Aus Rache war er später mit nassen Füßen über die Decke der Familie gelaufen, als sie alle im Wasser waren. Es war zwar nicht geplant, dass er ausrutschte und auf den Korb mit Essen fiel, aber er beurteilte das Ergebnis als gelungen. Picknick mal anders. Flat-Rate für alle! Dumm an der Sache war nur, dass ihn die Möller-Zwillinge bei der Tat gesehen hatten. Beide Jungs gingen zwei Klassen über ihm in die gleiche Schule. Sie hatten Berti in der Hand. „Du musst entweder etwas total Cooles machen, oder wir verpfeifen dich bei Herrn Langfellner!“ Er saß in der Patsche! „Und was soll ich machen?“ Die Zwillinge sahen sich an. Berti wusste in diesem Moment, dass es etwas Unmögliches war, was sie verlangen würden. Er hatte die Wahl zwischen grauenvoll sterben und qualvoll getötet werden. Lediglich die Wahl seiner Todesart konnte er frei bestimmen. „Entweder wir sagen es Herrn Langfellner, oder ...“ „Ich nehme oder!“ Sie klatschen sich in die Hände, gaben sich zweimal fünf Finger! „Dann pass mal auf!“ Die Situation war grausam. Berti wäre am liebsten gegangen, doch andererseits konnte er sich auch Respekt verschaffen. Die Möller-Zwillinge hatten die Schule fest im Griff. Wer zu ihnen gehörte, war auf der sicheren Seite. Er wurde weder gehänselt, noch dumm angequatscht. Er war davon überzeugt, dass es für ihn eine Chance war. Herbert Schmadtke und die Möller-Zwillinge würden ein Team werden. Der Gedanke gefiel ihm genau bis zu dem Moment, in dem sie ihm sagten, was er tun sollte. „Du gehst auf den Drei-Meter-Turm hoch!“ Au Backe. Genau so etwas hatte er befürchtet. Berti hasste die Sprungbretter! Sie wollten eine Wasserbombe. Garantiert. Sein Hintern würde zwar drei Tage lang schmerzen, aber sie sollten ihre Wasserbombe bekommen. Eine Wasser-Atombombe! „Alles klar! Und woher weiß ich, dass ihr mich danach nicht noch weiter erpresst oder mich verratet!“ „Ehrenwort!“, kam es im Chor. „Hand drauf!“ „Wenn du die coolste Nummer durchziehst, die man bisher in diesem Schwimmbad erlebt hat.“ „Ihr meint ‘ne mega Atom-Wasserbombe, oder?“ „Nein! Du sollst auf das Drei-Meter-Brett gehen

Weitere Kostenlose Bücher