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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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alle sehr zuverlässig. Bereit zu allem. Piraten hätten keine Chance gegen sie.“
    „Nein.“
    „Oder meine Schwester Lena.“ Es war vermutlich kein guter Zeitpunkt, Lenas Verletzungen zu erwähnen. „Im Moment hält sie sich in Damons Strandhaus auf. Sie könnte schon morgen hier sein.“ Wahrscheinlich.
    „Mach einfach deine Arbeit, Poppy“, erklärte er grimmig. „Gib mir jeden Tag ein Update, wie weit du bist und wann du voraussichtlich fertig wirst, dann plane ich entsprechend.“
    „Das kann ich bei diesem Projekt wirklich nicht sagen“, gestand sie verlegen. „Entweder fallen alle Puzzleteile mit einem Schlag zusammen, oder es passiert gar nichts. Dazwischen gibt es nichts.“
    „Das klingt irgendwie nach einer wiederkehrenden Geschichte in deinem Leben“, bemerkte Seb trocken, worauf Poppy mal wieder errötete. Wegen der Ereignisse des vergangenen Abends und weil er recht hatte.
    „Es stimmt schon, dass meine Gedanken manchmal nur auf eine einzige Sache ausgerichtet sind. Hin und wieder muss man mich an das große Ganze erinnern, aber im Moment nicht. Ich habe gehört, was du gestern Abend gesagt hast, Sebastian. Dass du mir keine weiteren Stunden geben willst. Das ist in Ordnung. Es war keine gute Idee, dich zu meinem Lehrer zu bestimmen. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass es eine sehr schlechte Idee war. Dennoch habe ich eine Menge gelernt, und dafür danke ich dir. Es war äußerst erhellend.“ Sie nickte heftig. „Da ist vieles, auf das ich aufbauen kann.“
    „Aufbauen?“
    „Woanders“, erläuterte sie.
    Er schien sie eine kleine Ewigkeit lang anzustarren, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst und die Augen verkniffen. „Tom sagt, dass ich dich selbst fragen soll, wenn ich wissen will, was du hier so überaus Wichtiges zu tun hast.“
    „Oh.“ Wie viel sollte sie verraten? „Nun, es ist … äh … ein bisschen kompliziert, aber die einfache Antwort lautet, dass ich versuche, meinen vermissten Bruder zu finden.“
    „Also hier wirst du ihn ganz sicher nicht finden.“ Seb verengte misstrauisch die Augen. „Was hast du noch mal gesagt, für wen dein Bruder arbeitet?“
    „ASIS.“
    „Also ist er ein Spion.“
    „Das verrät er wirklich nicht.“
    „Und was hat der Arbeitgeber deines Bruders zu seinem Verschwinden zu sagen?“
    „Dass sie es prüfen werden“, erwiderte Poppy ruhig. „Und genau dasselbe tue ich auch.“
    Seb seufzte schwer. „Das einzig Beruhigende an dieser beiläufigen kleinen Bemerkung ist, dass du zurzeit keinen Internetzugang hast. Oder etwa doch?“
    „Nein. Internetzugang ist das Letzte, was ich will. Deshalb bin ich ja hier.“
    „Wegen der Ungestörtheit“, tippte er. „Tom sagt, du seiest eine der besten Kryptologinnen der Welt.“
    „Das hat er gesagt?“, fragte sie. „Wie nett. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss wirklich zurück in die Höhle. Ich glaube, eines der Kühlgebläse ist ein wenig störanfällig – zumindest hoffe ich, dass es das ist.“
    „Du wirst es mir nicht verraten, nicht wahr?“ Ihre Reaktion gefiel ihm ganz und gar nicht. Sie erkannte es an dem harten Funkeln in seinen Augen. „Du vertraust mir deinen Körper an, aber nicht deine Geheimnisse. Wie rechtfertigt dein brillantes Gehirn das?“
    „Ganz einfach“, entgegnete sie ruhig. „Es sind nicht meine Geheimnisse.“
    Sie hackt sich also nicht online in irgendwelche Regierungssysteme ein, dachte Seb grimmig, während er beobachtete, wie sie den Flur zur Höhle hinunterging. Das war die gute Nachricht. Allerdings standen die Chancen nicht schlecht, dass sie genau das getan hatte, bevor sie zur Insel gekommen war. Also was machte sie hier? Las sie irgendwelche Akten?
    Sag ihr nicht, dass das illegal ist, gib ihr einfach nur das Werkzeug, das sie braucht, und halt dich zurück.
    Seb schwankte zwischen furchtbarer Sorge, welche Konsequenzen das für sie haben könnte, wenn man sie erwischte, und Bewunderung, dass sie sich so etwas traute.
    Zur Hölle mit dem schüchternen Mäuschen.
    Ophelia West hatte Nerven aus Stahl.
    Es sollte ihn nicht beeindrucken.
    Was machte es schon, dass er jetzt ein paar weitere Adjektive besaß, mit denen er sie beschreiben konnte? Adjektive wie kühn. Mutig. Loyal. Und absolut hinreißend. In wenigen Tagen hatte sie sein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Er verzehrte sich nach ihr, fürchtete um sie und begehrte sie stärker, als er jemals eine Frau in seinem Leben begehrt hatte.
    Sein

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