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Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Mittwochnachmittag über ein Reisebüro gebucht und dort mit seiner EC -Karte bezahlt.«
    Verhoeven starrte nachdenklich auf die Tischplatte hinunter. »Klingt fast, als ob er sich absetzen wollte.«
    »Sein Anwalt weiß von nichts«, entgegnete Werneuchen mit wertfreier Miene.
    »Jemand sollte mit dieser Verlobten reden«, befand Hinn richs.
    »Das übernehme ich!« Winnie Heller sprang auf. Wenn das keine gute Gelegenheit war, der Begegnung mit Dr. Kerr zu entgehen!
    »Seit wann entscheiden Sie, wer hier welche Aufgaben übernimmt?«, blaffte Hinnrichs. Dann sah er mit herausfordernd vorgerecktem Kopf zu Verhoeven hinüber. Die Botschaft war eindeutig:
Sie als Vorgesetzter und noch dazu dienstälterer Beamter werden sich doch wohl von diesem jungen Ding nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen, oder?
    Winnie Heller konnte sehen, wie Verhoeven mit sich kämpfte. Zum einen hatte er sehr wohl verstanden, worum es ihr ging, und wollte ihr beispringen. Zum anderen stand er bei Hinnrichs beständig unter Druck. Der Leiter des KK 11 war seit jeher der Überzeugung, dass es Verhoeven an Entschlossenheit und Durchsetzungskraft mangele. Und er ließ auch keine Gelegenheit aus, seinem Beamten genau das unter die Nase zu reiben.
    »Na ja, ich dachte, dass ein Gespräch von Frau zu Frau …«, setzte Winnie hastig an, doch Hinnrichs ließ sie gar nicht erst zum Zuge kommen.
    »So, so, haben Sie gedacht, ja?«, pfiff er augenblicklich dazwischen. »Und ich dachte, Sie seien gar nicht der Typ für Frauengespräche.«
    Bin ich auch nicht, du Armleuchter!, dachte Winnie, während sie sich schicksalsergeben wieder hinsetzte.
Ich will einfach nur weg hier!
    »Wie Sie meinen …«
    Das Läuten des Telefons kam so unerwartet, dass die spannungsgeladene Luft beinahe Funken schlug.
    Verhoeven nahm den Anruf entgegen und reichte das Telefon dann umgehend an Hinnrichs weiter. Der sagte zweimal »Ja.« Und: »Tja, nicht zu ändern.« Dann drückte er ärgerlich auf die Taste mit dem roten Hörer.
    »Frau Dr. Kerr bittet um Entschuldigung, aber sie ist heute Abend infolge eines Notfalls nun doch nicht mehr abkömmlich.« Seine stahlblauen Augen richteten sich auf Winnie Heller. »Sie kommt stattdessen morgen Vormittag.«
    »Wie schön«, hörte Winnie sich sagen, bevor sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    »Ja, nicht wahr?« Hinnrichs’ Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut. »Das bedeutet, Sie haben alle Zeit der Welt, um Ihr sogenanntes Frauengespräch zu führen, während Ihr Partner«, sein Blick richtete sich auf Verhoeven, ohne dass er auch nur eine Spur freundlicher geworden wäre, »zu Ackermanns Apartment fährt und sich dort nach dem Stand der Ermittlungen erkundigt. Das heißt … natürlich nur, falls es Ihnen beiden so recht ist …«
    Angesichts der Gefährlichkeit in seinem Blick verzichteten Winnie und Verhoeven auf jeden weiteren Kommentar und beeilten sich, den Raum zu verlassen, bevor der Leiter des KK 11 so richtig in Fahrt kam.
    8
    »Nichtssagend« war Winnies erster Eindruck, als Miriam Bandow die Tür zu ihrer Wohnung öffnete.
    Die Einundvierzigjährige arbeitete als Sekretärin bei einer mittelständischen Firma und lebte trotz eines gar nicht mal schlechten Gehalts eher bescheiden. Zwei Zimmer, Kochnische, Bad in einem gepflegten Haus aus den sechziger Jahren. Apricotfarbene Wände und toskanischer Kitsch. Dazu ein einäugiger Kater, der zwischen einer Unzahl an Kissen auf dem Sofa herumturnte. Eines davon trug die Aufschrift: DU BIST MEIN GOLDSCHATZ .
    »Das ist von Achim«, erklärte Miriam Bandow, die Winnies Blick gefolgt war. Ihre Augen waren vom vielen Weinen gerötet, und noch immer konnte sie die Tränen nur mit äußerster Mühe zurückhalten. »Wir wollten so schnell wie möglich zusammenziehen, wissen Sie«, schniefte sie. »Irgendeine nette kleine Wohnung mit Garten. Darauf freuen wir uns schon seit Jahren.«
    Du dich vielleicht,
dachte Winnie, während sie sich hektisch ihr Schalmonster vom Hals wickelte. Ihre Ohren waren taub von der Kälte, obwohl sie nur ein paar Schritte gegangen war. »Wann haben Sie Ihren Verlobten denn zum letzten Mal gesehen?«, fragte sie und blickte sich unauffällig um.
    »Mittwochabend.«
    Also kurz nachdem er seinen Flug gebucht hatte, ergänzte Winnie im Stillen.
    »Wir haben zusammen gekocht, und es … es war wunderschön.« Miriam Bandows Züge wurden weich. »Achim war so … so sensibel, wissen Sie? Ganz anders als die meisten Männer.«
    Doch Winnie

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