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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Platz in den Laderäumen vorhanden war, erübrigte es sich, die leeren Zellen wieder ins Depot zurückzuschleppen. Die einzelnen Schleusentüren schlossen sich wieder, und Cliff blieb neben der Kuppel stehen und vergewisserte sich, daß sie schloß. Dann ging er zurück und fuhr mit dem Lift hinauf ins Schiff.
    Er konnte sich noch immer nicht beruhigen.
    Zwanzig Tage!
    Während auf der Erde und innerhalb des Raumschiffes nur rund fünfzehn Stunden vergangen waren.
    »Mario und ich werden den Garrardmotor reparieren«, verkündete Hasso. »Wir wünschen möglichst selten gestört zu werden, bitten um ausreichenden Nachschub an Nahrungsmitteln und an Musik, durch die Bordsprechanlage abgespielt, und um Ruhe.«
    Cliff grinste vage, winkte ab und versprach:
    »Alles genehmigt.«
    Das Schiff stand unbeweglich auf den Antigravpolstern über dem Sand. Vor ganz kurzer Zeit war die Sonne über diesem Teil des Planeten aufgegangen, und als Cliff im Handbuch nachschlug, stellte er fest, daß der Planet in dreißig Stunden einmal rotierte.
    »Ich werde mich jetzt duschen«, sagte er zu Atan, »und dann bin ich in meiner Kabine. Störung jederzeit, aber nur bei wichtigen Dingen. Klar?«
    Atan sah kaum von seinen Teleschirmen auf und murmelte:
    »Aye, Kommandant!«
    Er war damit beschäftigt, die nähere und weitere Umgebung des Schiffes abzutasten. Alles, was die Ultrarotbilder zeigten, waren die schwarzen Flächen. Sie rührten von dem blauen Himmel, dem Wasser eines nahen Sees her. Die Infrarotstrahlung wurde von Himmel und reflektierendem Wasser weitestgehend absorbiert, und die Laubbäume des Waldes standen fast schneeweiß auf den Schirmen. Atan ließ die Linsen rotieren und suchte den Waldrand ab.
    Ein Bild, das wie eine Landschaft im Mondlicht aussah.
    »Helga!« sagte Atan. »Setzest du dich neben mich? Ich fühle mich so einsam.«
    Aus dem Unterschiff kamen die Geräusche, die von den schweren Schlüsseln verursacht wurden. Hasso und Mario demontierten die ausgefallenen Teile der Maschine.
    »Gern. Wonach suchst du eigentlich?«
    Atan fuhr sich über seine halbe Glatze und zog seine Stirn in tiefe Falten.
    »Ich werde langsam genauso mißtrauisch wie der Chef. Ich weiß, daß die Schiffe von hierher kamen, und ich habe etwas dagegen, hier in einem wehrlosen Schiff von ihnen überrascht zu werden. Ich suche. Vielleicht finde ich Spuren von ihnen, bevor es zu spät ist.«
    Helga nickte nur.
    Die Landschaft, durch vier verschiedene Detektoren in verschieden aussehende Bilder verwandelt, drehte sich auf den Schirmen. Wald, Sand, Lichtungen, Felsen und Wasser, dann wieder Wald, ein Tafelberg, Wolken, die Sonne und Wald ... ein monotoner Reigen.
    »Halt.«
    Helga fuhr hoch.
    »Was ist los, Atan? Habe ich mich erschreckt!«
    Stumm deutete Atan auf die vier Schirme, nacheinander an die gleiche Stelle. Er hatte die Bewegung seiner Suchapparatur angehalten. Helga blickte genau hin und sah ... die Reflexe der Sonne auf Metall.
    »Sonnenreflexe!« sagte sie.
    Atan lehnte sich zurück, hob das schwere Exemplar des Handbuches auf und schlug eine angemerkte Stelle auf.
    »Hier – Tjader II. Auf diesem ganzen, weiten, öden Planeten gibt es außer diesem Depot neben dem Schiff nichts, das von uns Terranern stammt. Nichts! Ich wiederhole: nichts! «
    Helga lächelte.
    »Ich habe es inzwischen auswendig gelernt«, sagte sie. »Nichts.«
    In Atans Blick kam etwas Dämonisches, als er weitersprach:
    »Richtig. Und es ist so gut wie undenkbar und unmöglich, daß ich hier in einer Waldlichtung plötzlich einen Reflex entdecke. Sonne scheint auf Metall. Dieses Metall ist nicht von uns, also muß es – logischerweise! – von jemand anderem stammen. Außer uns befanden sich nur die zwei Fremdschiffe in diesem Raumkubus. Folglich stammt dieses Metall von den Fremden.«
    »Sehr scharfsinnig gefolgert«, sagte Helga. »Es ist nicht bewiesen, daß die Fremden uns gleich beschießen werden.«
    »Nein. Aber vorsichtige Menschen leben länger. Und ich habe nun einmal vor, meine Pension lange zu kassieren. Spaß beiseite – wecken wir den Boß?«
    Helga überlegte kurz, dann erwiderte sie langsam.
    »Ja. Er hat eine Stunde geschlafen, und diese Sache scheint wichtig zu sein. Wecken wir ihn.«
    Sie erbot sich sogar, persönlich hinunterzufahren und den Kommandanten aus dem Schlaf zu reißen.
    Cliffs Reaktion war angemessen laut.
     
    *
     
    »Ich tue es ungern«, sagte er, »aber es muß sein.«
    »Ich bleibe im Schiff«, erwiderte Helga. »Ihr zwei

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