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Schnellkurs in Sachen Liebe

Schnellkurs in Sachen Liebe

Titel: Schnellkurs in Sachen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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waren Sebs Arme voll mit einem kleinen, schmutzigen Jungen, und dann musste er natürlich Cals Zeltfreund kennenlernen, Dek, und das Zelt anschauen und die Dusche – genau genommen den Gartenschlauch, der von einer Wäscheleine baumelte – und das Lagerfeuer und die Kartoffeln, die in Alufolie gewickelt waren und darauf warteten, gebacken zu werden. Der Kleine war sieben Jahre alt und ging ganz in seinem Spiel auf. Deshalb tat es auch nicht ganz so weh, als er sagte: „Das ist der beste Freund meines Dads.“
    Seb ging zurück zur Treppe, wo Bonnie stand, und wenn sein Blick voller Trauer war, dann kommentierte sie es nicht, sondern ging einfach wieder ins Haus. Sie hält sich wacker, dachte Seb.
    „Kommst du finanziell klar?“, fragte er unbeholfen, als sie ihm ein Bier reichte und sich selbst ein Glas Wein einschenkte. „Das Geld von der Versicherung ist doch angekommen?“
    „Ja, ist es“, erwiderte sie. „Und es ist mehr, als ich je gedacht hätte. Ich habe ausgesorgt. Cal auch. Das war wirklich toll von dir.“
    „Das ist die Firmenpolitik.“
    „Es ist deine Firma.“
    „Nicht nur meine. Cams Anteil wird auf dich übergehen. Die Dividenden, die du daraus schöpfst, sind auch noch mal einiges wert. Mehr noch, wenn du gleich verkaufen willst.“
    „Das werde ich nicht“, sagte sie. „Cam hat an diese Firma geglaubt, an die Arbeit, die ihr leistet. Und ich tue das auch.“
    Seb wusste nichts darauf zu erwidern. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Rede nicht über Cam. Vielleicht konnte Bonnie es, aber er nicht. Noch nicht. Er nahm einen Schluck Bier. „Wir richten eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in der Firma ein. Wenn es eine bessere Methode gibt, instabile Bohrlöcher zu kontrollieren, dann finden wir sie.“
    „Mach das“, sagte sie. „Das finde ich gut. Was hast du sonst so getrieben in letzter Zeit – abgesehen davon, die Welt zu verändern?“
    Seb zuckte die Achseln. „Nun, ich habe eine Frau getroffen.“
    Ein Lächeln lag in Bonnies Augen. „Du triffst viele Frauen, Cowboy.“
    „Eine, die mir etwas bedeutet.“
    Jetzt lächelten nicht nur Bonnies Augen sondern auch ihr Mund. „Und wie ist sie?“
    „Klug. Schüchtern. Ich warte darauf, dass sie davonläuft.“
    „Warum sollte sie das tun?“
    „Weil es riskant ist, einen Öl-Mann zu lieben.“
    „Es ist riskant, irgendjemanden zu lieben“, konterte Bonnie. „Ich halte es für die ultimative Mutprobe.“
    „Hast du es je bereut?“, fragte er rau. „Mit Cam zusammengekommen zu sein?“
    „Es war nicht immer leicht. Intensiv leben. Jung sterben. Heißt es nicht so?“
    Seb zuckte erneut die Achseln.
    „Und dennoch …“, fuhr sie fort. „Mein Cameron konnte auch intensiv lieben. Alles in allem hatten wir eine tolle Zeit. Wie kann ich das bereuen?“
    „Ich hab ihr von dir erzählt“, sagte Seb. „Ich habe sie gefragt, ob ich dir das hier geben soll.“ Er griff in seine Jacke, holte das Foto von Cam heraus und reichte es Bonnie. „Sie sagte, ja.“
    Bonnie nahm das Foto. Seb glaubte nicht, dass sie überhaupt etwas sah vor lauter Tränen, die plötzlich fielen, aber sie nickte und strich mit dem Daumen sanft über Cams Gesicht.
    „Danke“, wisperte Bonnie. „Ich klebe es an den Kühlschrank. Cal wird es lieben.“ Jetzt flossen noch mehr Tränen.
    „Ich sollte gehen“, sagte Seb.
    „Ja“, stimmte Bonnie zu. „Es sei denn, du willst lieber hier sitzen und mir beim Weinen zusehen.“
    „Nein.“
    Da lachte sie und wischte sich die Tränen weg. „Ich mag deine neue Freundin. Ich mag den Rat, den sie dir gegeben hat, und deshalb gebe ich jetzt dir einen. Liebe ist nicht immer klug, Sebastian. Also liebe einfach und versuche, es niemals zu bereuen. Dein Mädchen versteht das.“
    Wieder glitt Bonnies Daumen zärtlich über Cams Gesicht. „Wenn sie dir ihr Herz geschenkt hat, dann wird sie nicht davonlaufen.“

10. KAPITEL
    Sebastian wusste nicht genau, was ihn dazu trieb, zum Flughafen zu fahren, sobald er sich von Bonnie und Cal verabschiedet hatte. Wendy hatte er versprochen, dass er später ins Büro zurückkommen würde. Poppy war so verdammt ausweichend gewesen, ob sie ihn nun besuchen würde oder nicht, und er musste sie sehen, bevor sie nach Oxford zurückflog. So einfach war das.
    Also mietete er sich am Flughafen von Brisbane ein Auto und fuhr die Küste hinunter zu diesem Strandhaus, dessen Adresse sie ihm gegeben hatte. Erst als er bereits in die Auffahrt einbog, dachte er daran, dass er

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