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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ist eine sehr leichte Beute. Sie führen einen psychologischen Krieg. Dadurch, daß wir von Anfang an versuchten, diese tödliche Neuigkeit zu verbergen, haben wir zumindest die Opfer einer Massenpsychose gespart.«
    Villas Lachen klang mehr als bitter.
    »Unsere Herren Staatslenker waren nur zu verängstigt, etwas zu unternehmen; das erklärt ihr Schweigen. Die Flotte hat die Situation bisher gerettet. Sie wird auch die Stütze des Widerstandes sein, wie heftig er auch immer sein wird. Dort ... was ist das: Blitze!«
    Villa war lauter geworden und deutete in die Richtung des Planeten.
    Direkt über ihm, aber mehr als Tausende von Kilometern entfernt, erfüllte ein Bündel aus weißen, zuckenden Blitzen die Schwärze des Alls. Als ob ein gewaltiger Kugelblitz sich zwischen Erde und Mond entlud.
    Dann wieder Schwärze.
    »Oberst!«
    Villas Kopf fuhr bei dem Aufschrei herum. Er sah den weiblichen Kadetten und sah weiter, wie der ausgestreckte Arm auf das kleine Funkgerät deutete. Dort flackerte ein stechendes rotes Licht unrhythmisch auf.
    »Funkkontakt ...«, murmelte Villa verblüfft. »Wer ...?«
    Er drückte eine breite rote Taste nieder, und dann schien der Schall das kleine Beiboot zerplatzen lassen zu wollen. Aus dem Lautsprecher dröhnten Worte, und Villas Hand drehte augenblicklich den Lautstärkeregler zurück. Die Insassen der LANCET verstanden die ersten Worte nicht, aber der Rest war von geradezu klassischer Klarheit.
    »... augenblicklich zu wenden und den Raum zu verlassen ...«
    »Das ist McLanes Stimme!« schrie Tamara auf. Sie fühlte, wie sie rot wurde und umarmte den Kadetten voller Freude.
    »Das Rot steht Ihnen gut, gnädige Frau«, murmelte das Mädchen und lächelte.
    »... ablehnende Antwort, werden beide Schiffe vernichtet! Unsere Forderung: Verlaßt die Erde ...«
    »Ich frage mich nur, woher McLane weiß, daß ...«, knurrte Villa aufgeregt.
    Tamara wußte, was er meinte.
    »Das frage ich mich auch!« sagte sie laut.
    Jetzt war ihr Warten nicht mehr länger sinnlos.
    Und was sie sahen, erfüllte sie mit wilder Freude.

 
7
     
    Einhundertzwanzig Sekunden lang raste die AZTRAN Beta um den Planeten. Die Crew saß regungslos an ihren Plätzen; das Mädchen und die vier Männer wußten, daß sie blitzschnell handeln mußten.
    »Eine Minute ist vorbei!« sagte Cliff laut.
    »Schiffszeit«, warf Hasso aus dem Maschinenraum ein.
    »Ich verstehe – währenddessen vergeht draußen die Zeit schneller. Das war ein Fehler in unseren Überlegungen.«
    »Wir sollten ihn korrigieren«, erwiderte der Astrogator, »und unsere Wartezeit entsprechend abkürzen.«
    Cliff faßte den Chronometer ins Auge und sagte laut:
    »In Ordnung. Wir brechen in zehn Sekunden wieder zurück. Neun ... acht ...«
    Wieder schwang das Schiff aus dem übergeordneten Zustand zurück in den normalen Raum. Dicht vor der AZTRAN befand sich das feindliche Schiff. Es feuerte mit sämtlichen Düsen und stürzte sich förmlich in die Erdatmosphäre. Die Fremden flohen hinunter auf den Planeten, weil sie zu glauben schienen, dort wären sie sicherer. Vermutlich würden sie während der Landung schon Terraner übernehmen und so ihr eigenes Ich retten.
    »Ziel erfaßt«, sagte Mario knapp.
    »Feuer.«
    Der schalenförmige Overkill-Projektor wurde eingesetzt, und in dem vernichtenden Fächerstrahl verging das zweite Schiff der Fremden in einer lautlosen Nebelerscheinung. Die AZTRAN wurde abgefangen, raste in einer Parabel wieder in den Raum hinaus und bremste dann den lichtschnellen Flug ab. Die Ausgleichsmaschinen heulten dumpf auf, und dann schaltete Hasso die Garrards endgültig ab.
    »Maschinenraum an Kommandant«, sagte er laut. »Testflug beendet.«
    Cliff grinste kurz und drehte den Kopf hinüber zu Helga, die aufgeregt am Funkgerät schaltete.
    »An Maschinenraum: Verstanden. Testflug noch nicht beendet – Helga empfängt eben einen Funkspruch. Welcher Text, Mädchen?«
    Helga schaltete wortlos auf Bordsprechanlage, und aus sämtlichen Lautsprechern der AZTRAN kam die Stimme.
    »Hier Oberst Villa. Wir rufen das Schiff in Erdorbit, vermutlich die AZTRAN. Bitte nehmen Sie uns auf, wir nähern uns in einer LANCET der Erde.«
    Mario kam in die Kommandokanzel zurück und atmete erleichtert aus.
    »Wie war ich?« fragte er ruhmsüchtig.
    »Einmalig und nicht wiederzuerkennen«, brummte Atan. »Dank meiner Hilfe. Was sucht Villa in einer LANCET über der Mondoberfläche? Das war unser drittes Echo auf den Schirmen?«
    »Wir werden's

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