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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Hütten-Ravioli hatten sie nichts mehr gegessen. Sie setzten sich. „Ich heiße Mario. Sollten Sie einen Wunsch haben, dürfen Sie mich gern rufen.“ Berti wollte sich ebenfalls mit Vornamen vorstellen, doch Konny trat unter dem Tisch leicht nach ihm, so kam lediglich ein: „Be ... äh, bestens. Vielen Dank“, über seine Lippen. „Sehr gern. Wissen die Herrschaften schon, was Sie trinken möchten?“ „Erst einmal etwas Warmes. Vielleicht eine Tasse Tee.“ „Oh ja, für mich auch!“ „Schwarzer Tee, Kräutertee, Zitronentee, Grüner Tee ...“ „Zweimal Kräuter, bitte.“ „Kommt sofort. Bezüglich des Diners kann ich das Tagesmenü empfehlen. Sie können aber auch gern etwas aus der Karte wählen.“ „Danke.“ Mario zog sich zurück um den Tee zu holen. Berti schlug die Speisekarte auf. Schnell war das eingelegte Blatt mit dem Tagesmenü überflogen. „Was gibt es heute denn?“, erkundigte sich Konny. „Das, was der Portier gesagt hat. Wilder Lachs mit frischen Kräutern, dazu Butter-Tagliatelle auf Steinpilzen und pflückfrischen Feldsalat mit Croutons. Als Vorspeise eine Rinderbrühe, dazu eine Scheibe frisches Bauernbrot mit frischen Knochenmark. Zum Dessert servieren sie Bayerische Creme.“ „Lecker! Das nehme ich.“ „Ich schließe mich an.“ „Was trinken wir dazu?“ „Was empfehlen die Jungs vom Hotel?“ „Weißwein. Custoza, Jahrgang 2006, trocken, spritzig und leicht, ein idealer Begleiter zu Fisch.“ „Sollen wir jetzt schon Wein trinken? Es ist erst Mittag.“ „Klar! Wir können ja noch eine Flasche Wasser dazu bestellen. Ist doch alles inklusive. Außerdem haben wir Urlaub.“ „Bingo! So machen wir es.“
    Nach und nach kamen die Gäste in den Speiseraum. Die Mausi-Family , wie sie von Berti getauft wurde, hatte sich zwischenzeitlich umgezogen. Unverkennbar regte sich ex Miss-Laufsteg auf. „Da wird einem ein Skikurs versprochen, und nur weil ein Schneesturm tobt, soll er ausfallen. Das verstehe wer will. Schnee gibt es doch genug dort draußen. Manni, du solltest sie verklagen!“ „Schon gut, Mausi.“ „Mama, ich möchte Cola!“, jammerte die Tochter. „Cordula hat gestern schon Cola gehabt. Heute bin ich dran!“ „Friedrich ist ‘ne Petze!“ „Selber!“ Die sichtlich genervte Mutter zischte ein: „Benehmt euch!“, hinaus. Danach folgte der hilfesuchende, Manni, jetzt sagt doch auch was, Blick. „Kinder! Es reicht! Geht zu unserem Tisch und haltet den Mund!“ „Mama, darf ich Nintendo spielen?“ „Nein!“ „Papa, darf ich Nintendo spielen?“ „Mama hat doch schon Nein gesagt!“ „Deshalb frage ich ja auch dich!“ „Manni, jetzt siehst du endlich, wie es mir den ganzen Tag geht. Und du sagst immer, ich hätte es zu Hause schön.“ „Friedrich hat seinen Nintendo dabei!“ „Petze!“ „Das Ding bleibt aus!“ „Cordula hat in deinen Schminksachen rumgeschnüffelt!“ „Selber Petze!“ Manni rollte mit den Augen. Er fragte sich in diesem Moment, warum das Wetter ausgerechnet heute so schlecht sein musste, warum er sich unbedingt Kinder gewünscht hatte, und ob es nicht besser gewesen wäre die Sache damals per Hand ..., egal. Der Urlaub würde vorbeigehen, Mausi wieder in ihr Hausfrauen-Burn-out zurückfallen und er sich ins Büro retten. Berti schmunzelte. „Das sind vielleicht Nervensägen!“ „Ich wette mit dir, das geht den ganzen Tag so weiter. Die beiden Kids hassen sich!“ „Klar! Das sind verwöhnte Gören, die Alte ist unfähig und er hat keinen Bock auf Familie. Vermutlich hängt der Typ jeden Tag extra lang im Büro ab, damit er erst nach Hause kommt, wenn seine Balgen im Bett liegen und pofen.“ Konny grinste erheitert. Gleichzeitig sah er den nächsten Gast. „Jetzt kommt vielleicht ‘ne Nummer rein.“ Beide begutachteten den älteren Mann. „Der sieht ja aus wie so ein Parade-Offizier im Ruhestand.“ „Der geht so aufrecht, dass man denkt, er hat ‘nen Stock im Arsch.“ Der Hotelgast marschierte an den Preisausschreiben-Gewinnern vorbei. Mit ernstem Blick nickte er grüßend, ohne ein Wort zu verlieren. Das Haupthaar war schneeweiß und nur noch als Kranz vorhanden. Ein Bärtchen, das stark an Adolf Hitler erinnerte, zierte in goldgelber Farbe den Teil zwischen Nasenlöchern und Oberlippe. „Ich habe gar nicht gewusst, dass der Führer rauchte. Der Opa trägt sein persönliches Nikotinpflaster unter der Nase spazieren.“ „Mensch hör auf, Berti. Ich kringle mich gleich vor Lachen.“ Der Tee wurde

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