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Schneewittchens Tod

Schneewittchens Tod

Titel: Schneewittchens Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Brombeerstrauchs aufregen!«, knurrte Winnie.
    »Gaelle, ich stelle dir Winifried vor«, fiel Chib ein. »Die Verlobte von Rene Chassignol«, fügte er übertrieben respektvoll hinzu.
    »Das erklärt noch lange nicht, warum Sie sich dort versteckt haben. Wahrscheinlich, um uns auszuspionieren«, fuhr Gaelle trocken fort.
    »Ich habe mich gefragt, was Sie da treiben«, protestierte die junge Frau, »ich habe nicht spioniert! Zunächst habe ich gedacht, Sie hätten hier vielleicht etwas . ungestörte Zweisamkeit gesucht . Und dann habe ich Ihr Gespräch gehört, das hat mich neugierig gemacht, so!«, schloss sie und betrachtete aufmerksam ihre langen, orangefarben lackierten Nägel.
    »Ist Monsieur Chassignol bei den Labarrieres zum Mittagessen?«, fragte Chib, um die Stimmung etwas zu lockern.
    Winnie errötete.
    »Nein, ich wollte ihnen nur kurz hallo sagen.«
    Sie lügt, dachte er bei sich. Aber warum? Was steckt dahinter?
    Winnie sah auf ihre Uhr, eine mit Brillanten verzierte Twenty 4. Plötzlich hatte sie es sehr eilig.
    »O je, ich muss mich beeilen. Ciao!«
    Behände hüpfte sie über die Felsen, so, als hätte sie Leinenschuhe statt Pumps an den Füßen, und winkte ihnen, als sie den Hang hinaufeilte, noch einmal freundschaftlich zu.
    »Warum nimmt sie denn diesen Weg?«, murmelte Gaelle.
    »Dir kommt das also auch komisch vor?« »Wenn du mich fragst, obskurer kann das gar nicht sein. Sie gehört nicht zu der Art von Frauen, bei der man sich vorstellen könnte, dass sie Pilze sucht und dem Gesang der Meisen lauscht. Wenn ich mich nicht irre, ist sie eher auf Männerfang.«
    »Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell eine Frau in einer anderen die Kurtisane entdeckt!«
    »>Kurtisane<, wie niedlich! So redet heute keiner mehr, Opa.«
    »Immerhin hat Opa Winnie aufgespürt, eine Winnie ohne ihren Chassignol, aber vielleicht auf der Jagd nach Labarriere …«, schloss er nachdenklich.
    Gaelle Blick wanderte den grasbewachsenen Hang hinauf. »Könnte sie mit dem, was uns beschäftigt, etwas zu tun haben?«
    »Ich weiß nicht«, gestand Chib. »Es kommt mir wenig wahrscheinlich vor. Winnie-die-Pute eine Komplizin des Mörders-Vergewaltigers-Leichendiebs? Ich sehe keine Frau in dieser Geschichte.«
    »Macho!«, rief Gaelle und verzog spöttisch den Mund.
    »Vielleicht«, gab Chib irritiert zu, »aber kannst du dir vorstellen, dass eine Frau mit einer Kinderleiche rumrennt? Einem Typen hilft, solche Sachen zu machen? Ich glaube das nicht. Das ist die Tat eines Mannes.«
    »Hört, hört, die Theorien des Leonard Chib Moreno über Hoden- und Vaginaltaten!«
    »Genau. Beispiel: Ich habe Lust, dir eine runterzuhauen, während du mit der Zunge zuschlägst.«
    »Darüber beklagst du dich aber nicht immer .«
    Sie trat auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann wurde ihr Gesicht wieder besorgt.
    »Ich schlage vor, wir gehen zu deinem Floride zurück und drehen eine Runde auf der D 9.«
    »Okay.«
    Jeder in seine Gedanken vertieft, kehrten sie um.
    »Moment«, sagte Chib plötzlich. »Und wenn wir den Labarrieres einen kleinen Besuch abstatten würden? Um uns zu überzeugen, was an Winnies Geschwätz dran ist? Wir können uns schließlich auch im Wald verlaufen haben.«
    Gaelle nickte, und sie kletterten mit dem eigenartigen Gefühl, etwas Unrechtes zu tun, über die Hecke.
    Die Seite der Labarrieres glich der der Andrieus wie ein Wassertropfen dem anderen. Perfekt ausgelichtete Pinien, gut geschnittene Olivenbäume, Beete mit rosafarbenem und gelbem Oleander, ein englischer Rasen und ein türkisfarbener Swimmingpool, eingefasst von rosafarbenen Steinplatten. Man hörte rhythmisches Klatschen, das einen schnellen Schwimmer verriet.
    »Gibt es hier keinen Hund?«, fragte Gaelle leise.
    »Es gab einen, aber den stopfe ich gerade aus.«
    »Du scheinst langsam wirklich zum Liebling des Jetset zu werden!«
    »Huuuhu!«, rief Chib, ohne ihr zu antworten, »ist jemand da?«
    Spritzen. Stille. Dann tauchte ein Kopf aus dem Pool auf. Labarriere, keuchend, das schüttere Haar an den Schädel geklatscht. Ein massiger Oberkörper, mit üppiger grau gelockter Behaarung. Er stemmte sich auf den Rand des Beckens.
    »Was suchen Sie hier?«
    »Entschuldigen Sie, wir sind spazieren gegangen und haben uns im Weg geirrt«, erklärte Chib. »Darf ich Ihnen Gaelle, meine Verlobte, vorstellen?«
    »… erfreut. Meine Frau ist nicht zu Hause«, sagte Labarriere und griff nach einem marineblauen Handtuch.
    »Sie sind aber nicht

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