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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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und von dort oben ins Becken pinkeln!“ Berti schloss die Augen. Er wog ab. Was war das geringere Übel? Sollte er bei Langfellner beichten? Er hörte ihn jetzt schon schimpfen, brüllen, plärren. Berti wäre für das gesamte Schuljahr der Clown, würde ständig ausgefragt werden und am Ende sitzenbleiben! Nach der Pinkel-Nummer hätte er zwar Schwimmbadverbot, aber das war egal. Er könnte sich ohnehin hier nicht mehr blicken lassen. Der Bademeister würde ihn sonst höchstpersönlich vertrimmen. „Ihr meint, ich soll dort reinpullern?“ Beide nickten. „Dann würden wir die Sache mit dem Fresskorb vergessen!“, bekräftigte der eine Zwilling. „Wer cool sein will, muss es auch wollen!“, schürte der andere nach. Ein Seitenblick fiel auf den Platz der Langfellners. Chaos pur! Sein Klassenleiter würde ihn vermutlich sofort Spießrutenlaufen lassen. „Ich verlasse mich auf euer Ehrenwort!“ „Machst du es?“ „Ja!“ Jeder Schritt kostete Überwindung. Am Sprungturm stellte sich Berti an. Hinter ihm, das würde er nie vergessen, stand Clarissa. Sie hatte rote Zöpfe und ihr Spitzname war Pipi Langstrumpf. Als Berti endlich oben angekommen war, sah er die Möller-Zwillinge mit anderen Jungs quatschen. Hände wurden gereicht. Sie wetten auf mich! Wenn ich es nicht mache, bin ich tot! Jetzt gibt es kein zurück mehr. „Willst du vorgehen?“, fragte er Pipi. „Warum? Hast du Angst?“ „Nein, ich kann dich nur gut leiden!“ „Schmadtke, du spinnst doch total! Natürlich hast du Angst!“ „Ich rate dir zu springen, und dann ganz schnell aus dem Wasser zu gehen!“ „Na gut, lass mich vorbei!“ Pipi nahm Anlauf, sprang zweimal auf das federnde Brett, und stürzte kopfüber ins Wasser. „Beeil dich!“, schob ein Junge, den Berti nicht kannte von hinten an. Er ging nach vorn. Zwischenzeitlich hatte sich unten am Beckenrand ein Pulk von zehn bis zwölf Jungs gebildet. Pipi kletterte aus dem Wasser. Berti atmete tief durch. Er zog die Badehose ein Stück herunter und presste. Es funktionierte. Schreie wurden ausgestoßen. Andere lachten laut. Beleidigungen folgten. Die Badegäste flüchteten aus dem Wasser. Ein „Berti, Berti, Berti!“, Sprechchor feuerte ihn an. „Wasserbombe! Wasserbombe!“ Er befand sich im Rausch der Gefühle. Herbert Schmadtke war für einen Augenblick der coolste Junge seiner Schule. Er zog die Badehose nach oben und sprang. Ungelenk zog er die Knie an und verschränkte die Arme davor. Platsch! Die Fontäne spritzte weit nach oben. Die Schreie der angeekelten Schwimmer gellten durch das Schwimmbad. Die Möller-Zwillinge verdienten mit der gewonnenen Wette einen Zwanziger. Sie hielten Wort und ließen Berti künftig in Ruhe. Ein Team wurden sie allerdings nicht. Clarissa, alias Pipi, die im Chemiesaal neben Berti saß, ließ ihn seit der Schwimmbad-Nummer abschreiben. Sie war für die Warnung dankbar. Das war gut. Berti hatte für zwei Jahre Hausverbot im Schwimmbad. Das war ihm egal. Aber was sein Klassenleiter mit ihm machte, war die Hölle. Er sprach bei den Schmadtkes zu Hause vor. Berti bekam einen Verweis, da er das schulische Ansehen in der Öffentlichkeit verunglimpfte, und er musste einen fünfseitigen Aufsatz über Benehmen schreiben. Er bekam zweimal die mündliche Note 6, danach war er für Ausfragen aller Art vorbereit. Obwohl die letzten Wochen des Schuljahres die Hölle waren, erreichte Berti das Klassenziel und musste nicht wiederholen. Berti würde sich für die Frechheiten dieses Friedrichs gern an ihm rächen. In den Pool pinkeln war nur eine Art, wie er es machen konnte. Allerdings würde er diese Sprungbrett-Nummer nicht wiederholen. Ihm würde schon etwas anderes einfallen müssen. Der Junge hockte am Beckenrand. Ihre Blicke kreuzten sich zufällig. Berti konnte es kaum glauben, dass Friedrich ihm gerade den erhobenen Mittelfinger zeigte. „Diese verzogenen Gören. Denken, sie sind etwas ganz Besonderes. Hast du das gesehen? Der Rotzlöffel hat mir gerade den Stinkefinger gezeigt! Ich werde ihm etwas ...“ „Lass gut sein, Berti, die bekommen schon noch ihr Fett weg.“ „Darauf kannst du dich verlassen!“ „Sollen wir in die Sauna gehen?“ „Gemischt?“ „Keine Ahnung.“ „Besser als hier bleiben, ist es allemal. Also gut. Gehen wir!“
    Der Saunatrakt befand sich gleich nebenan, getrennt durch eine Glastür. Der Vorraum war leer. Keine anderen Hotelgäste waren zu sehen. „Sieh mal, hier ist auch ein Schwimmbecken. Es ist nur viel kleiner

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