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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Hotelkauffrau habe ich nicht nur als Zimmermädchen Dienst. Ich muss genauso im Service oder am Empfang aushelfen. Allerdings nur, wenn einer der anderen Angestellten Urlaub hat oder krank ist.“ „Ich dachte, du bist hier die Putzfrau.“ „Wegen Facility-Management- Kittel?“ „Richtig.“ „Der ist bei der Arbeit ganz hilfreich. Eigentlich haben wir hier im Hotel eine richtige Reinigungskraft, aber Rosi ist im Urlaub! Bleibt es beim Café áu lait?“ „Logisch. Ich freu mich schon drauf. Mich wundert immer noch die Auswahl. Ihr betreibt hier doch kein Café!“ „Du befindest dich in einem Luxushotel. Da muss alles vorhanden sein, was sich die Gäste wünschen könnten. Normalerweise steigen hier nur Leute ab, deren Bankkonten mindestens sieben Nullen hinter der ersten Zahl haben, und zwar auf der Habenseite! Die sind verwöhnt.“ „Dann wird mir so ein Franzose besonders gut schmecken!“ „Café au lait! Wird sofort serviert!“ Amelie überlegte kurz. „Sollen wir auch einen Aperitif dazu trinken?“ „Darfst du das?“ „Eigentlich hätte ich vorhin nach Hause fahren können. Meine Schicht ist sozusagen vorbei. Natürlich darf ich ein Gläschen trinken!“ „Wo pennst du?“ „Was das angeht, ist Ostmann spendabel. Er ist zwar als Arbeitgeber ein richtiger Menschenschinder-Arsch, der denkt, er sei was Besseres, doch lumpen lässt er sich nicht. Im Personaltrakt stehen uns sehr gut ausgestattete Einzelzimmer mit Bad und WC zur Verfügung. Die Bezahlung ist weit übertariflich und die Kollegen sind in Ordnung. Wir bekommen das gleiche Essen wie die Gäste, nur bei den Getränken gibt es ein paar kleine Regeln. Die exklusiven Branntweine und Weine sind natürlich tabu, aber sonst ist alles erlaubt. Natürlich außerhalb der Dienstzeit. Wer im Dienst ‘ne Fahne hat, fliegt!“ „Klingt alles akzeptabel!“ „Ist es auch. Wenn du auf Frankreich stehst“, schwenkte sie wieder auf das alte Thema zurück, „möchtest du dann einen Pastis mit Wasser?“ „Ist das dieses Anisschnapszeug, das mit Wasser verdünnt so gelblich aussieht?“ „Mmmmh“, nickte Amelie. „Nehme ich!“
    Ein paar Minuten später stießen sie mit Pastis an. Vor ihnen standen zwei große, dampfende Kaffeetassen. Es roch angenehm nach Kaffee, die Kerze brannte. Amelie fühlte sich in Bertis Gesellschaft wohl. Er war ein echter Kumpeltyp, den man einfach gern haben musste. Sie fragte sich, warum ausgerechnet schwule Männer echte Frauenversteher sind, hatte für einen kleinen Moment Sehnsucht nach einer harmonischen Beziehung, doch Berti war nicht ihr Idealbild von einem Mann. Sie betrachtete ihn wohlwollend jetzt schon als prima Entdeckung und als männliche beste Freundin. Nur aufs Klo würde sie mit ihm nicht gemeinsam gehen.
„Deine Haare glänzen wunderschön. Wie machst du das?“ Amelie griff in die Tasche ihres Putzkittels. In ihrer Hand lag eine kleine Flasche. „Das ist mein Geheimnis. Ich wasche sie hin und wieder mit Rizinusöl. Meine Mutter hat mir zu diesem alten Hausmittel geraten. Es wirkt!“ Blitzidee! Irgendwo in Bertis Gehirnwindungen schossen Neutronen in die Gedankenschmiede. Er wusste noch nicht wozu, aber er würde diese kleine Flasche gern haben. „Kannst du sie mir mal leihen?“ „Wozu?“ „Ausprobieren?“ „Du bist der erste Mann, mit dem ich über so etwas spreche, weißt du das eigentlich?“ Berti grinste.“ „Hier! Ist sowieso fast leer. Bei dir könnte es für eine Anwendung reichen. Du musst erst die Haare waschen, dann das Öl einmassieren. Am besten wickelst du danach ein Handtuch über den Kopf. Rizinusöl geht nur schwer aus Klamotten raus ...“ Berti hörte gar nicht zu. Er hatte etwas ganz anderes vor. „... und morgen wirst du mit dem Ergebnis vollauf zufrieden sein.“ „Danke!“ Das Ölfläschchen wechselte den Besitzer. „Warum hattest du es eingesteckt?“ Amelie zuckte mit den Schultern. „Verschusselt? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht lag es daran, dass ich heute fast verpennt hätte.“ „Ist ja auch egal.“ „Fahrt ihr Ski?“ „Nö! Wir sind gestern zwar mit dem Schlitten gekommen, aber das war auch nicht der Hit!“ Wieder lachte Amelie. „Du sagst die Sachen immer so lustig.“ „Ich bin gut gelaunt!“ „Du sagst, ihr seid mit dem Schlitten gekommen? Erzähl mal. Das ist außergewöhnlich!“ „Das war so ein Riesengerät. Wir haben ihn in so ‘ner alten Scheune gefunden. Die ist allerdings abgebrannt.“ „Abgebrannt?“ „Wir mussten

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