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Schneewittchens Tod

Schneewittchens Tod

Titel: Schneewittchens Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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verloren und .«
    »Sollen wir einen Termin ausmachen, um die Sache zu besprechen?«
    Greg verzog das Gesicht, hob die kräftigen Schultern und die Augen zum Himmel. Chib blickte auf den Boden.
    »Nun ja …«, sie zögerte, »ich bin in der Stadt und …«
    »Um sechs Uhr im Majestic?«
    »Wunderbar. Bis gleich.«
    »Nun sieh mal einer an, wie schön er reden kann! Wieder eines von deinen Täubchen?«
    »Eine Frau, die ihren Hund ausstopfen lassen will.«
    »Wenn ich tot bin, kannst du meinen Schwanz ausstopfen und ihm dem Musee de l'Homme schenken«, spottete Greg, den Blick auf zwei junge Mädchen geheftet, die am Nachbartisch Platz genommen hatten. Nordische Typen, entschied er. Guter Stoff.
    »Also, ich gehe.«
    Chib hatte sich erhoben.
    »Du kannst meinen Martini austrinken, ich will nicht mehr.«
    »Ja, ciao, amüsier dich gut mit deiner Alten. Ich rufe dich an.«
    Ein betörendes Lächeln auf den Lippen, hatte er sich bereits den Mädchen zugewandt.
    Bssss.
    Schon wieder!
    »Hallo Opa!«
    Gaelle.
    »Bist du in der Uni?« »Ja, wir haben gerade Pause. Heute Abend wird es spät. Wenn du Zeit hast, komme ich morgen bei dir vorbei.«
    »Kein Problem. Wollen wir zusammen essen?«
    »Ja, bei Sympathie auch mehr. Du scheinst nicht gerade in Hochform.«
    »Ich bin ein bisschen müde.«
    »Und weiter?«
    »Und weiter was?«
    »Du verheimlichst mir was.«
    »Greg hat sich von Andrieu nackt in Aichas Zimmer erwischen lassen.«
    »Wie kann man so blöd sein! Aber was hatte Andrieu in Aichas Zimmer zu suchen?«
    Gute Frage.
    »Vielleicht hat er sich eine schnelle Nummer erhofft«, fuhr Gaelle fort. »Wenn seine Frau nicht da war …«
    »Sie war in der Stadt, darum ist Greg hingefahren, sie waren allein in der Villa. Andrieu wurde erst abends erwartet, aber dann ist er schon mittags zurückgekommen.«
    »Findest du das nicht komisch? Er kommt viel früher nach Hause und taucht direkt bei Aicha auf, an eben dem Tag, wo sonst keiner zu Hause ist.«
    »Für dich sind alle Männer sexbesessen.«
    »Na ja .«
    »Greg meinte, er war eher verärgert, dass Blanche nicht da war.«
    »Ja, das klassische Spiel. Aber das hat nichts zu bedeuten. Verheiratete Männer sind die schlimmsten. Gut, ich muss wieder in die Vorlesung.«
    Andrieu, der Aicha verführen wollte? Der aus diesem Grund früher nach Hause gekommen war! Wie ihn das beruhigt hätte!
    Noemie Labarriere saß an einem Tisch in einer ruhigen, etwas dämmrigen Ecke. Sie trank einen Cappuccino und blätterte in einer Zeitschrift.
    »Ich hoffe, ich komme nicht allzu spät«, sagte Chib und zog einen Korbstuhl heran.
    Es gar genau sechs Uhr.
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich bin zu früh dran«, entschuldigte sie sich höflich.
    Er setzte sich, sie faltete die Zeitschrift zusammen. Er bestellte ein Mineralwasser. Er hatte keinen Durst. Sie klopfte mit dem Löffelrücken ganz leicht auf den Schaum ihres Cappuccino.
    »Wir haben sehr an unserem Scotty gehangen, wirklich ein braver kleiner Hund. Aber er hatte die furchtbare Angewohnheit, Katzen zu jagen, er konnte sie nicht ertragen, sie machten ihn verrückt!«
    »Wir haben alle unsere Fehler«, bemerkte Chib-der-König-der-Einbalsamierer.
    »Mein Mann hat ihn gefunden. Er hing an einem Zweig, der arme Kleine. Diese elenden Halsbänder … Und Blanche hatte gerade Elilou verloren … Ich habe es nicht einmal gewagt, zu weinen, ich schämte mich, verstehen Sie, ein Hund .«
    »Die Liebe macht keinen Unterschied zwischen den Lebewesen.«
    »Glauben Sie wirklich?«
    Keine Ahnung. Ich habe gerade mit Blanche geschlafen, ich denke an nichts anderes, ich bin total durchgeknallt.
    »Mein Mann hat schon seinen Jagdhund Coquette präparieren lassen. Also warum nicht auch Scotty? Wir stellen die beiden nebeneinander in Pauls Bibliothek, unter den Wildschweinkopf.«
    »Ihr Mann ist Jäger?« »Ein leidenschaftlicher. Er und Chassignol sind gute Schützen. Andrieu auch, aber er ist mehr für den Schießstand.«
    »Sind sie eng befreundet?«
    »So weit das Männern möglich ist«, lächelte sie und entblößte dabei ihre tadellosen Jacketkronen. »Wissen Sie, diese ganze Sache mit dem Testosteron, dem Kampfgeist, der Revierverteidigung … wie mein armer Scotty. Eine Frau wird niemandem nachjagen, der in ihrem Garten herumspaziert. Sie bietet ihm eher eine Erfrischung an.«
    »Sie sind also keine Jägerin?«
    »Ganz bestimmt nicht! Blanche, Clotilde und ich spielen Tennis, das ist besser für die Linie. Chassignol würde es gerne sehen, dass

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