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Schneewittchens Tod

Schneewittchens Tod

Titel: Schneewittchens Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Sie stank nach Sklavin In ihren Augen, in ihrem Mund der üble Geruch
    Der Geruch nach Schreien zwischen den Laken der Geruch nach Feuchtigkeit der schmerzt
    Die Lippen einer Schlampe und die Wangen eines Kindes
    Ihre Lippen
    ich will sie besitzen
    Ich schneide sie ab
    Ich presse sie auf meinen Hals
    Hure

KAPITEL 10
    Die Sonne durchflutete das Zimmer. Chib öffnete kurz ein Auge und schloss es wieder. Wie spät war es? Er tastete auf den Fliesen nach seiner Uhr, bemerkte, dass er sie am Handgelenk trug: 11 Uhr 12. Super. Er hatte geschlafen wie ein Baby. Wenn er nur nicht solche Kopfschmerzen hätte . Er drehte sich auf den Rücken, spürte etwas im Kreuz und zog eine leere Wodkaflasche aus dem zerknitterten Betttuch. Na so was! Er hätte schwören können, dass sie gestern Abend noch drei viertel voll gewesen war. Die mit dem Büffelgras, seine Lieblingsmarke. Er hatte übrigens den Eindruck, dass die ganze Büffelherde in seinem Mund weidete. Und dort auch ihre Fladen zurückließ. Schnell, die Zähne putzen. Und pinkeln. Er stand auf, schwankte geblendet. Er hatte eigentlich nur vor dem Zubettgehen einen kleinen Schlaftrunk nehmen wollen, nachdem Scottys Fell sorgfältig auf das Trockengestell gespannt war. Sich keinen Jahrhundertrausch antrinken wollen. Einen, nach dem man Lust auf fünfzehn Jahre Schlafkur hat.
    Er schleppte sich zur Dusche und schob sich unter den eisigen Wasserstrahl. Spitze Nadeln auf Schädel und Brust. Bis hundert zählen. Den Mund ausspülen, weg mit den Büffeln!
    Zitternd trocknete er sich ab. Wo war das verflixte Mundwasser mit Minzgeschmack? Beim Pinkeln gurgelte er mehrmals. Jetzt ein gutes Vitamin-C-1000, frischen Fruchtsaft, dann würde es sicher besser gehen. Das kalte Wasser rann angenehm über seinen Nacken.
    Er legte sich noch einen Moment hin, um kurz einige Zen-Atemübungen zu machen.
    Und er schlief wieder ein.
    Das Flugzeug brummte. Es würde landen, es würde hier auf dem Kopfkissen landen, aber sah denn dieser blöde Pilot nicht, dass das keine Landebahn war?
    Chib fuhr hoch. Das Handy hatte an seiner Wange vibrierte. Verstört drückte er auf die grüne Taste.
    »Man hat sie gestohlen! Man hat meine Tochter gestohlen!«
    Chib befeuchtete seine Lippen und hörte sich sagen: »Pardon?«, seine Stimme war rau, doch selbst wenn sein vernebeltes Hirn es nicht zugeben wollte - er hatte längst verstanden.
    »Man hat Elilou gestohlen!«, brüllte Jean-Hughues in den Hörer.
    »Aber …«, brummelte Chib, »aber warum …«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Haben Sie die Polizei benachrichtigt?«
    »Damit es als Schlagzeile in alle Zeitungen kommt? Darum rufe ich Sie ja an. Die Gräfin di Fazio hat mir gesagt, Sie kennen eine seriöse Agentur?«
    Was für eine Agentur? Eine Heiratsagentur? Eine Immobilienagentur? Wovon redet er? Plötzlich fiel es Chib wie Schuppen von den Augen, und der Schweiß brach ihm aus. Dieser Idiot von Greg! Er war eines Tages gekommen, als die Gräfin da gewesen war, und hatte sie wie ein Verrückter angemacht. Und mit ihren achtundsechzig Jahren war sie angesichts so viel männlicher Kühnheit dahingeschmolzen. »Ihr Freund ist wirklich reizend«, sagte sie immer, wenn sie sich nach dem Salonlöwen erkundigte. Greg hatte ihr eine Visitenkarte gegeben »Search Agency Untersuchungen aller Art«, er hatte sie sich von einem Automaten am Bahnhof ausdrucken lassen, mit seiner Telefonnummer, für den Fall der Fälle .
    »Nun«, drängte Andrieu mit gebrochener Stimme.
    Nun, nun .
    Plötzlich sah Chib klar. Greg als Privatdetektiv, das war die ideale Gelegenheit, der beste Weg, um eine Untersuchung über das zu führen, was dort oben wirklich vorging. Nur … Wer -ausgenommen eine geliftete und sexuell frustrierte alte Dame -konnte wirklich länger als zwei Sekunden daran glauben, dass dieser Schwachkopf ein Detektiv war? Trotzdem.
    »Ich kenne in der Tat jemanden«, sagte er. »Etwas extravagant, aber sehr effizient. Sie kennen ihn übrigens auch.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben ihn gestern gesehen. In Ihrem Haus. Gregory Donatello.«
    »Dieser ungehobelte Typ?«
    »Er ist gut in seinem Fach. Wenn sein Benehmen auch manchmal zu wünschen übrig lässt .«
    Stoßweiser Atem. Dann ein Seufzen.
    »Gut. Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, er soll so schnell wie möglich herkommen. Wir müssen sie wieder finden. Wenn wir sie nicht wieder finden, ich . ich würde es nicht überleben, verstehen Sie? Zu wissen, dass der Körper meiner Kleinen in den Händen eines

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