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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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zurück aufs Festland.“
    „Danke.“ Sie schaute ihm fest in die Augen. „Ich habe darüber nachgedacht, wie man sich bei einem gehörlosen Mann entschuldigt. Du schreibst ihm einen Brief. Und du stehst da und lässt ihn dein Gesicht beobachten, während er ihn liest.“
    „So einfach, hm?“, versetzte er trocken.
    „Ja.“ Sie lächelte schief. „Es braucht weder Mut noch Reue noch Entschlossenheit, die zukünftigen Risiken für Bohrinselarbeiter zu minimieren. Das ist doch ganz leicht.“
    „Poppy“, begann er, stoppte dann aber. Er wusste nicht, was genau er von dieser Frau wollte, aber er wusste, dass er mehr wollte. „Ich kenne deine Pläne nicht, aber morgen Abend übernachte ich in einem Resort in Port Douglas. Darf ich dich zum Dinner einladen?“
    „Sehr gerne“, erwiderte sie ruhig. „Ich könnte meine neu entwickelten Flirt-Fähigkeiten an dir ausprobieren. Wir wären nicht mehr auf der Insel. Du könntest mein auserwähltes Opfer sein anstatt mein Lehrer. Ich könnte dich mit meinem Witz und meinem Charme becircen. Dir mit meinem atemberaubenden Aussehen und den neu gekauften, sexy Kleidern den Kopf verdrehen.“
    Sie musste ihn nicht mit kleinen Dingen becircen – ihr Herz hatte ihn bereits verzaubert. Aber er schenkte ihr ein anzügliches Lächeln und spielte das Spiel, wie sie es wollte. „Nun, du kannst es ja mal versuchen.“

8. KAPITEL
    Sie waren in einer Bar. Eine dieser tropischen Strandresort-Bars, gegen die der Himmel langweilig wirkte. Mehrere herrliche Pools umgaben die Bar, und der Duft nach Luxus hing in der Luft und legte sich auf die Haut der Menschen, die sich darin aufhielten.
    Geld war nie ein Thema für Poppy gewesen. Ihre Familie hatte immer genug davon besessen, und auch ihre eigenen Bemühungen, es anzuhäufen, waren nicht umsonst geblieben. Das Zimmer hatte sie mit Leichtigkeit bezahlt. Genauso wie das Kleid für den Abend. Die Farbe war von einem tiefen Rot – nicht die üblichen Pastelltöne, die sie sonst trug. Das Mieder schmiegte sich eng um ihren Oberkörper, und der Rock umspielte ihre Knöchel wie Meeresschaum. Dazu trug sie schwarze High Heels mit beinahe zehn Zentimeter hohem Absatz. Die Schuhe sahen heiß aus.
    Die Bar war voller selbstbewusster, schöner Menschen, und Seb an ihrer Seite wirkte, als wäre er hier zu Hause. Ja, er wirkte noch selbstbewusster als der Rest. Etliche Frauen beobachteten ihn.
    Die Männer auch. Manche mit Interesse und andere mit Sorge, so als müssten sie beschützen, was ihnen gehört.
    Poppy öffnete mehrfach den Mund, um eine freche, unterhaltsame Bemerkung zu machen, doch dann schloss sie ihn jedes Mal wieder ohne dass ein Wort herausgekommen wäre. Vor die Wahl gestellt, hätte sie sich jederzeit für eine verlassene Insel und einen Tigerhai entschieden.
    Sie holte tief Luft in der Hoffnung, so Kraft und Mut zu sammeln. Seb fragte sie, was sie trinken wolle.
    „Whisky“, kam ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen, woraufhin er zwei bestellte und sie stumm und bewegungslos neben ihm stand und sich ganz weit weg wünschte.
    „Der Barkeeper ist irgendwie süß“, bemerkte er, während sie auf ihre Drinks warteten.
    Der Barkeeper war eine Frau.
    Schon witzig, dass die Wirklichkeit nie das lieferte, was sich die Fantasie ausmalte.
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, gestand sie ehrlich.
    „Du könntest versuchen, dich zu entspannen. Ich garantiere dir, dass es hilft.“
    Die Barfrau brachte ihre Drinks. Poppy trank ihren in einem Zug aus.
    „Nicht so“, meinte er trocken. „Ich schätze, dieser wilde Flirt mit mir verdreht dir den Kopf. Wie wäre es, wenn wir etwas Einfaches versuchen?“
    „Was zum Beispiel?“
    „Lächeln.“
    Nicht mal das schaffte sie.
    Seb hatte an Poppys Kleiderwahl rein gar nichts zu mäkeln. Sie sah wunderschön aus, und ihre Schönheit wirkte nicht nur auf ihn, sondern auch noch auf mindestens die Hälfte der anderen Männer in der Bar.
    Aber ihr Wagemut vom Vorabend war völlig verschwunden, und Seb kam ziemlich schnell zu der Erkenntnis, dass es nicht nur der richtige Dreh beim Flirten war, mit dem Poppy Schwierigkeiten hatte.
    Die umwerfende, kluge, introvertierte Poppy West fühlte sich unter Menschen unglaublich unwohl.
    „Hast du Hunger?“, fragte er. „Ich schon. Lass uns essen gehen.“
    Und so saßen sie kurz darauf in dem Open-Air-Restaurant an der Lagune. Das Ambiente bestand aus edlen Tischdecken, flackerndem Kerzenlicht, unaufdringlichem Service und einer

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