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Schneewittchen-Party

Schneewittchen-Party

Titel: Schneewittchen-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Street.«
    »Das waren doch die Anwälte von Mrs Levin-Smith?«
    »Ja. Genau die.«
    »Er ist mit einem Messerstich in den Rücken ermordet worden. Nicht weit vom ›Grünen Schwan‹. Angeblich hatte er eine Affäre mit der Frau vom Wirt, Harry Griffin. Gut aussehendes Weibsstück war sie, ist sie eigentlich immer noch, vielleicht ein bisschen angejahrt inzwischen. Fünf oder sechs Jahre älter als er, aber sie hatte es mit den jungen Männern.«
    »Die Waffe?«
    »Das Messer ist nie gefunden worden. Es wurde auch behauptet, dass Les mit ihr Schluss gemacht und was mit einem andern Mädchen angefangen hatte, aber wer dieses Mädchen war, ist nie aufgeklärt worden.«
    »Ah. Und wer stand in diesem Fall unter Verdacht? Der Wirt oder seine Frau?«
    »Beide konnten’s gewesen sein. Die wahrscheinlichere war die Frau. Sie war eine halbe Zigeunerin und ein temperamentvolles Weibsbild. Aber es gab auch andere Möglichkeiten. Unser Lesley hatte kein ganz untadeliges Leben geführt. Als er Anfang zwanzig war, hatte er mal Abrechnungen gefälscht. Es hieß, er komme aus zerrütteten Familienverhältnissen. Seine damaligen Arbeitgeber traten für ihn ein. Er bekam nur eine kurze Strafe und wurde dann, als er aus dem Gefängnis kam, von Fullerton, Harrison und Leadbetter übernommen.«
    »Und von dann ab hatte er sich nichts mehr zu Schulden kommenlassen?«
    »Na ja, jedenfalls nichts Beweisbares. Was seine Arbeit betraf, schien wirklich alles in Ordnung zu sein, aber er war in einige sehr fragwürdige Sachen mit seinen Freunden verwickelt. Er war nun mal ein schwarzes Schaf, aber ein sehr vorsichtiges.«
    »Und die andere Möglichkeit?«
    »Dass er von einem seiner weniger reputierlichen Bekannten erstochen worden ist. Wenn man sich mit so unerfreulichen Leuten einlässt, muss man mit einem Messer zwischen den Rippen rechnen, wenn man sie im Stich lässt.«
    »Und was noch?«
    »Tja, er hatte eine ganze Menge Geld auf seinem Bankkonto. War in bar eingezahlt worden. Keinerlei Angaben, von wem es kam. Das allein war schon verdächtig.«
    »Vielleicht bei Fullerton, Harrison und Leadbetter geklaut?«, schlug Poirot vor.
    »Sie sagen Nein. Sie haben einen Buchprüfer kommen und alles nachkontrollieren lassen.«
    »Und die Polizei hatte keine Ahnung, woher es sonst noch gekommen sein konnte?«
    »Nein.«
    »Auch das ist nicht Joyce’ Mord, würde ich meinen«, sagte Poirot. Er las den letzten Namen: »Janet White.«
    »Sie wurde erwürgt auf einem Fußweg gefunden, einer Abkürzung zwischen der Schule und ihrer Wohnung. Sie wohnte mit einer andern Lehrerin zusammen, Nora Ambrose. Sie hat berichtet, dass Janet White Angst vor einem Mann hatte, von dem sie sich ein Jahr zuvor getrennt hatte, der ihr aber öfter Drohbriefe schrieb. Man hat über diesen Mann nie etwas entdecken können. Nora Ambrose kannte seinen Namen nicht und wusste auch nicht genau, wo er wohnte.«
    »Aha«, sagte Poirot. »Das kommt der Sache schon näher.«
    Und er machte einen dicken, schwarzen Haken an Janet Whites Namen.
    »Warum?«, fragte Spence.
    »Weil es eine Art von Mord ist, von der man eher annehmen kann, dass ein Mädchen in Joyce’ Alter ihn gesehen hat. Sie kann ein Handgemenge gesehen oder einen Streit gehört haben zwischen einem Mädchen, das sie kannte, und einem fremden Mann. Dass es mehr war, hat sie damals nicht gedacht. Wann ist Janet White ermordet worden?«
    »Vor zweieinhalb Jahren.«
    »Auch das«, sagte Poirot, »ist etwa der richtige Zeitpunkt. Joyce war damals noch nicht klar, dass der Mann, der die Hände an Janet Whites Hals hatte, sich nicht mit ihr abknutschte, sondern sie vielleicht gerade umbrachte. Aber als sie ein bisschen größer war, kam ihr plötzlich die richtige Erklärung.«
    Er sah Elspeth an. »Sie stimmen mir zu?«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Elspeth. »Aber fangen Sie’s nicht am falschen Ende an? Sie suchen nach früheren Mordopfern anstatt nach einem Mann, der hier in Woodleigh Common erst vor drei Tagen ein Kind ermordet hat.«
    »Unser Weg führt uns von der Vergangenheit in die Gegenwart«, sagte Poirot. »Wir beginnen vor zweieinhalb Jahren und kommen schließlich zu dem Zeitpunkt vor drei Tagen. Und deshalb müssen wir jetzt überlegen, wer von den Leuten bei der Kindergesellschaft mit einem früheren Verbrechen in Verbindung gebracht werden kann.«
    »Ich habe eine Liste der Anwesenden hier.«
    »Sorgfältig geprüft?«
    »Ja, doppelt geprüft, es war ganz schön mühsam. Hier sind die

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