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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Energieerzeuger sind erschöpft. Wir werden sie auswechseln müssen. Anders sehe ich keine Chance.«
    Voller Sehnsucht dachte Cliff an einen kräftigen Schluck Archer's tears , den er jetzt gebraucht hätte. Nicht nur er, verbesserte er sich schweigend. Auch der Rest der Crew. An Bord befand sich selbstverständlich außer dem medizinischen Alkohol kein Tropfen davon.
    »Verdammt!« sagte er laut.
    »Richtig!« meldete sich Mario. »Darf ich erinnern, daß wir uns alle äußerst freiwillig gemeldet haben? Jetzt können wir unser Geschick beweisen.«
    Atan erwiderte an der Stelle des Kommandanten.
    »Achtung! Echo! Ich schalte auf Zentralschirm.«
    Cliff, Helga und Mario stürzten nach vorn und blickten den Schirm an. Das Bild der stechenden Lichtpünktchen veränderte sich, und mehrere Astronomische Einheiten weiter voraus bemerkten die Menschen das große Echo eines Planeten. Von dieser riesigen Masse bewegten sich zwei kleine Pünktchen fort.
    »Zwei Schiffe!«
    »Richtig«, sagte Atan. »Mario – an den Komputer!«
    Mario machte einen riesigen Satz und aktivierte das Eingabeelement.
    »Was ist los, Shubashi?« fragte er kurz.
    »Ich übermittle dir die Zahlen. Rechne bitte den Kurs der beiden Energieechos in bezug auf unsere Position aus. Wir driften entlang folgender Achse ...«
    Atan murmelte Zahlen mit der Geschwindigkeit einer kleinen Rechenmaschine, und der Erste Offizier, Chefkybernetiker, berührte die entsprechenden Tasten des Eingabeelements. Die Lichter des Komputers begannen zu spielen, als er den Rechenvorgang einleitete.
    Sekunden später:
    »Diese beiden Pünktchen müssen Raumschiffe sein«, sagte Mario de Monti mit der Sicherheit des Experten. »Sie sind von diesem Planeten gestartet. Oder zumindest haben sie eben den Orbit um diesen Planeten verlassen; es ist den Werten zu entnehmen.«
    Cliff überwachte die beiden Zeichen auf dem großen Schirm.
    »Beschleunigen sie, Mario?«
    »Sie beschleunigen, Cliff«, sagte der Erste. »Und ihr Kurs führt sie genau eine halbe Astronomische Einheit an unserer Position vorbei. An der Position, die das Schiff AZTRAN Beta haben wird. Um es korrekt auszudrücken. Die geringste Entfernung wird in genau neunzig Sekunden erreicht sein.«
    Atan blieb es vorbehalten, die große Überraschung dieses Augenblicks laut auszusprechen.
    »Logbuch: Raumüberwachung an Kommandant«, sagte er scharf betont. »Die beiden Energieechos entstammen nichtterranischen Schiffen. Die Emissionen sind völlig fremd.«
    »Fremd?« flüsterte Cliff und sah die beiden Schiffe an, die zusehends größer wurden.
    »Sehr fremd. Ich kenne die angemessenen Muster nicht. Es sind Schiffe, die von außerhalb der Raumkugel kommen. Extraterrestrier!«
    »Helga!«
    Das Logbuch lief mit, und der scharfe Ruf des Kommandanten wurde ebenfalls auf Band gespeichert.
    »Ja?«
    »Schalte bitte die optischen Aufzeichnungsgeräte ein. Und Atan versucht, eine gestochen scharfe Vergrößerung der beiden fremden Schiffe zu erhalten. Mario geht an den Overkillprojektor.«
    »Sinnlos, Kommandant!« warf der Bordingenieur ein.
    Cliff schaute auf und schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Warum, Hasso?« fragte er.
    »Weil wir für einen Overkill-Schuß keine Energie mehr haben. Wir können nur hoffen, daß uns die Fremden nicht entdecken, und wenn sie uns entdecken, daß sie uns in Ruhe lassen.«
    »Immerhin bleibt uns die Hoffnung«, sagte Cliff.
    »Immerhin.«
    Atan Shubashi richtete seine Linsen aus und arbeitete konzentriert und ohne ein Wort an den Schirmen. Er verfolgte die beiden fremden Schiffe, fing sie ein und stellte dann eine starke Vergrößerung her. Dieses Bild schaltete er auf den großen Schirm, wo es die anderen genau sehen und die Aufzeichnung übernehmen konnten.
    »Danke!«
    Die Schiffe waren fremd, unbekannt und sehr schnell.
    Entweder sahen sie die driftende AZTRAN nicht, oder sie hielten es nicht für nötig, das Schiff überhaupt zu beachten. Die Fremden flogen schräg hintereinander, beide Schiffe waren gleich aussehend. Sie glichen schlanken Spindeln mit drei eleganten Flossen genau in der Mitte. Ein hauchdünner Schweif von Partikeln zog hinter ihnen her wie hinter einem Kometen. Sie rasten der AZTRAN entgegen, wurden größer und größer und verschwanden dann langsam zwischen den Sternen.
    »Sie haben Erdkurs, nicht wahr?« fragte Cliff.
    Mario und Atan hatten es bereits ausgerechnet.
    »Ja. Eindeutig. Ihr Ziel ist die Erde.«
    Die Stille in der Kommandokanzel war drückend, und sie

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