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Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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der für die Beschaffung von Hintergrundinformationen zuständig war, schüttelte bereits energisch den Kopf. »Ackermann tötete ausschließlich mit Medikamenten.«
    Die Tür ging auf, und Burkhard Hinnrichs, der Leiter der Abteilung für Kapitalverbrechen, kam herein. Als er sah, dass Verhoeven telefonierte, nickte er lediglich stumm in die Runde und nahm am Kopfende des Tisches Platz.
    »Sonst noch was, das für uns wichtig sein könnte?«, fragte Verhoeven, der immer ein wenig nervös wurde, sobald Hinnrichs auf der Bildfläche erschien.
    »Na ja, es stehen natürlich noch eine ganze Reihe von Ergebnissen aus«, antwortete Dr. Gutzkow mit der gewohnten Vorsicht, »aber der Schnelltest hat keine Hinweise auf Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch ergeben. Ihr Opfer war körperlich kerngesund und gut versorgt. Und wir haben auch keine Hinweise auf Misshandlungen gefunden, die der Tat vorausgegangen sein könnten. Alles Weitere erfahren Sie aus meinem Bericht.«
    Verhoeven bedankte sich und unterbrach die Verbindung.
    »Na?«, fragte Hinnrichs. »Wie sieht’s aus?«
    »Unser Opfer wurde höchstwahrscheinlich gefoltert«, erklärte Verhoeven und wiederholte noch einmal in groben Zügen, was sie vor Hinnrichs’ Auftauchen von Dr. Gutzkow erfahren hatten.
    »Vielleicht hatte da noch jemand eine Rechnung offen«, mutmaßte Hinnrichs, als Verhoeven zu Ende war. »Was mich, ehrlich gesagt, nicht wundern würde. Immerhin hatte dieser Kerl drei Leute auf dem Gewissen.«
    »Ackermann hat die Morde, die ihm zur Last gelegt wurden, bis zum Schluss geleugnet«, bemerkte Bredeney beiläufig.
    »Natürlich hat er das«, fauchte Hinnrichs. »Er wäre ja auch dumm gewesen, wenn nicht.«
    Um sich Gehör zu verschaffen, hob Winnie den Zeigefinger wie in der Schule. Doch das wurde ihr erst bewusst, als es schon zu spät war. »Worüber reden wir hier eigentlich?«, fragte sie. »Ich meine, ich weiß, dass Ackermann drei Patienten ermordet haben soll. Aber dass ich mich an die genauen Umstände erinnern könnte, wäre wirklich zu viel gesagt.«
    »Damit kann ich dienen.« Werneuchen schob seine Teetasse zur Seite und wühlte in einem Stapel Kopien, der vor ihm auf dem Tisch lag. »Die Mordserie, wegen der Ackermann im Frühjahr 2003 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, ereignete sich im Senioren- und Pflegeheim St. Hildegard in Biebrich. Träger der Einrichtung ist das Bistum.«
    Hinnrichs’ Miene verriet deutlich, dass er die letzte Information für absolut überflüssig hielt.
    Doch Werneuchen ließ sich nicht beeindrucken. »Ackermann war vier Jahre dort beschäftigt«, fuhr er fort. »Vierzehnhundert Euro brutto, plus sechsunddreißig Euro im Monat auf ein innerbetriebliches Rentenkonto. Es gab praktisch nie Ärger mit ihm, und es gab auch keine einschlägigen Beschwerden. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als der Staatsanwalt ihn wegen dreifachen Mordes anklagte.«
    »Das ist doch nichts Ungewöhnliches«, befand Hinnrichs. »Es sind doch meistens die Unauffälligen.«
    »Tja«, nickte Werneuchen. »Und unauffällig scheint Ackermann wirklich gewesen zu sein. Die Kollegen fanden ihn weder besonders nett noch besonders fürchterlich. Seine Nachbarn bekamen ihn kaum zu Gesicht. Und die Mitglieder des vielzitierten Kirchenchors gaben an, dass er einfach gern Musik machte.« Er zuckte die Achseln. »Angeblich durfte er als Kind kein Instrument lernen.«
    »Heißt also im Klartext, dass ihn niemand wirklich einschätzen konnte«, resümierte Hinnrichs.
    »So sieht’s aus.« Werneuchen befeuchtete seinen linken Zeigefinger und blätterte eine andere Seite auf, ohne wirklich hinsehen zu müssen. »Obwohl Ackermann intelligent war, fiel ihm das Lernen schwer. Vermutlich auch, weil sich bei ihm zu Hause nie wirklich jemand um ihn geschert hat. Er besuchte zunächst die Hauptschule, machte dann doch die mittlere Reife und im Anschluss daran eine Ausbildung als Krankenpfleger.«
    »Warum? War er sozial veranlagt?«, fragte Bredeney.
    Werneuchen schüttelte den Kopf. »Seine Klassenlehrerin von der Berufsschule gab an, er habe auf ihre Frage nach seiner Motivation mal geäußert, in diesem Bereich habe er sich einfach die größten Chancen ausgerechnet. Er habe sich nie durch besondere Leistungen hervorgetan und könne im Grunde froh sein, überhaupt eine Stelle bekommen zu haben.«
    Winnie dachte an die Spuren auf dem Friedhof, die vom langen, qualvollen Todeskampf des ermordeten Pflegers zeugten. »Und warum fing er

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